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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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nicht mehr die gleiche Emma Klein bin. Ich habe keinen Mann mehr. Und warum nicht? Weil er genauso dachte wie Sie. Weil er das Unsichere dem Sicheren vorzog, weil er sich auf sein Glück verließ.“
    „Hat es ihn etwa im Stich gelassen? Ich denke, er machte seinen Fund.“
    „Und was für einen! Dreizehn Pfund je Tonne, Bert. Dreizehn!“
    „Donnerwetter! Hätte nie gedacht, daß es soviel war.“
    „Ja, und ich habe ihm dazu verholfen“, sagte sie bitter. „Jedesmal, wenn er enttäuscht zurückkam, sorgte ich dafür, daß er nach wenigen Tagen mit neuer Hoffnung startete. Wieder und immer wieder. Und eines Tages war er tot. Und ich mußte mir sagen, daß er nicht tot wäre, wenn ich ihn nicht in seinen Absichten bestärkt hätte. Seitdem fühle ich mich verantwortlich für das Ende, das er fand.“
    Bert starrte sie an. Er wußte nicht, was er sagen sollte.
    „Wenn er den großen Fund nicht gemacht hätte, wären wir vielleicht heute noch beieinander“, fügte sie leise hinzu.
    „Was ist ihm zugestoßen, Emma?“
    Ihre Augen funkelten. „Sie sind ein Narr, Bert Schaun.“
    „Jetzt sprechen Sie wie Osborne. Warum?“
    „Können Sie es sich nicht denken?“
    „Nein.“
    „Gut, dann werde ich es Ihnen sagen. So, wie Sie jetzt dasitzen und mit mir sprechen, könnten Sie mein Mann sein.“
    „Würde Ihnen das gefallen?“
    „Mein Gott, muß ich noch deutlicher werden? Bert, begreifen Sie nicht, daß ich nicht will, daß Sie wieder hinausfahren? Verstehen Sie nicht, was ich durchgemacht habe?“
    Bert blieb stumm.
    Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch. „Sie kamen neulich hier herein, und ich hörte mir an, was Sie zu sagen hatten. Ich weiß nicht, warum ich das tat. Als ich Ihre Rede hörte, ärgerte es mich. Ich mußte an Hank denken, an seine großen Worte. Dann fuhren Sie los, und ich spürte, daß ich Sie gern hatte. Ich hoffte, daß Sie ein paar Tage draußen bleiben würden, nicht länger. So, wie ich es bei Hank gehofft hatte. Ich merkte, daß ich die gleichen Gefühle hatte wie damals. Ich machte mir Sorgen um Sie, und das gefiel mir nicht. Für Sie ist es etwas anderes. Sie sind mit Ihrem Schiff Millionen Meilen entfernt, Sie haben zu tun, Sie wissen, daß eine Aufgabe vor Ihnen liegt. Und ich? Konnte nichts tun, als an Sie denken und hoffen, daß alles gut ginge.“
    „Emma!“ sagte Bert freudig überrascht. „Ist das wahr?“
    „Zum Teufel, Sie sind genau so verbohrt wie Hank es war. Auch bei ihm mußte ich immer dick auftragen, bis er mich verstand.“
    „Auch ich habe draußen oft an Sie denken müssen.“
    „Davon rede ich nicht. Was ich meine, ist dies: In dem Augenblick, wo ich die Bar schließe, und wir uns hierher zurückziehen, sprechen Sie über nichts anderes als über Ihre Pläne. Und wann Sie wieder hinausfahren wollen, was Sie sich davon versprechen und wie es sein wird, wenn der große Schlag gelingt. Das alles habe ich schon einmal durchgemacht und verzichte auf eine Wiederholung. So, habe ich mich nun verständlich gemacht?“
    Er sah ihre blitzenden Augen, ihre feste, wohlproportionierte Gestalt, und er begriff, warum Hank nicht aufgegeben hatte. Für diese Frau war man bereit, alles zu tun. Alles – nur das eine nicht: Seine Pläne aufzugeben, deren Erfüllung ihr das Leben bescheren sollten, das sie verdiente.
    „Ich verstehe, Emma“, sagte Bert leise. „Ich weiß genau, wie Sie fühlen. Aber ich kann trotzdem nicht aufgeben. Ich habe meinen Kurs festgelegt und kann nicht zurück. Schon darum nicht, weil Osborne und die anderen darauf warten.“ Er stieß seinen Stuhl zurück, umrundete den Tisch und zog sie an seine Brust. Sie sträubte sich, aber dann ließ sie. doch zu, daß er sie küßte. Ihre Lippen gaben ihm Antwort.
    „Und ich muß wieder hinaus, Emma“, flüsterte er an ihrem Ohr. Er fühlte, wie. sich ihre Haltung versteifte. „Und wenn es das Letzte in meinem Leben wäre, ich muß es tun. Sonst könnte ich mich selbst nicht mehr achten. Verstehen Sie mich nicht?“
    Er sah den Schmerz in ihrem Gesicht, als sie nickte.
    „Ich weiß es, Bert“, erwiderte sie leise.

 
5.
     
    8. März – 19. April 2026.
    Bert jagte die „Fern“ mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Asteroidengürtel zu und verließ sich darauf, daß das Anzeigegerät ihn warnte, wenn ein Himmelskörper in seinen Kurs geriet. Rechts und links flogen die immer wieder verschieden geformten Gebilde vorüber – eine helle große Kugel, etwa drei Meilen im Durchmesser, eine

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