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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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und deutete auf eine Wand der Höhle.
    „Bist gar nicht so dumm, wie es scheint“, lächelte Bert. „Ich muß zurück nach Sieben, hierhin, verstehst du?“ Und er tippte mit dem Finger auf die Zeichnung. Langsam stand er auf.
    „Bert!“ fistelte Greckel und drängte ihn mit sanfter Gewalt wieder auf das Lager zurück. Er seinen kräftiger, als Bert gedacht hatte. Oder lag es daran, daß er selbst noch so geschwächt war?
    „Buch“, sagte Greckel und streckte die Hand aus, die, wie Bert erst jetzt bemerkte, fünf Finger hatte – genauso wie die Hand eines Menschen. Bert gab ihm das Buch. Der Fremde setzte sich mit dem Rücken gegen die Wand, schlug eine bestimmte Seite auf und begann in seiner singenden Stimme zu lesen. Von Zeit zu Zeit blickte er auf und lächelte, wenn er Berts Aufmerksamkeit beobachtete. Zu seinem Erstaunen stellte Bert fest, daß der Geruch, der ihm zuerst unerträglich erschienen war, ihn nicht mehr peinigte. Was bedeutete das? Konnten die Marsbewohner diesen Geruch nach ihrem Willen regulieren? War er am Ende nur ein Zeichen des Unwillens, wenn ihnen etwas nicht gefiel, wenn sie sich verabscheut glaubten? Er lauschte weiter dem Klang der singenden Stimme und dämmerte, ohne sich dessen bewußt zu werden, in einen erfrischenden Schlaf hinüber.
     
    *
     
    14. Juni – 21. Juni 2026.
    Berts Schwäche hielt mehrere Tage an. Obwohl er ungeduldig darauf wartete, nach Sieben zurückzukehren, war er doch klug genug, die Pflege anzunehmen, der sich Greckel mit Eifer und, wie es Bert schien, Freude hingab.
    Er aß und trank, was der kleine Mann ihm brachte, und mit jeder Stunde, die sie zusammen waren, bereicherte sich der Wortschatz des Marsbewohners. Am vierten Tag hatte Greckel nichts dagegen einzuwenden, daß Bert aufstand. Tags darauf brachte Greckel ihm einenStock, auf den er sich bei seinen Spaziergängen stützen konnte, and wenn Bert erschöpft zu seinem Lager zurückkehrte, las ihm der kleine Mann aus seinem Buch vor. Bert hatte Zeit genug, sich über verschiedenes den Kopf zu zerbrechen. Daß die Marsbewohner eine Kultur, wenn auch eine ziemlich primitive, besaßen, stand für ihn fest. Das Buch wies darauf hin, ebenso die verschiedenen Gegenstände, die zum Teil künstlerisch gestaltet waren. Mehr Sorgen bereitete ihm der Gedanke, was er tun würde, wenn er ohne sein Schiff nach Sieben zurückkehrte. Und dann war da die Erinnerung an den Überfall. Daß Osborne ihm nicht wohlgesonnen war, glaubte er zu wissen. Und die Sully-Gesellschaft? Wollte sie ihn aus dem Weg haben, nachdem die Kunde von seinem Fund zu ihr gedrungen war? Wo stand McAllister?
    Daß er in Gefahr war, seit er seinen Fund gemacht hatte, stand außer Zweifel. Nach Emmas Worten hatte auch sie damit gerechnet. Sie hatte gefürchtet, es würde ihm ähnlich wie ihrem Mann ergehen. Um ein Haar wäre es auch so gekommen. Man hatte sein Schiff gestartet, nachdem die Steuerung festgestellt worden war. Bei Hank Kleins Unglück hatte allerdings ein zweites Schiff eine Rolle gespielt. Die Insassen dieses zweiten Schiffes hatten Kleins Aufzeichnungen über seine Fundstelle an sich genommen, bevor sie den unliebsamen Konkurrenten auf die Reise in die Ewigkeit schickten. War Osborne inzwischen bei der „Fern“ gelandet, um nach Berts Notizen zu suchen? Mußte es ihm nicht einen Schock versetzt haben, Bert nicht tot in der „Fern“ zu finden?
    Und Steve Babcock? Wie weit war er informiert? Sicher würde er versuchen, das Rätsel der „Fern“ zu lösen, war vielleicht schon längst zum einzig logischen Schluß gekommen.
    Was würde Babcock tun? Zu Osborne gehen und ihn anklagen? Konnte er das überhaupt? Osborne war sein Chef. Konnte er seinen Vorgesetzten eines Verbrechens bezichtigen? Ich muß mit ihm sprechen, dachte Bert, muß herausfinden, auf wessen Seite er steht. Steht er auf der Seite des Rechts, so müssen wir einen Weg finden, den Drahtziehern das Handwerk zu legen.
    Bert schüttelte den Kopf, als er Greckel den Abhang zur Höhle hinaufkommen hörte. Er würde alle Hände voll zu tun haben, wenn er nach Sieben zurückkehrte. Und er machte sich keine Illusionen über die Schwere des Kampfes, der ihm bevorstand.
     
    *
     
    5. Juli 2026.
    Wenige Tage später, als Bert sich kräftig genug fühlte, den Marsch in die von Greckel gewiesene Richtung anzutreten, legte er dem kleinen Mann die Hand auf die Schulter und sagte: „Greckel, wir müssen uns trennen. Ich muß nach Sieben zurück.“ Er lächelte und zwinkerte dem

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