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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Eindruck einer toten Stadt, eher wirkte sie auf irgendeine merkwürdige Weise wie eingefroren.
    Mit zusammengepreßten Lippen untersuchte er das zwischen seinem Standpunkt und der Stadt liegende Gelände. In der Verkürzung sah er quadratmeilengroße, gerodete und mit irdischen Nutzpflanzen bestellte Ländereien.
    „Auf irgendeine Weise verrät ein gut gepflegtes Feld, wes Geistes Kind die Leute sind, die es bestellt haben“, sagte Calhoun nach einem langen Blick durch das Doppelglas. „Da vorne sehe ich Äcker, die tadellos angelegt sind, um die sich aber seit Wochen niemand mehr gekümmert hat. Die Furchen sind gerade, und die Saat ist gesund. Aber man sieht schon die ersten Zeichen von Vernachlässigung. Wäre die Stadt fertig und bereit zur Aufnahme ihrer Bevölkerung, dann gäbe es hier Leute, die sich bis zur Ankunft der Kolonisten um die Felder kümmern würden. Aber hier hat sich schon seit einiger Zeit niemand mehr um die Pflanzungen angenommen!“
    Murgatroyd tat so, als blickte er sachkundig um sich und versuche, so wie sein Herr und Meister hinter des Rätsels Lösung zu kommen.
    „Kurz gesagt“, sagte Calhoun, „irgend etwas ist geschehen, das mir nicht gefällt. Die Bevölkerungszahl muß nahe bei Null liegen, sonst hätte man die Felder in Ordnung gehalten. Ein einziger Mann kann eine ganz beachtliche Ackerfläche in gutem Zustand erhalten, wenn er moderne Maschinen zur Verfügung hat. Das gibt es nicht, daß Leute Felder in der Absicht anpflanzen, um sie dann zu vernachlässigen. Hier hat es irgendeine beträchtliche Änderung von ursprünglichen Plänen gegeben. Feindseligkeit gegen ein Raumboot des Gesundheitsdienstes ist schon etwas mehr als ein übermütiger Streich aus einer augenblicklichen Laune heraus.“
    Calhoun befand sich in einer sehr unerfreulichen Situation. Schon wegen der ausgebrannten Sichtschirme seines Schiffes kam eine Rückkehr zum Hauptquartier nicht mehr in Frage.
    „Wer auch immer das Landegerüst bedient hat, ist an Hilfe nicht interessiert. Er wünscht auch keinen Besuch. Aber der Gesundheitsdienst war eingeladen worden, zu kommen und sich die neue Kolonie anzusehen. Entweder hat hier irgend jemand seinen Standpunkt ganz gewaltig geändert, oder aber die Leute am Landungsgerüst sind nicht mit denen identisch, die eine Gesundheitsinspektion erbeten haben.“
    „Tschie!“ sagte Murgatroyd mit tiefer Überzeugung.
    „Ich habe das Gefühl, als ob die Sache mit dem armen Teufel, den ich vorhin begraben habe, ebenfalls in diese Richtung deutet. Der hätte wahrhaftig Hilfe gut brauchen können! Wäre es nicht denkbar, daß es hierzulande zwei verschiedene Arten von Leuten gibt – die eine lehnt Hilfe ab und versuchte, uns zu töten, weil wir nicht in ihre Pläne paßten, die andere Sorte braucht wirklich Hilfe? – Wenn das so wäre, dann könnte man sich denken, daß es zu gewissen Spannungen …“
    Er starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen über die weite, wellige Ebene zum Horizont. Murgatroyd stand in diesem Moment auf seinen Hinterbeinen aufgerichtet eine kurze Strecke rückwärts von Calhoun und starrte angestrengt auf einen bestimmten Punkt, etwas links von dem Wege gelegen, auf dem sie gekommen waren. Er beschattete seine Augen auf eine verblüffend menschenähnliche Art mit der Vorderpfote, um irgend etwas, das ihm aufgefallen war, besser zu erkennen. Calhoun bemerkte nichts.
    „Überlege dir die Sache, Murgatroyd, und äußere deine Ansicht, auch wenn sie noch so verrückt ist“, befahl er. „Da hast du einen toten Mann, der keinerlei Grund zum Sterben hatte. Außerdem gibt es da nur allzu lebendige Leute, die ebenfalls keinen vernünftigen Grund haben, uns beide gleichmäßig über die Wände unseres Bootes zu kleistern. Irgend etwas war tödlich für den Mann im Maisfeld. Irgend jemand versuchte, für uns tödlich zu sein. Gibt es da einen Zusammenhang?“
    Murgatroyd starrte mit gespannter Aufmerksamkeit auf eine mit niedrigem Gebüsch bewachsene Stelle, die etwa vierzig Meter von ihnen entfernt lag. Calhoun setzte sich hügelabwärts in Bewegung. Murgatroyd blieb in regungsloser, gespannter Aufmerksamkeit stehen. Irgend etwas an dem kleinen Gebüsch schien ihn förmlich zu faszinieren. Calhoun entfernte sich, das Gebüsch lag genau in seinem Rücken.
    Plötzlich erklang ein tiefer, musikalisch schwingender Ton aus dem Gebüsch. Irgend etwas traf Calhoun mit erheblicher Wucht, und sein Körper bäumte sich heftig auf. Dann taumelte er und stürzte zu

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