TS 51: Das Mars-Monopol
wirklich.“
„Wir wollen es hoffen, Gar.“
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20. Januar 2026.
Am zweiten Tag seiner Fahrt entdeckte Bert zwei Asteroiden. Der erste hatte eine kaum nennenswerte Ausstrahlung, der zweite zeigte zwei Pfund Uranerz auf die Tonne. Bert schlug sich an die Stirn, als er das pastellfarbige Zeichen sah, mit dem sich ein Prospektor den Fund gesichert hatte. Und er hatte am ersten Tag einen Dreipfünder unbeachtet liegen gelassen!
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21. Januar 2026.
Am dritten Tag stieß Bert auf einen Brocken, größer als alle, die er zuvor gesehen hatte. Dann entdeckte er, daß zwei Schiffe auf ihm gelandet waren. Die Scharfeinstellung ließ winzige Gestalten erkennen, die sich wie Ameisen zwischen den Schiffen bewegten. Bert entschloß sich, die Fahrt fortzusetzen. Er hatte keine Zeit mehr zu verschwenden. Unterhaltung fand er, wenn er zum Mars zurückkehrte. Jetzt galt es, endlich ein lohnendes Vorkommen zu finden.
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22. – 29. Januar 2026.
Weitere Tage vergingen, keiner unterschied sich wesentlich von seinen Vorgängern. Und dann kam Bert plötzlich zu Bewußtsein, daß sich seine Suche schon zehn Tage hinzog, ohne daß er ein nennenswertes Lager entdeckt hatte.
Vielleicht hatte Osborne doch recht, dachte ‘er. Vielleicht war es wirklich so, daß alle guten Vorkommen schon entdeckt waren, daß nur die Arbeitskräfte fehlten, sie auszubeuten. Zugleich wußte er, daß er versuchte, sich selbst zu betrügen. Es gab Tausende von Asteroiden, Zehntausende. Er nahm sich seine Aufzeichnungen vor und stellte fest, daß er erst hundertdreiundsiebzig auf ihre Uranhaltigkeit überprüft hatte. Hundertdreiundsiebzig von Zehntausenden! Er überlegte, ob er richtig gehandelt hatte, als er das Vorkommen von drei Pfund je Tonne unbeachtet ließ. Sollte er umkehren und sich dieses Lager auf alle Fälle sichern? Unmöglich! Er hatte darauf verzichtet, die Koordinaten festzulegen. Keine Chancen also, den Asteroiden wiederzufinden. In Zukunft würde er vorsichtiger sein, beschloß er. Jedes Vorkommen, bei dem der Zeiger über die 3 hinausschnellte, sollte zumindest näher untersucht werden.
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30. Januar – 8. Februar 2026.
Tag reihte sich an Tag. Aus den zehn Tagen wurden zwei Wochen, dann drei. Kein Fund von Bedeutung!
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14. Februar 2026.
Am siebenundzwanzigsten Tag seiner Fahrt, müde und halbkrank vor Enttäuschung, weil sein Optimismus sich nicht erfüllt hatte – in den letzten fünf Tagen hatte das Gerät auch nicht den winzigsten Ausschlag registriert – legte Bert das Schiff auf Marskurs. Selbst wenn er die Suche hätte fortsetzen wollen, er konnte es nicht, weil seine Vorräte erschöpft waren.
Das nächste Mal bin ich schlauer, dachte er. Hinein, was an Vorräten in die „Fern“ ging! Jeder Quadratzoll Raum muß ausgenutzt wenden. Dann werde ich weit tiefer in den Gürtel eindringen.
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6. März 2026.
„Es war verdammt hart draußen“, sagte Bert. Er ließ sich in den Sessel fallen und griff nach dem Glas, das vor ihm stand.
„Ich weiß Bescheid“, sagte Emma, die ihm gegenübersaß.
„Nicht, daß mir die Endlosigkeit des Raumes etwas ausmachte, daran bin ich gewöhnt. Entfernungen und Zeit zählen nicht, wenn ich auch wünschte, die Fahrt würde nicht jedesmal so lange dauern. Daß sie umsonst war, das wurmt mich.“
Emma sah ihm an, wie müde und enttäuscht er war. Sie saßen in der kleinen Küche, dem wärmsten Raum, über den sie verfügte.
„Das nächste Mal dringe ich weiter yor“, sagte er. „Weiter, als je jemand vor mir gekommen ist. Ich habe zuviel Farben gesehen. Es muß Gebiete geben, wo noch kein Prospektor seine Nase hineingesteckt hat.“
„Sie haben also nicht die Absicht aufzugeben?“ fragte Emma.
„Aufgeben? Nicht, solange ich atme.“
„Noch gehört Ihnen Ihr Schiff, vergessen Sie das nicht.“
„Lieber jage ich es in die Luft, ehe ich zusehe, wie Osborne es kassiert.“
„Genau wie Hank Klein. Brüder gleicher Kappe. Nur, daß er sein Schiff nicht in die Luft zu jagen brauchte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Warum sind Männer nie zufrieden mit dem, was sie haben können? Warum genügt es Ihnen nicht, für andere das Erz heranzuholen? Ein sicherer Verdienst, vielleicht nicht das, wovon Sie träumten, aber es zahlt sich auf die Dauer aus.“
„Hören Sie auf, Emma“, sagte Bert ärgerlich. „Das klingt nicht so, als wären Sie mit Ihrem Mann auf den Mars gekommen, um ein Vermögen zu machen.“
„Und warum nicht? Weil ich
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