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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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verkauft. Wenn es sich also um Geld dreht …“
    „Nein!“ Sam wehrte verlegen ab. „Es geht darum, daß Sie dem Stinker alles erklären. Sie sagen ihm, wie ein Raumschiff gebaut wird, wie seine Aggregate arbeiten, Sie zeigen ihm, wie ein solches Schiff gesteuert wird.“ Seine Schultern sanken herab. „Das geht zu weit, Bert. Schließlich kommt es noch dahin, daß er uns ersetzen kann. Das paßt uns nicht. Unter diesen Umständen können wir nicht länger für Sie arbeiten.“
    „Unsinn, Sam. Greckel wird nie in der Lage sein, einen von euch zu ersetzen.“ Bert sprach ohne Überzeugung, denn die von Greckel gemachten Fortschritte deuteten darauf hin, daß er bald in der Lage sein würde, allein ein Raumschiff zu steuern. Aber das war etwas, was er Sam nicht auf die Nase binden wollte, schon gar nicht in dieser Situation.
    „Schön, mag sein, daß wir nicht um unsere Arbeitsplätze zu fürchten brauchen, aber ich muß es Ihnen sagen, Bert, damit Sie wissen, was wir darüber denken.“
    „Freut mich, Sam. Eine offene Aussprache ist immer das beste. Um es also noch einmal ganz klar zu sagen – ihr drei bleibt bei mir, solange es euch paßt. Nie werde ich einen von euch an die Luft setzen. Was den Marsbewohner betrifft, so überlaßt ihn mir. Er wird euch nicht in die Quere kommen, also braucht ihr ihn nicht mit scheelen Augen anzublicken.“
     
    *
     
    Als er am Abend zu Emma ging, brachte sie ebenfalls das Gespräch auf Greckel.
    „Nur zu Ihrer Information, Bert“, sagte sie. „Es hat sich herumgesprochen, daß ein Marsbewohner bei Ihnen aus- und eingeht. Niemand ist damit einverstanden, und ich habe den Eindruck, daß die Menschen von jemandem aufgeputscht werden.“
    „Ich weiß, daß niemand den kleinen Kerl leiden mag“, nickte Bert. „Und ich zweifle nicht daran, daß Osborne eine willkommene Gelegenheit gefunden hat, Stimmung gegen mich zu machen.“
    „Bert, Sie müssen Greckel fortschicken“, sagte Emma drängend. „Vorübergehend wenigstens, bis sich die Leute wieder beruhigt haben.“
    „Ich zwinge niemand, mein Grundstück zu betreten und sich in die Nähe Greckels zu begeben“, sagte Bert ärgerlich. „Ich lasse sie in Ruhe, warum müssen sie sich immer über mich das Maul zerreißen? Was hat Greckel ihnen getan? Er ist anständig und harmlos.“
    „Seien Sie nicht so halsstarrig, Bert“, warnte Emma. „Ich meine es nur gut mit Ihnen.“
    „Greckel tut niemandem etwas zuleide. Er kann bleiben und kommen, so oft er will. Es macht mir Freude, ihm etwas beizubringen. Sie sollten sehen, mit welchem Eifer er lernt, wie man ein Raumschiff steuert.“
    Emmas Augen füllten sich mit Tränen. „Ich weiß, wie Sie fühlen, Bert“, flüsterte sie. „Ich selbst empfinde nicht anders. Und dennoch …“
    Bert sah sie ernst an. „Es geht um ein Prinzip, Emma“, sagte er ruhig. „Sie wollen die Wahrheit nicht erkennen, wollen nicht zugeben, daß es außer uns Menschen noch Wesen gibt, die über Verstand und Gefühl verfügen. Das ist es, wogegen ich mich zur Wehr setze. Ich kämpfe gegen Dummheit und Kurzsichtigkeit, ich weigere mich, einfach die Meinung einer urteilslosen Menge zu teilen. Nichts wird mich davon abbringen, meinen Weg weiterzugehen.“
    „Ich wußte, daß Sie mir nichts anderes antworten würden“, sagte Emma. „Und ich bin froh darüber. Hoffen wir, daß alles gutgeht. Bert.“

 
10.
     
    30. November 2026.
    Emma hörte das Pochen, richtete sich im Bett auf und überlegte, wer es sein könnte. Sie griff unter das Kissen, nahm die Pistole zur Hand, schlüpfte in Hausschuhe und Morgenrock und ging durch die Küche in die Bar. Durch die Glasscheibe erkannte sie die Gestalt einesMannes. Bert? War etwas passiert? Schnell drehte sie den Schlüssel und stieß die Tür auf. Der Mann trat schnell ein, und sie schaltete das Licht im Barraum ein. Sie sah sich einem Unbekannten gegenüber, einem breitschultrigen Mann, dessen Blicke zu der Pistole in ihrer Hand wanderten.
    „Wer sind Sie und was wollen Sie?“ fragte sie ruhig.
    „Sie sind Emma Klein, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Ich möchte mit Ihnen sprechen.“
    „Sprechen Sie! Bleiben Sie da, wo Sie stehen.“ Sie hatte den Mann irgendwo gesehen, entsann sich aber nicht, bei welcher Gelegenheit.
    Er lächelte dünn. „O. K. Vielleicht kennen Sie mich, vielleicht nicht. Ich heiße Brant Huygens. Ich arbeite für Steve Babcock, drüben in Vier. Bei der Marspolizei.“
    „Jetzt erinnere ich mich.“ Sie hatte Huygens bei

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