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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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eine riesige, halbmeilenhohe Mordwaffe aus Stahlträgern mit einem Durchmesser von einer Meile.
    Und doch, auf sämtlichen Aufnahmen fehlte etwas sehr Wichtiges. Es gab keine Fahrzeuge auf den Straßen. Nirgends waren die winzigen Punkte auf den Wegen und Übergängen zu erkennen, die sonst auf Luftaufnahmen aus gleicher Höhe jeden einzelnen Fußgänger angezeigt hätten. Auf den Dächern der Gebäude gab es keine geparkten Hubschrauber Aber auch in der Luft befand sich nichts, was auf einen noch so bescheidenen Flugverkehr hätte schließen lassen.
    Entweder war die Stadt verlassen, oder sie war nie bewohnt gewesen. Aber sie war vollkommen intakt. Kein noch so winziges Anzeichen von Zerstörung oder Zerfall war zu entdecken.
    Es war eine Stadt ohne Bewohner. War es eine Totenstadt?
    Nun, irgend jemand, der in dieser menschlichen Ansiedlung lebte, hatte auf eine unmenschlich skrupellose und äußerst wirkungsvolle Weise versucht, das Raumboot des Gesundheitsdienstes zu vernichten.
    Weshalb? Weil es ein Raumboot des Gesundheitsdienstes war! Calhoun runzelte die Stirn und schaute Murgatroyd fragend an.
    „Ich möchte bloß wissen, was hier nun eigentlich los ist. Hast du vielleicht eine Ahnung?“
    „Tschie!“ schrillte Murgatroyd und schüttelte mit dem Ausdruck ernsthafter Entschiedenheit verneinend den Kopf.

 
2.
     
    „Jede menschliche Tätigkeit wird, bewußt oder unbewußt, zu dem ausschließlichen Zweck geplant oder unternommen, eine erwünschte subjektive Erfahrung zu vermitteln. Das Begehren richtet sich dabei sowohl auf die Intensität, als auch auf die Dauer des Erlebnisses. Dabei ist für jedes Individuum der Reizwert verschiedener Grade von Erlebnisintensität relativ leicht zu berechnen. Darüber hinaus ist aber auch der Reizwert einer mehr oder weniger langen Zeitdauer in die Berechnung einzubeziehen, wenn man den Wahrscheinlichkeitsgrad sucht, mit dem eine bestimmte Person eine bestimmte Tat ausführen wird. Diese Modifikation des Reizwertes durch die erwartete Zeitdauer ist eine direkte Funktion von Schärfe und Genauigkeit des Zeitsinnes eines solchen Individuums. Messungen des Zeitsinnes ergeben …“
    Wahrscheinlichkeit und menschliches Verhalten – Fitzgerald.
     
    Solange sich Calhoun noch in seinem Raumboot aufhielt, fand er nichts, was ihn der Lösung auch nur eines einzigen der zahlreichen Rätsel seiner verwirrenden Erlebnisse näher gebracht hätte. Erst nach dem Verlassen des Schiffes fand er etwas – zunächst das bestellte Feld, dann den toten Mann und noch einige andere Dinge. Aber am ersten Morgen auf Maris III verließ er das Schiff nicht, sondern kämmte mit pedantischer Sorgfalt sämtliche Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums durch, um Anzeichen eines Nachrichtenverkehrs auf dem Funkwege zu entdecken. Nach einiger Zeit war er davon überzeugt, daß es in der Atmosphäre von Maris III keinerlei von Menschen ausgesandte Signale gab. Er war bereit, diese Tatsache als Beweis dafür zu werten, daß der Planet praktisch unbewohnt sein mußte. Aber noch in den frühen Vormittagsstunden zwang ihn das von den Außenmikrophonen des Schiffes aufgefaßte Dröhnen von Raketenmotoren, diese Annahme fallen zu lassen. Er konnte nämlich durch das Beobachtungsfenster, deutlich gegen das Blau des Himmels abgezeichnet, den feinen weißlichen Streifen der Raketenbahnspur ausmachen. Die Rakete mußte sich innerhalb der Atmosphäre befinden, andernfalls hätte er sie nicht sehen können. Der Atmosphärenflug eines Raketenfahrzeuges aber ließ unter den gegebenen Umständen nur einen einzigen Schluß zu. Irgend jemand war daran interessiert, Zeichen des Kraters zu finden, den das Raumboot bei seinem Absturz hätte hinterlassen müssen. Also machte die Rakete mit ziemlicher Sicherheit Luftaufnahmen der Planetenoberfläche.
    Man suchte ihn. Diese Tatsache bewies, daß der Planet bewohnt war. Das Fehlen jeglichen Funkverkehrs besagte wiederum das genaue Gegenteil. Dazu paßte auch, daß es in der Stadt weder Verkehr noch sonst irgendein Anzeichen für das Vorhandensein von Bewohnern gab. Dennoch mußten sich dort Menschen befinden, denn als Calhoun den Planeten angerufen hatte, wurde ihm auch geantwortet. Dieselben Menschen hatten versucht, ihn zu töten, nachdem er sich identifiziert hatte. Aber niemand würde auf den absurden Gedanken kommen, ein Raumboot des Gesundheitsdienstes vernichten zu wollen, es sei denn in der Absicht, um jeden Preis eine Gesundheitsinspektion zu verhindernd

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