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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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schadhafte Gerät zu holen. Wo hattest du es versteckt?“
    „Ich habe kein Telemeter-Gerät bei mir gehabt, Webb.“ Sie sah, wie sich seine Finger am Kojenrand krümmten und wußte, daß der Höhepunkt gekommen war. Er konnte nicht länger hinausgeschoben werden.
    „Worauf bist du aus? Was willst du hier?“
    „Muß ich denn auf etwas aus sein?“
    Webb entgegnete ausdruckslos: „Du bist eine Polizeiagentin.“
    „Nein, das bin ich nicht.“
    „Du bist eine Polizeiagentin“, erwiderte er mit unverhülltem Haß. „Jimmy Cross hat mich gewarnt. Er ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Jetzt sind sie hinter mir her. Sie wollen mir den Tod des Jungen in die Schuhe schieben. Sie versuchen es aus Leibeskräften. Sie wußten, daß ich einen männlichen Passagier niemals mitgenommen hätte, deshalb schickten sie dich.“ Er sprach leise, und seine Lippen bewegten sich kaum.
    „Ich bin keine Polizeiagentin.“
    „Lügnerin!“ Webb sprang auf sie zu.
    Der Autopilot gab im gleichen Moment ein leises, surrendes Geräusch von sich, als die Lochstreifen stehenblieben und die Antriebsmotoren erloschen. Die Xanthus ging in freien Fall über, und die Umstellung traf Webb, der im Sprung begriffen war, völlig überraschend. Er erkannte zu spät, was jenes gedämpfte, unidentifizierte Geräusch gewesen war.
    Webb schoß über den Rand der oberen Koje, unfähig, seine Flugbahn zu kontrollieren. Sein Kopf schmetterte in den Magen der Frau. Bristol stöhnte vor Schmerz und schnappte krampfhaft nach Luft. Sie löste sich von seinem um sich schlagenden Körper, drehte sich um und richtete sich zur Sitzstellung auf. Die Bewegung hatte ihn nach hinten gestoßen. Webb griff mit den Händen aus, um sich festzuhalten. Dann zog er sich neben sie in die Koje und packte ihren Anzug.
    „Wollen doch mal sehen, was du versteckst, Schwester!“
    Sie pflanzte eine harte Faust in sein Gesicht und stieß ihn von sich, aber er wich zur Seite aus und schnellte erneut auf sie zu, die Augen auf den offenen Kragen des beigefarbenen Overalls gerichtet. Bristol holte zu einem Aufwärtshaken aus und traf ihn an der Seite des Kinns. Der Schlag schleuderte ihn zurück. Aber als sein Körper davonschoß, zerriß der Folienstoff des Overalls, den er fest umklammert hielt. Das Kleidungsstück wurde bis zur Gürtellinie zerfetzt, und Bristols sorgfältig simulierte Hautkrankheit zeigte sich seinem stutzenden Blick.
    Webbs ausgestreckte Beine trafen auf die gegenüberliegende Wand, und er benutzte sie als Sprungbrett, von neuem zu den Kojen schnellend. Er schoß über den Rand in die volle Gewalt ihrer Faust hinein.
    Sie landete einen kurzen, wilden Haken ins Gesicht, ließ dem schmetternden Schlag einen Handkantenhieb auf seine entblößte Kehle folgen und trat ihn dann unter Aufbietung aller Kräfte in den Magen. Webb schrie in jähem Schmerz auf. Sein Körper sauste zum zweitenmal durch die Kabine und krachte gegen das Schott. Er fiel nicht aufs Deck, da sich das Schiff im freien Fall befand, sondern sein Körper schien reglos mitten in der Luft schweben zu bleiben.
    Bristol sprang aus der Koje, berechnete ihren Sprung falsch und landete auf ihm, seinen bewußtlosen Körper aufs Deck schleudernd.
    Nach einer Weile setzten die Motoren ein – auch diesmal ohne vorherige Warnung.

 
19. Kapitel
     
    Webb schlug die Augen auf und sah das durchhängende Gewebe der Koje über sich. Er erkannte, daß Bristol in der Koje lag.
    Webb legte eine Hand auf die Wand und lauschte auf die Funktion des Schiffes. Ein dumpfer Schmerz in seiner Magengegend rief ihm jählings in Erinnerung zurück, was geschehen war und warum er sich in der Koje befand.
    Vorsichtig und behutsam entfernte er die Anschnallgurte und drehte sich auf den Bauch. So verharrte er reglos, um auf den unausbleiblichen Schmerz zu warten, aber er schien schon weniger stark zu sein.
    „Bristol“
    Sie kam aus der oberen Koje und landete geschmeidig neben ihm.
    „Hallo, Webb. Ich freue mich, daß es Ihnen besser geht.“ Sie half ihm den Kopf wenden, so daß er ihn auf die Seite legen konnte.
    „Teufel, Weib, was hast du mit mir gemacht?“ Die Worte kamen grollend, aber ohne jeglichen Ärger.
    „Um mit Ihren Worten zu sprechen, Webb: Ich hätte Sie um ein Haar totgeschlagen.“ Sie wischte ihm mit einem Lappen über den Mund. „Ich hatte keine Ahnung, daß das Schiff in freien Fall übergehen würde, und ich hatte vor allem keine Ahnung, daß der freie Fall mir derart spektakulär zu Hilfe

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