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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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anderen zu. „Wir haben schöne Tage miteinander verbracht. Ich freue mich, dich kennengelernt zu haben.“
    Ein Schatten zog über das Gesicht des Marsmenschen. „Nach Hause?“ fragte er.
    Bert schüttelte den Kopf. „Zu Hause bin ich auf der Erde. Aber ich lebe in Sieben. Dorthin muß ich gehen.“
    Greckel nickte. „Warte einen Augenblick“, sagte er. Er verlöschte das Feuer, nahm Teller, Becher und Bestecke auf und brachte sie in den Taschen seines Deckengewandes unter. Dann winkte er Bert. „Komm!“
    Neugierig folgte Bert ihm. Sie wanderten mehrere Meilen auf der Höhe einer Bodenwelle dahin, und Bert begriff, daß die Marsbewohner die sandigen Wüsten mieden und eher einen Umweg in Kauf nahmen.
    Schließlich blieb Greckel am Schnittpunkt mehrerer Höhenzüge stehen und deutete auf eine Ansammlung primitiver hellbrauner Bauten auf einem benachbarten Plateau.
    „Zu Hause“, sagte er.
    „Ja, du bist zu Hause, aber ich nicht“, erwiderte Bert. Er musterte die Gebäude genauer und fand, daß sich in ihrem Arrangement ein gewisser künstlerischer Sinn offenbarte, der ihm auf den ersten Blick entgangen war. Scham stieg in ihm auf, als er daran dachte, wie die Menschen in Sieben über die Marsbewohner urteilten. Ob die Häuser, in denen die Wesen mit den langen Ohren und den roten Augen wohnten, wohl geheizt werden konnten? Hatten sie Licht? Gab es Wasser?
    „Komm!“ sagte Greckel und traf Anstalten, zum Plateau hinabzusteigen.
    Bert schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht mitkommen, Greckel“, sagte er freundlich, um den kleinen Mann nicht zu kränken. „Ich muß nach Sieben zurück. Kannst du das nicht verstehen?“
    Der unangenehme Geruch, bis dahin kaum spürbar, wurde stärker. Greckels Ohren sanken herab, sein Gesicht verlor die Farbe. Er zuckte die Achseln und sah Bert traurig aus seinen roten Augen an. Dann lachte er und deutete in die Ferne.
    „Greckel kommt“, sagte er. „Greckel geht mit dir.“
    Bert schüttelte den Kopf. „Ich würde es dir nicht raten, mein Freund.“ Er mußte an den Empfang denken, den man dem kleinen Mann in Sieben bereiten würde.
    Greckels Schultern sanken enttäuscht herab. Dann griff er in dieTaschen und gab Bert ein Bündel eßbare Pflanzen. „Essen“, sagte er. „Und Wasser.“ Ein kleiner Tonkrug wechselte den Besitzer.
    „Ich danke dir, Greckel“, sagte Bert gerührt. „Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder.“ Er wandte sich um und ging schnell davon.

 
7.
     
    Die Sonne stand tief, als Bert das Ziel seines Marsches erreichte. Er war versucht, erst Emma Klein einen Besuch abzustatten, widerstand aber dem Verlangen. Wenn er Osborne zur Rede stellte, brauchte er einen klaren Kopf, und er ahnte, wie Emma auf seinen Bericht reagieren würde.
    Die staubigen Straßen lagen verlassen, als er sich dem Sully Gebäude näherte. Er versuchte, sich Osbornes Gesicht vorzustellen, wenn er, der Totgeglaubte, plötzlich vor ihm stand. In der Miene des anderen würde er alle Antworten auf die Fragen finden, die ihn bewegten.
    Dichte Rauchwolken drangen ihm entgegen, als er die Tür des Büros hinter sich schloß. In dem Meer von Gesichtern, die in dem Nebel schwammen, entdeckte er Osborne erst nach geraumer Zeit. Dann sah er, wie die Augen des anderen sich weiteten, wie sein Mund sich öffnete.
    „Mein Gott, es ist Schaun! Wir dachten, Sie lebten nicht mehr!“
    „Ich bin nicht tot“, sagte Bert kalt. „Und dafür brauche ich Ihnen wohl nicht zu danken.“
    „Wer ist der Mann?“ fragte ein dunkelhaariger Bursche Osborne.
    „Bert Schaun“, erwiderte Osborne. „Sein Schiff ist im Süden abgestürzt. Wir rechneten nicht damit, daß er noch lebt.“
    „Also habe ich Sie überrascht?“ fragte Bert spöttisch. Er fühlte eine Hand auf seiner Schulter und wandte sich um. Steve Babcock stand hinter ihm.
    „Keiner glaubte an die Möglichkeit, daß jemand einen solchen Absturz überleben könnte“, sagte Steve. „Was ist geschehen?“
    „Fragen Sie Osborne nach Einzelheiten“, sagte Bert. „Er hat die Sache geplant.“
    „Sie wissen nicht, was Sie reden“, rief Osborne gekränkt.
    „So? Wie wäre es, wenn Sie diesen Leuten erzählten, daß Sie versuchten, mich in ein Abhängigkeitsverhältnis zu bringen und daß ich nicht mitmachte? Wie Sie sich daraufhin weigerten, das von mir herangeschaffte Erz zu kaufen? Daß Sie wußten, daß ich ein erstklassiges Vorkommen entdeckt hatte, und daß Sie mein Schiff zum Absturz brachten, um sich in den Besitz

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