TS 51: Das Mars-Monopol
nicht allzusehr um die Instandhaltung ihrer Schiffe. Sie werden froh sein, eine zuverlässige Reparaturwerkstatt damit beauftragen zu können. Denken Sie an die ,Martha Q’. Sie braucht ganz sicher eine Generalüberholung. Wenn sie bei mir herausgeht, ist sie in erstklassigem Zustand.“
Sam lachte. „Ich sehe schon, daß wir bald Neonreklame draußen anbringen müssen. Ganz wie auf der Erde. Warum auch nicht?“
Die Sonne stand tief am Himmel, als die Arbeit beendet war, und es wurde empfindlich kühl. Sie schlüpften in ihre gefütterten Jacketts. Sam bückte sich und nahm den Hammer auf, als ein scharfer Knall ertönte. Der Hammer entfiel seiner Hand. Sam stieß einen leisen Schmerzenslaut aus und begann einen Indianertanz.
„Verdammt!“ knurrte er. „Verdammt, verdammt!“
„Getroffen?“ fragte Bert.
„In die Hand“, nickte Sam. Ein zweiter Schuß krachte, und sie warfen sich blitzschnell zu Boden. „Schlechter Schütze“, sagte Sam. „Wüßte gern, wem die Knallerei galt, Ihnen oder mir.“
„Warnschüsse“, vermutete Bert. „Sie wollen uns einschüchtern.“
„Osborne?“ fragte Sam, und seine Augen begannen zu funkeln.
Bert schüttelte den Kopf. „Bestimmt nicht mit dem Gewehr. Dafür hat er seine Leute. Fertig, Sam? Aufspringen und im Laufschritt ins Büro!“
Sekunden später zogen sie die Tür hinter sich ins Schloß, ohne daß weitere Schüsse gefallen wären.
„Scheint, als brauchten wir das Alarmsystem wirklich“, sagte Sam und zündete seine Zigarette an.
„Freut mich, daß Sie ,wir’ sagten, Sam. Hatte schon gefürchtet, der Schütze hätte sein Ziel erreicht, Sie hinauszugraulen.“
„Mich?“ sagte Sam und betrachtete die Schramme an seiner Hand, die die Kugel gerissen hatte. „Da kennen Sie mich aber schlecht. Nun erst recht! Bin sicher, daß dies nicht das letzte ist, was wir von ihnen hören.“
9.
10. Oktober 2026.
Bert Schaun sah Thornton McAllisters Tochter und ihrem Mann nach, wie sie davongingen, und die Erinnerung an den Augenblick, als Roger McAllisters Schiff den „Himmelsreiter“ gestreift hatte, um ihn zu rammen, war wieder lebendig in ihm.
Er wußte, daß er nicht klug gehandelt hatte, als er sich bereiterklärte, sich um die Jacht zu kümmern, denn die Verantwortung lastete auf ihm. Andererseits versprach er sich eine gewisse Reklame für sein Geschäft, wenn das blitzende Schiff neben den zum Verkauf stehenden Raumfahrzeugen aufgestellt wurde und die Blicke der Vorübergehenden anzog.
Der Marsbewohner, dessen Auftauchen gemeldet worden war, fiel ihm wieder ein. War er noch draußen auf dem Gelände?
Er schaltete das Sprechgerät ein und rief die Station an, von der Sam den Marsbewohner gemeldet hatte.
„Tracy“, meldete sich eine tiefe Stimme.
„Ist Sam da?“
„An der ,Martha Q’. Hat einen Stinker erwischt und hält ihn fest.“
„Gut, ich komme.“
Er fand Sam auf der Leiter, die in die Kabine der ‚Martha Q’ führte. „Schnuppern Sie mal!“ forderte Streeper ihn auf und hob das Kinn gegen die geschlossene Kabinentür. „Er ist drin.“
„Haben Sie ihn einsteigen sehen?“
„Nicht nötig, meine Nase genügte.“ Er starrte Bert entgeistert an, als er die Leiter emporstieg. „Wollen Sie wirklich hinein?“
„Sicher, was sonst.“
„Nicht für eine Million Dollar würde ich es tun.“
„Verlangt niemand von Ihnen“, sagte Bert kühl und öffnete den Einstieg. Er brauchte nur seinem Geruchssinn zu folgen, um den. Marsbewohner in der Kanzel zu entdecken. Der kleine Mann hörte ihn und wirbelte herum, grau im Gesicht vor Furcht. Der Geruch war unerträglich.
Dann erhellte sich das Gesicht des Mannes. „Bert!“ rief er, und seine langen Ohren begannen zu flattern.
„Der Teufel soll mich holen“, murmelte Bert verdutzt. „Greckel – du? Wie kommst du hierher?“
Statt einer Antwort grinste Greckel nur, und Bert konnte nicht umhin, auch zu lächeln. Es überraschte ihn nicht, daß der unangenehme Geruch sich nicht mehr bemerkbar machte, aber er mußte Greckel hinausbringen, denn andere Nasen mochten empfindlicher sein.
„Wie bist du durch die Alarmanlage gekommen?“ fragte er.
Greckel lächelte. „Gehen. Einfach gehen. An gelber Kiste vorbei. Dann sehe ich Schiff, gehe hinein. Schiff gefällt mir, Bert gefällt mir.“
„Du kannst nicht hier drinbleiben, Greckel“, sagte Bert sanfter, als er es sich vorgenommen hatte. Er brachte es einfach nicht übers Herz, den kleinen Mann, der ihm das Leben
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