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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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war es Tag. Langsam wandte er den Kopf, darauf vorbereitet, wieder das unheimliche Wesen zu erblicken. Aber er entdeckte es nicht. Das Feuer glomm noch. Er setzte sich auf. Sein Blick fiel durch den Eingang auf die endlose rote Marswüste, über der die Sonne flammte. Er ließ seine Blicke durch die Höhle wandern. Neben seinem Lager erkannte er zwei Tonteller, zwei Becher und verschiedene Metallgegenstände. Überrascht blickte er auf das Buch, das daneben lag. Es war kaum größer als seine Hand. Er schlug es auf und fand es voller Symbole, die er nicht verstand. Die Seiten waren dicker als die normaler Bücher, und die den Symbolen beigefügten Illustrationen zeugten von Kunstsinn. Sie stellten Wesen dar, wie Bert eines während des kurzen Erwachens in der Nacht neben seinem Lager gesehen hatte.
    Ein Marsbewohner, ein Stinker?
    Er schnüffelte, ohne einen unangenehmen Geruch wahrzunehmen. Waren am Ende die Erzählungen über die Stinker Produkte der Phantasie? Er durchblätterte das Buch, betrachtete aufmerksam die Bilder. Die Wesen, die auf ihnen bei alltäglichen Verrichtungen gezeigt wurden, hatten graue Gesichter, lange Ohren, haarlose Körper und rote Augen. Nach den Darstellungen mußten sie etwas vom Ackerbau, vom Weben, von Schmiedearbeiten verstehen, sie konnten offen sichtlich lesen und verstanden es, sich an einfachen Spielen zu ergötzen. Bert schüttelte verwundert den Kopf. Alle Menschen, mit denen er über die Marsbewohner gesprochen hatte, hatten sie in einer Art geschildert, als handelte es sich um Tiere niederster Stufe. Wenn das Buch nicht log, war das ein stark verzerrtes Bild.
    Ein Schatten fiel auf die Seite, die er aufgeschlagen hatte. Etwas stand im Eingang der Höhle. Bert wendete den Kopf, sah das Wesen, das neben seinem Lager gekauert hatte. Es war viel kleiner, als er es sich vorgestellt hatte, kaum größer als einen Meter dreißig. Und wirklich nicht sehr schön anzuschauen. Und dann, als sie einander anstarrten, stieg der Geruch in Berts Nase, und er verstand, warum die Menschen sich von den Marsbewohnern fernhielten und ihnen den Namen ,Stinker’ gegeben hatten. Der Geruch drohte ihn zu überwältigen, und er wünschte, er wäre kräftig genug, aufzustehen und an die frische Luft zu stürzen.
    Er beherrschte sich und zwang sich zu einem Lächeln. Er wollte dem Marsbewohner zeigen, daß er ihn nicht verabscheute. Der seltsame Bursche hatte ihm schließlich das Leben gerettet.
    „Hallo!“ rief er ihm zu und hob die Hand zu einem Winken.
    Die roten Augen des Marsbewohners wurden groß, seine langen Ohren bewegten sich aufgeregt. Er betrat die Höhle, Unverständliches vor sich hinbrabbelnd, von einem schwer zu ertragenden Geruch begleitet. Er setzte ein rundes Gefäß auf den Boden, füllte einen Becher daraus und gab Bert den Becher. Kühles, herrlich mundendes Wasser befand sich in dem Gefäß. Wo, zum Teufel, hatte der sonderbare Bursche das kostbare Naß her?
    Aus den Falten der Decke, die der Marsbewohner um die Hüfte geschlungen trug,’ zog er mehrere daumenlange Stücke einer Masse, die wie dünnes Hanfseil aussah, nur, daß sie schwarz wie Gummi war. Er deutete auf seinen Mund und machte die Bewegung des Essens. Bert folgte der Aufforderung und aß, was er für Marspflanzen hielt. Sie waren salzig, aber recht schmackhaft.
    Der Marsbewohner verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen, wobei er eine dunkle, zahnlose Mundhöhle zeigte. Dann deutete er auf das Buch, das Bert noch in der Hand hielt, und sagte etwas Unverständliches.
    Bert hielt das Buch hoch und sagte: „Buch.“
    „Buch“, wiederholte der Fremde mit seiner singender. Stimme, und sein Gesicht färbte sich dunkel.
    Bert zeigte mit dem Finger auf sich selbst und sagte: „Bert“.
    Das Gesicht des seltsamen Wesens wurde noch dunkler, die Ohren begannen erregter zu flattern. Der Marsbewohner stieß einen Finger gegen Berts Brust und wiederholte Berts Namen.
    „Und du?“ fragte Bert mit der entsprechenden Geste.
    „Greckel“, sagte das Wesen.
    „Greckel? Wäre Stinker nicht angebrachter?“
    „Stinker – Stinker – Stinker!“ Der Fremde lachte, und Bert stimmte in das Lachen ein.
    „Woher kommst du? Wo liegt Sieben?“
    Unverständnis zeigte sich auf dem Gesicht des Marsmenschen. Bert seufzte, griff nach einem Zweig und zeichnete das Landefeld von Sieben mit mehreren Schiffen, den Gebäuden und Fabriken in den Sand, der den Boden der Höhle bedeckte.
    Greckels rote Augen blinzelten heftig. Er nickte

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