Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
Vom Netzwerk:
Pilot?“
    „Einer der besten.“ Ihr Blick überflog ihn. „Manchmal erinnern Sie mich an ihn. Die gleiche Größe, die gleiche Haarfarbe. Ich merkte es gleich, als Sie zum erstenmal hereinkamen. Dazu das, was Sie Osborne erzählten. Hank tat das gleiche – – damals, vor drei Jahren. Was taten Sie, bevor Sie hier heraufkamen?“
    „Ich war Pilot“, sagte Bert vorsichtig.
    „Dann müssen Sie noch besser sein, als Hank es war. Er mußte ganz unten anfangen, war nur ein kleiner Angestellter, ehe er sich auf die Fliegerei verlegte. Das mit der Übersiedlung zum Mars war seine Idee. Er wollte allein gehen und zurückkommen, wenn er genug hatte. Das kam für mich nicht in Frage. Ich wollte mit ihm zusammen sein. Da wir beide gearbeitet hatten, sahen wir uns nur selten. Das sollte anders werden. Zuerst ging auch alles gut, und wir fühlten uns wie im Paradies. Trockenmilch, Trockengemüse, die Tatsache, daß man nicht wußte, wo man sich entspannen konnte, alles das -machte uns nichts aus. Wir hatten genug aneinander. Später, wenn Hank den großen Fund machte, konnten wir auf die Erde zurückkehren und dort so weiterleben, wie es uns paßte.“
    Sie lachte gezwungen. „Es dauerte eineinhalb Jahre, bis Hank das große Uranerzlager entdeckte. Zu diesem Zeitpunkt waren wir mit unseren Mitteln ziemlich am Ende, fürchteten schon, wir müßten in der Raffinerie arbeiten. Natürlich erzählte er der Gesellschaft von seinem Fund. Verschweigen wäre sinnlos gewesen. Sie sahen das Erz, das er hereinbrachte, und wußten Bescheid. Sie machten ihm ein Angebot. Er sollte seinen Claim verkaufen, aber er weigerte sich. Heute macht es keinen Unterschied mehr. Er hat mir nie erzählt, wo sich das Lager befindet, und wenn die Gesellschaft es stillschweigend übernommen hat, bin ich ahnungslos. So liegen die Dinge.“
    Sie lachte wieder, befreiter diesmal. „Sie wollten erzählen, und da sitze ich und gebe meine Lebensgeschichte zum besten. Zeit, daß Sie endlich von sich sprechen.“
    „Warum verlassen Sie den Mars nicht?“ fragte Bert. „Sie müssen doch einen Grund haben? Heißt er Babcock?“
    Emma errötete. „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Ich habe Sie beobachtet, als er hereinkam. Gehört nicht viel Kombinationsgabe dazu, festzustellen, wie es in Ihnen aussieht.“
    „Sie sind verrückt“, sagte Emma. Sie leerte ihr Glas und stand auf. Als sie an Bert vorüberging, griff er nach ihrem Arm und zog sie an sich. Er küßte sie, aber sie riß sich mit funkelnden Augen los.
    „Ich hätte Sie mit Sam zusammen vor die Tür setzen sollen“, sagte sie wütend.
    „Ich bin froh, daß Sie es nicht taten“, erwiderte Bert und versuchte, sie wieder an sich zu ziehen.
    „Schluß damit!“ sagte sie bestimmt. „Sie müssen jetzt gehen.“
    „O. K.“ Bert zog den Reißverschluß zu und setzte den Hut auf. Als er an der Tut war, fragte sie: „Wie lange werden Sie fortbleiben?“
    „Das erstemal zwei Monate“, sagte er lachend. Er musterte ihr Gesicht noch einmal, die blauen Augen, damit er sich an sie erinnern konnte.
    „Kommen Sie gut zurück!“ sagte sie. „Viel Glück, Bert!“

 
4.
     
    19. Januar 2026.
    Mit den Milchstraßen verglichen, ist der Asteroidengürtel nur ein schmaler Dunstschleier, bestehend aus winzigen Gebilden, die zwischen zwei Planetenbahnen um eine kleine Sonne kreisen.
    Für Bert Schaun bedeutete die gigantische Ellipse, in die er die „Fern“ steuerte, eine Herausforderung, die nicht geringer war als das große Rennen „Rund um die Welt“, mit dem Unterschied, daß der Lohn, der ihn erwartete, noch viel größer sein konnte. Er spürte die Erregung, das neue Leben, dem er sich verschrieben hatte, denn auf einem der Asteroiden, die endlos um die Sonne kreisten, lagen die Schätze, die er suchte.
    Die Alarmglocke, bisher stumm geblieben, schrillte plötzlich, und Bert griff schnell nach dem Hebel, um sie abzuschalten, während er auf dem Anzeigegerät den fremden Himmelskörper studierte. Die Scharfeinstellung ergab einen Durchmesser von gut drei Meilen. Vergebens suchte er nach der versprechenden gelben Färbung, fand sie aber nicht. Nun, er wußte, daß Karnotitfelder nicht auf Anhieb entdeckt wurden. Er glich die Bewegungen des Schiffes aus, bis es vollkommen ruhig lag, ließ den Funkmesser in Aktion treten, schaltete den Photoverstärker ein und wandte sich um, bis er das Resultat vom Strahlenmeßgerät ablesen konnte. Die Gammaausstrahlung war so schwach, daß die Skala sie kaum

Weitere Kostenlose Bücher