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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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der Zentrale angelangt. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Planeten waren noch besetzt, und über die allgemeine Unterhaltung erhob sich plötzlich ein anderer Ton.
    „Plathgol ruft – Hier ist Thleega, Frau von zwölf Männern, oberste Plathgol-Ingenieurin und Herrscherin des Rates Plathgol und erbliche Göttin, wenn du den gesamten Titel hören willst. Ptheela gab mir eben die schlechten Nachrichten. Warum riefst du uns nicht früher an – oder ist unsere Luft zu schlecht für euch?“
    „Hölle, sprecht ihr denn alle Englisch? Eure Luft ist gut genug für uns. Ist das Angebot ernst?“
    „Natürlich, aber ich bin keine absolute Herrscherin. Es könnte sein, daß unser Druck den Verlust wettmacht, er ist nämlich größer. Ich beschleunige die Dinge etwas, danken kannst du später. Oh – Ptheela ist gerade verbannt worden, dafür, daß sie euch unsere Informationen gegeben hat. Sie wird die erste Fracht sein, wenn die Transmitter wieder frei sind. Sie packt gerade.“
    Flavins Gesicht spiegelte ihre Erleichterung am deutlichsten wieder. Aber Vic wollte ihm die Illusion nicht rauben. Es würde immer noch schwer sein, in die Kammer einzudringen, weil der Luftzug stark blieb. Er wollte es tun, jetzt und hier.
    Flavins Fahrer, der im Wagen geschlafen hatte, wurde wach und brachte sie vor den Nordeingang des Transmitters. Die Wolke war verschwunden, obwohl das Wetter noch wochenlang beeinflußt bleiben würde. Pat hatte die Störung errechnet, deshalb war sie nicht verwundert. Er riß sich im Gehen das Hemd herunter und sagte zu ihr:
    „Diesmal gehst du nicht mit. Der Widerstand gegen den Wind und die härteren Muskeln sind zweifellos eine Domäne des Mannes.“
    „Warum, denkst du, habe ich vorhin so geflucht?“
    Vic entkleidete sich und zog eine straffsitzende Badehose an. Die Männer machten ihm Platz, und einer von ihnen begann, ihn von Kopf bis Fuß einzuölen. Er fror etwas in der starken Luftströmung und befestigte den Gurt um seine Brust. Hinter sich schleppte er ein Stahlseil, das an eine motorgetriebene Winde angeschlossen war. Als er allein durch den ersten Eingang kam, sah er das volle Bild der Verwüstung. Wie mußte es erst auf Ecthinbal aussehen!
    Der plötzliche Luftstrom muß ihnen die Lungen zerrissen haben, ganz gleich, wie sie sich schützten. Dann aber boten sie sich selbst an, für eine entfernte Welt zu sterben. Er hatte nachher vieles gutzumachen.
    Er gelangte an das innere Portal. Als er genug gesehen hatte, gab er ein Zeichen, und sie halfen ihm mit der Winde hinaus. Arnos kam auf ihn zu und warnte ihn. Es sei unmöglich, sagte er. Der Wind sei immer noch zu stark. Vic winkte ab. Dann rief er nach Flavin, der im Laufschritt herbeieilte.
    „Besorge mir eine großkalibrige Expreßbüchse, einige Stahlspitzgeschosse und zwei kleine Televisionsgeräte. Und eine Klemmvorrichtung, die man auf einem dreizölligen Rand feststellen kann. Schnell!“
    Arnos starrte ihn verzweifelt an, aber Flavins Wagen raste schon nach Bennington, flankiert von Polizisten mit heulenden Sirenen. Eine Viertelstunde später war er mit den gewünschten Sachen wieder da, und Vic ließ zwei Techniker das Aufnahmegerät einstellen. Er nahm beide Geräte mit und machte sich auf den Weg.
    Es war eine Tortur, je näher er der innersten Kammer kam. Der Wind riß an seinen Haaren, die Wirbel warfen ihn von einer Seite auf die andere. Er befestigte den Fernsehsender mit der Klemme am Rande des Portals und sicherte sich ab.
    Vor sich sah er auf dem Schirm des Empfängers das riesige Fragment aus Glas, das quer über den beiden Schienen lag und die Kontrolle versperrte.
    Seine Büchse verfügte über ein Magazin mit vierzehn Schuß, und er sah den Lauf entlang. Er ließ sich nieder und zielte um die Ecke auf das Glas. Der erste Schuß löste sich.
    Die Kugel prallte von dem Eisenträger ab und verfehlte das Ziel um einen halben Meter. Aber er gab nicht auf und versuchte zwei Dinge auf einmal: sich festzuhalten und genau zu zielen. Er verschoß gerade seine letzte Kugel, als er das Geräusch hörte. Es war schwach über dem Brüllen des Windes. Ein Windstoß riß ihn hoch und schlug ihn gegen die Wand. Der kleine Sender wirbelte in eine Ecke. Dann starb der Sturm, denn der Schalter war zurückgeschnappt. Vic rutschte von der Wand und fühlte durch den grausamen Schmerz die Freude über den Sieg.
    Genau in dem richtigen Moment hatte Plathgol die Transmitter ausgeschaltet. Das Feld war zusammengebrochen, und jetzt waren

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