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TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2

TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2

Titel: TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Kuttner
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…“
    In der Kolonie und in den Kuppeln erschienen Sams Gesichtszüge auf allen Fernsehschirmen.
    „Wir haben eine umfassende Offensive von Plymouth aus eingeleitet. Zum erstenmal haben sich die Meuterer aus ihrem Versteck hervorgewagt, und jetzt können und werden wir sie finden und vernichten. Wir werden Sie laufend über die Ergebnisse unserer Suche unterrichten. Schiffe und Flugzeuge bewachen die See über jeder Kuppel. Alle denkbaren Vorsichtsmaßregeln sind getroffen worden. Ein nicht identifiziertes Flugzeug, das sich Fort Plymouth näherte, ist unter Feuer genommen worden und hat sich nach Süden zurückgezogen. Ich muß nun die Einsatzleitung übernehmen; einer unserer Stabsoffiziere wird Sie auf dem laufenden halten.“
    Allein stand Sam vor den Instrumenten in seinem Turm. Monatelang hatte er den Einbau der Apparaturen beaufsichtigt. Einige Aufgaben konnte er seinen Leuten übertragen, aber die Hauptarbeit lag bei ihm. Sie würde sich nicht einfach gestalten.
    Vom Meer drang der Funkspruch herüber.
    „Fort Plymouth, rufen Sie Ihre Flugzeuge zurück! Einem Atomangriff können sie nicht standhalten!“
    Vor allen Augen stand plötzlich das Mahnmal in jeder Kuppel, das die schwarzverhüllte, untergegangene Erde zeigte. Nukleare Waffen, die so leicht außer Kontrolle gerieten, sollten auf der Venus eingesetzt werden?
    Infrarot- und Radaraufnahmen huschten über die Fernsehschirme, während Sams Flugzeuge Land und Wasser überflogen, mit ihren Instrumenten die teuflischen Dschungel der Venus abtasteten und nach den Meuterern suchten, die sich als vorläufige Venusregierung bezeichneten.
    „Ultimatum an alle: Erfüllen Sie unsere Forderungen binnen achtundvierzig Stunden. Nach Ablauf dieser Frist wird eine Kuppel vernichtet.“
    Die alte schreckliche Furcht griff nach der Menschheit, das Entsetzen der Kernwaffenkriege, die sie siebenhundert Jahre lang nicht vergessen hatte. Tage und Monate hatten in den Kuppeln nichts bedeutet. Jetzt lernten sie den unerbittlichen Ablauf der Zeit wieder fürchten.
    Achtundvierzig Stunden!
    Zwei Flugzeuge, die sich dem Fort näherten, wurden abgeschossen und mit Traktorstrahlen zu Boden geholt. Keine Detonation erfolgte, aber die atomare Drohung war ein Stück nähergerückt.
    Sam gab bekannt: „Im Rahmen des totalen Einsatzes unserer Mittel haben wir alle Abteilungen zurückbeordert, die zur Inangriffnahme unseres eben eingeleiteten Wagnisses, der Ausdehnung unserer Kolonie, abgestellt worden waren.“ Sein erschöpftes, überanstrengtes Gesicht machte dem Bild einer Meeresküste Platz, an der ein Dschungelstreifen gerodet worden war. Einige Hütten standen bereits am Ufer; bei anderen ragten die Plastikwände noch halbfertig auf. Stapel mit Ausrüstungsmaterial lagen sauber ausgerichtet davor. Lange Reihen von Männern bewegten sich den Motorbooten entgegen, die darauf warteten, sie aufzunehmen.
    „Wir haben die Meuterer noch nicht entdeckt. Unsere Flugzeuge setzen ihre Suche fort …“
    Die Radarbilder wichen Infrarotaufnahmen, die den Dschungel aus großer Höhe zeigten und durch neue Radargramme ersetzt wurden, als die Maschine weiterflog.
    „Sie haben noch siebenundvierzig Stunden Zeit. Fort Plymouth, rufen Sie Ihre Flugzeuge zurück. Wir besitzen Kernwaffen und werden nicht zögern, sie anzuwenden.“
    Die Zeit verstrich.
    „Noch sechsundvierzig Stunden.“
    Und Panik ergriff die Kuppeln. Die Straßen kochten vor Menschen. An den Kreuzungen, über denen die großen Fernsehschirme aufragten, ballten sich die Massen.
    „Zacharias …“, murmelte Kedre.
    Er griff nach ihrer Hand.
    „Ich weiß nicht, was ich unternehmen soll, Kedre. Ich versuche, mit mir ins reine zu kommen. Wir haben immer noch fünfundvierzig Stunden Zeit.“
    „Noch vierundvierzig Stunden.“
    „Eine dritte Maschine ist beim Angriff auf Fort Plymouth abgeschossen und dreißig Meilen südwestlich des Forts mit Traktorstrahlen heruntergeholt worden. Eine Kernexplosion blieb aus. Die Maschine war ferngesteuert. Die Lenksignale wurden von wechselnden Standorten auf See durchgegeben.“
    Hale sah den Logiker an.
    „Die Wellen glätten sich“, bemerkte Crowell und stopfte seine Pfeife.
    „Sie haben gut reden. Ich wünschte, ich könnte auch in die Zukunft blicken.“
    „Verdruß steht meist nur zu erwarten, wenn nichts darauf hindeutet“, erklärte Crowell. „Sie finden eine harmlos aussehende Pflanze und ahnen nicht, daß unter der Erde eine sechs Meter lange Pfahlwurzel lauert. Im

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