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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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nicht kaufen.“
    „Mein Erz nicht kaufen?“ wiederholte Bert ungläubig. Er beugte sich vor, seine Hände umspannten die Sessellehne. „Warum nicht? Sie brauchen es, das habe ich von Ihnen selbst gehört. Sie sagten, Sie könnten nicht genug Erz heranschaffen. Jetzt bringe ich es Ihnen, und Sie erzählen mir, daß Sie es nicht wollen. Was, zum Teufel, soll das heißen?“
    Osborne nickte. „Ich weiß, daß da ein Widerspruch darin liegt. Sie müssen aber verstehen, daß nicht ich Ihr Erz kaufe oder nicht kaufe. Ich arbeite für die Sully-Gesellschaft, ich werde von ihr bezahlt und habe mich nach den gegebenen Anordnungen zu richten. Die Gesellschaft will Ihr Erz nicht. Auch die anderen Gesellschaften werden es Ihnen nicht abnehmen, falls Sie darauf spekulieren.“
    „Warum?“ fragte Bert heiser. Nie hatte er dergleichen erwartet.
    „Ich darf es Ihnen nicht sagen.“
    „Unsinn! Wenn man mein Erz schon nicht kaufen will, habe ich einen Anspruch darauf, zu erfahren, warum man es nicht tut. Ich habe einen Vertrag mit Ihrer Gesellschaft gemacht, haben Sie das vergessen?“
    „Man ist offensichtlich bereit, es auf eine Klage ankommen zu lassen, Schaun. Sie wissen, was das heißt. Nur auf der Erde können Sie Ihre Sache verfechten. Haben Sie genug Treibstoff für diese Fahrt?“
    „Ich denke nicht daran, den Mars zu verlassen. Ich lasse mich nicht davonjagen.“
    „Niemand versucht, Sie zu verjagen“, sagte Osborne und fuhr sich mit dem Taschentuch über die schweißbedeckte Stirn. „Die Frage ist nur – was wollen Sie noch hier, wenn niemand Ihr Erz kauft?“
    „Schlimmstenfalls könnte ich in der Raffinerie arbeiten“, sagte Bert und ließ einen Versuchsballon los. Er wartete gespannt auf die Reaktion.
    „Wir brauchen dringend Leute, Schaun“, nickte Osborne eifrig. „Und trotzdem – auch dort ist kein Platz für Sie.“
    „Sully scheint es nicht erwarten zu können, mich aus dem Wege zu haben“, sagte Bert schneidend. „Aber sie irren sich. Wollen sehen, wer den härteren Schädel und den längeren Atem hat.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und ging hinaus. Osborne versuchte ihn zu halten, aber Bert wischte die Hand, die sich auf seinen Arm legte, beiseite wie ein lästiges Insekt.
     
    *
     
    Emmas Augen leuchteten auf, als sie Bert eintreten sah, aber selbst dieses Zeichen der Zuneigung verscheuchte seine düstere Stimmung nicht.
    „Habe schon gehört, daß Sie wieder da sind, Bert“, sagte Emma strahlend. „Und mit einem Zwölfpfünder, alle Achtung!“
    Die Bar war leer bis auf drei Männer, die an einem hinteren Tisch saßen. Einer von ihnen starrte Bert an und sagte: „Es hat sich herumgesprochen, daß Sie alle Leute auf Sieben freihalten wollen, Schaun.“
    „Geben Sie ihnen einen Drink, Emma“, nickte Bert und ließ sich auf den Barhocker gleiten. Erst jetzt bemerkte sie seine finstere Miene.
    „Was gibt es, Bert? Ist etwas passiert?“
    „Sully will mein Erz nicht kaufen.“
    „Ihr Erz nicht kaufen? Warum nicht?“
    „Keine Ahnung. Geben Sie mir einen Doppelten!“
    Emma füllte das Glas und schob es ihm zu. „Ich begreife das nicht“, sagte sie. „Sie fahren hinaus, riskieren Ihr Leben, entdecken ein gutes Vorkommen, und nun will man Ihnen das Erz nicht abnehmen?“
    Bert leerte das Glas mit einem Zug. Und plötzlich entsann er sich Thornton McAllisters. Konnte es sein? Hatte McAllister seinen Einfluß geltend gemacht?
    „Himmel“, sagte der Mann am Tisch, „wenn ich Sie wäre, Bert, würde ich darauf verzichten, hier den Kutscher zu spielen und mich lieber wieder am Rennen ,Rund um die Welt’ beteiligen.“
    „Halt den Mund, Orph!“ sagte der zweite Mann scharf.
    „Warum? Ist doch wahr, was ich sage. Schaun war immer gut als Pilot. Konnte seinen Platz von Rennen zu Rennen verbessern …“
    „Wer sagt Ihnen, daß ich der Schaun bin?“ fragte Bert wütend. Also stimmte es. Jemand hatte seine Verbindungen spielen lassen, hatte dafür gesorgt, daß er auch auf dem Mars keine Ruhe finden würde. Nun kam es darauf an, festzustellen, wer der Urheber war.
    „Weiß doch jeder“, murmelte Orph.
    „Stimmt“, sagte der dritte Mann.
    „Sie haben recht“, nickte Emma. „Auch ich hörte es. Von Steve. Kann es damit zusammenhängen, daß sie Ihr Erz nicht kaufen wollen, Bert?“
    „Ich weiß es nicht“, schnappte Bert. „Auf alle Fälle ist nichts Gutes über mich und das letzte Rennen gesprochen worden. Was bin ich in Ihren Augen, Emma – schuldig oder

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