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TS 55: Die Wespe

TS 55: Die Wespe

Titel: TS 55: Die Wespe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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um.
    „Ziemlich verlassene Gegend hier. Wohin jetzt?“
    „Hier den Weg entlang.“
    Mowry schritt voran. Der Weg endete vor einer hohen Mauer, in die eine schmale Tür eingelassen war. Mowry zeigte darauf.
    „Das ist der rückwärtige Ausgang“, erklärte er ruhig. „Es wird mich zwei oder drei Minuten kosten, zum Haupteingang zu gelangen. Dann müssen Sie jeden Augenblick damit rechnen, daß der Kerl hier flüchten will.“ Er probierte die Tür. „Hm, verschlossen.“
    „Es wird besser sein, wir öffnen sie“, schlug der Agent vor. „Dann kommt er wenigstens hier heraus. Findet er sie verschlossen, wird er sich mit Ihnen herumschießen, und ich stehe hier, ohne Ihnen helfen zu können. Diese Burschen sind gefährlich, wenn man sie in die Enge treibt.“ Er suchte in seinen Taschen und zog ein Bündel Nachschlüssel daraus hervor. „Er soll direkt in meine Arme rennen.“ Er drehte sich um und versuchte die Schlüssel. Mowry sah sich vorsichtig nach allen Seiten um. Niemand war zu sehen.
    Er zog seine Pistole aus der Tasche und sagte in ruhigem Ton:
    „Umdrehen!“
    Der Agent drehte sich um und starrte in die drohende Mündung von Mowrys Waffe. „Was soll das bedeuten? Wer sind Sie?“
    „Dirac Angestun Gesept!“ sagte Mowry kalt und betätigte den Abzug. Der Agent sank zu Boden.
    Mowry steckte die Waffe wieder ein und bückte sich, um die Taschen des Toten auszuräumen. Den Ausweis steckte er wieder zurück, aber die Geheimplakette nahm er an sich. Dann stieg er in den Wagen und fuhr davon.
    Was er suchte, war eine Verkaufsstelle für Gebrauchtwagen. In der Nähe eines solchen Geschäftes stellte er den Wagen ab und ging den Rest des Weges zu Fuß. Der Sirianer, ein hagerer und schmalgesichtiger Mann, begrüßte ihn.
    „Sie haben Glück“, sagte er, als er Mowrys Wunsch vernommen hatte. „Sie sind genau an die richtige Stelle gekommen. Der Krieg läßt viele ihre Fahrzeuge verkaufen, daher gibt es sehr günstige Gelegenheiten. Sehen Sie sich dieses Prachtstück hier an …“
    „Wieviel?“ unterbrach Mowry ihn kalt.
    „Ein fast neuer Wagen, er ist geschenkt. Neunundneunzig!“
    „Das ist Betrug!“
    Sie handelten, bis Mowry ihn für achtzig erhielt. Er bezahlte, nahm Platz und fuhr davon. Ganz in der Nähe fand er eine verlassene Schutthalde, wo er den Wagen parkte. Dann holte er Sagramatholous Fahrzeug und begann, die Motornummern und Räder sowie die Nummernschilder auszuwechseln. Zum Schluß flogen einige Teile in den nahen Fluß.
    Als Mowry fertig war, ließ er ein Wrack zurück, während eine eventuelle Polizeistreife nun stundenlang hinter ihm herfahren konnte, ohne an seinem Wagen die Nummern entdecken zu können, nach denen sie zweifellos bald suchen würden.
    Gegen Abend parkte er das Fahrzeug in einer Untergrundgarage, kaufte sich eine Zeitung und ging in das nächste Restaurant, um eine ausgiebige Mahlzeit zu sich zu nehmen.
    Den Zeitungsberichten zufolge war es einem einzelnen terranischen Kriegsschiff gelungen, die starke Absperrfront der Sirianer zu durchbrechen. Eine Bombe hatte es abgeworfen, etwa vierhundert Kilometer von Pertane entfernt. Der Schockwelle nach zu urteilen, dachte Mowry vergnügt, mußte es einen Krater von mehreren Kilometern Durchmesser gegeben haben. Kurze Zeit darauf, berichtete die Zeitung, habe man den Angreifer vernichten können.
    Mowry fragte sich, wieviel Leser die Geschichte wohl glauben würden. Auf der zweiten Seite fand er eine Notiz, nach der 48 Mitglieder der D. A. G. gefaßt worden seien. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben.
    Die 48 Männer waren verloren, wer immer sie auch waren. Man würde nie mehr von ihnen hören. Aus diesem Grund war es sehr wohl möglich, daß die Meldung erlogen war. Man wollte der Geheimorganisation möglichst empfindliche Schläge versetzen, und wenn diese auch nur moralischer Natur waren. In Wirklichkeit aber stärkte die Kaitempi mit dieser Methode die überhaupt nicht bestehende Partei.
    Auf der dritten Seite schließlich fand Mowry eine höchst interessante Meldung. Der Planet Gooma, so hieß es, sei aus strategischen Motiven heraus geräumt worden. Die dort bisher stationierten Streitkräfte würden nun an wichtiger Stelle eingesetzt werden können. Diese Ausrede konnte natürlich den wahren Sachverhalt nicht mehr verschleiern.
    Ebenfalls interessant war der Leitartikel. Der Schreiber stellte die seltsame These auf, daß nur ein totaler Krieg den totalen Sieg bringen könne. Es dürften keine

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