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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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nachdenklich auf das krumme Rechteck des Maschinenraums. Er hätte auch ihm einen Besuch abstatten sollen!
    Und was Smith betraf, so war auch er nur ein Schauspieler, genau wie Webbs unerwünschter Passagier.
    Das Wrack war ein Betrug, der Pilot hatte sich versteckt, und der Kurier war ein schlechter Lügner.
    Warum?
    Webb stützte das Kinn auf die Knie und begann zu grübeln. Warum?

 
18. Kapitel
     
    Er grübelte noch immer angestrengt darüber, als er die sechshundertundfünfzigste Flugstunde im Logbuch eintrug.
    Er knallte das Bordtagebuch zu und beförderte es schwungvoll an seinen Stammplatz. Sein Fingernagel blieb am Rand der Karten und Tabellen hängen, die neben dem Logbuch im Schlitz steckten, und er fluchte über den plötzlichen Schmerz unter dem Nagel. Im nächsten Moment hatte er die Karten ärgerlich aus ihrer Nische gezogen und aufgeschlagen.
    Hingekritzelte Zahlen nahmen seinen Blick gefangen; es waren die Zahlenwerte, mit denen er die Positionen des Wracks und seines eigenen Schiffes berechnet hatte. Zuerst hatte Amarkon alle Schiffe auf Route 41 angewiesen, nach dem Schweber Ausschau zu halten. Später waren genaue Zahlen durchgegeben worden, die die ungefähre Position des Schiffes bezeichneten. Und wieder später hatte jemand eine noch genauere Peilung vorgenommen und die Zahlenangaben zu höchster Genauigkeit korrigiert. Wer war dieser Jemand? fragte sich Webb.
    Dann hatten sich die Ereignisse überstürzt und gegen ihn verschworen.
    Torkon übernahm die Leitung und warnte ihn vor der Nähe des Wracks. Das war damals schon ungewöhnlich gewesen, aber jetzt war es rundweg verdächtig. Weitere Zahlenwerte trafen ein. Auffallend gründliche und genaue Triangulationen hielten die Saba angepeilt. Warum war ihm dies seinerzeit nicht schon verdächtig vorgekommen? Und dann hatte jemand eine Menge hartes, ehrliches Bargeld als Belohnung ausgesetzt – als Katalysator. Und schließlich war er von Torkon mit der Warnung vor dem bevorstehenden Zusammenstoß zu Tode erschreckt worden. Die Xanthus und das Wrack befuhren einen Kollisionskurs.
    Das Ganze war ein monströses Bühnenstück, eine theatralische Schau riesigen Ausmaßes.
    Langsam und tief in Gedanken versunken verstaute Webb die Karten und humpelte durch die Kabine, um sich über den Haufen Papierfetzen niederzukauern. Als er sinnend darin herumwühlte, fielen ihm die Blätter ins Auge, auf denen er sein Vermögen ausgerechnet hatte, und er überlegte, daß er jetzt um einige Tausend reicher war, weil ihm jemand einen Betrüger in den Weg geworfen hatte.
    Jemand zu Hause hatte ihm Geld in die Taschen gestopft, assistiert von Amarkon. Denn Amarkon hatte entgegen besseren Wissens den Kurs der Saba in seine Nähe verlegt. Und vielleicht war auch Toronto mit im Spiel. Torkon hatte die Leitung übernommen, als es brenzlig wurde. Warum? Warum sollte jemand sein Geld an Irvin Webb wegwerfen? Es mußte dafür einen guten Grund geben.
    Webb wühlte in den Papieren herum und überflog noch einmal die datierten Meldungen. Dann begann er sie genau zu studieren, jedes Wort, jeden Satz. Vielleicht entdeckte er etwas zwischen den Silben und zwischen den Zeilen.
    ZAHLENDEN PASSAGIER TROTZ PROTESTE, AUF TITAN AUSZUSTEIGEN. X
    Verwundert runzelte er die Stirn. Er konnte sich nicht erinnern, eine derartige Meldung abgeschickt zu haben. Das Papier war mehrmals zerrissen worden, und nur diese beiden Zeilen waren auf dem Fetzen erhalten geblieben.
    Gedankenvoll und mit unendlicher Geduld durchsuchte Webb den Papierhaufen; er betrachtete jedes Fetzchen mit großer Sorgfalt, um die fehlenden Zeilen zu finden. Seine Suche blieb erfolglos.
    Webb erhob sich und ging langsam zu den Kojen.
    Kate Bristol beobachtete ihn wachsam. Jetzt, warnte sie ihr Instinkt. Jetzt kommt es. Irgend etwas hatte sie verraten.
    Webb hielt ihr das Etwas vor die Augen und wartete, so daß sie das Geschriebene mindestens dreimal lesen konnte.
    „Wann hast du das gesendet?“ fragte er leise.
    „Als Sie zum Wrack unterwegs waren.“
    „Hast du deshalb das Radio abgestellt?“
    „Das war nur einer der Gründe dafür.“ Sie war am ganzen Körper gespannt, da sie der Sanftheit seiner Stimme mißtraute.
    „An wen war die Meldung gerichtet?“ fragte er.
    „An den Toronto-Turm.“
    „Warum?“
    „Ich hoffte, daß mir jemand dort helfen würde, an Bord zu bleiben.“
    „Haben sie geantwortet?“
    „Nein.“
    „Wie lautet der fehlende Text?“
    „Ich teilte ihnen mit, daß Sie zum Wrack

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