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TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

Titel: TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Leinsters Zimmerflucht entfernt waren, bestand keine Gefahr.
    Als der Strand in Sicht kam, bremste Frodgey den Wagen.
    „Wenn sie jetzt aber gar keine Bombe versteckt haben?“ fragte er plötzlich.
    Leinster lachte leise.
    „Lieber blamiert, als an Tollkühnheit gestorben. Außerdem: warum würden sie hier warten und das Hotel anstarren, wenn sie nichts getan hätten?“
    Er wendete den Wagen langsam und schickte sich an, ihn auf der anderen Seite des Shoreside Drive wieder hinaufzufahren.
    Leinster setzte ihm in kurzen Worten seinen Plan auseinander. Frodgey hörte aufmerksam zu, und als Leinster fertig war, kratzte er sich nachdenklich am Kopf.
    „Das bringt uns mit der Polizei aneinander, Chef!“ gab er zu bedenken.
    „Das weiß ich“, antwortete Leinster. „Wir werden uns nachher an Hobbes wenden müssen. Hobbes bleibt gar nichts anderes übrig, als uns zu helfen.“
    Frodgey seufzte.
    „Also gut, wir wollen’s probieren.“
     
    Sie warteten an einer Stelle, an der ein ungepflasterter, vom Radarleitsystem nicht erfaßter Weg vom Shoreside Drive nach Norden abzweigte. Weinbergs Wagen stand auf der anderen Seite der Straße, zweihundert Meter weit entfernt. Frodgey hatte das Auto in einen seichten Graben gefahren, so daß es von drüben nicht gesehen werden konnte.
    Das hatte andererseits den Nachteil, daß auch Leinster aussteigen mußte, um Helmer und Weinberg zu beobachten. Er kroch nach vorne bis an den Rand des Shoreside Drive und spähte hinüber.
    Die Straße war nur wenig befahren. Jedesmal, wenn ein Wagen in Sichtweite vorbeikam, verkroch Leinster sich ein Stück weit. Ihm lag nichts daran, in so auffälliger Position gesehen zu werden.
    Auch von Leinsters Standort aus war der Turm des Hotels zu sehen. Leinster teilte seine Aufmerksamkeit zwischen dem Hotel und dem Wagen drüben auf der anderen Seite der Straße.
    Um 10:52 Uhr, also knapp zwei Stunden nach Helmers und Weinbergs Besuch, brach drüben aus der Vorderwand des Turmgebäudes ein Stück heraus, ließ ein klaffendes Loch zurück und schickte bis auf den Shoreside Drive das Murren einer mittelkräftigen Explosion hinüber.
    Sekunden später setzte sich der Wagen auf der anderen Seite in Bewegung – zunächst zur Küste hinunter, wenn auch nicht daran zu zweifeln war, daß Helmer und Weinberg über kurz oder lang umkehren würden.
    Leinster winkte Frodgey mit dem Auto herbei. In einem Augenblick, in dem die Straße frei von allem Verkehr war, ließ Frodgey den Wagen auf die Straße hin aufschießen und nahm Richtung auf die Stadt.
    „Fahr langsam!“ riet ihm Leinster. „Sie werden uns in ein paar Augenblicken überholen.“
    Frodgey gehorchte, während Leinster durch das Heckfenster Ausschau hielt. Er war seiner Sache nicht völlig sicher – der Shoreside Drive endete zwar als eine Art Sackgasse auf dem Strand, aber unterUmständen mochten Helmer und Weinberg es vorziehen, quer über den Sand zu fahren, anstatt sich in der Stadt noch einmal sehen zu lassen – deswegen fühlte er sich erleichtert, als das blaugraue, flache breite Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit schließlich im Osten auftauchte und auf einer weiter links liegenden Leitbahn zum Überholen ansetzte.
    „Sie kommen!“, sagte Leinster. „Wir lassen sie vorbei!“
    Frodgey nickte nur und warf einen knappen Blick in den Rückspiegel. Der blaugraue Wagen schoß heran, war ein paar Augenblicke lang so nahe, daß man Helmer und Weinberg auf dem Vordersitz gut erkennen konnte, und fuhr in Richtung der Stadt davon.
    „Jetzt!“ zischte Leinster.
    Das Auto machte einen harten Sprung nach vorne. An der nächsten Zweigstelle ließ Frodgey es von dem bisherigen Band herabgleiten und zu dem hinüberschießen, auf dem Helmer und Weinberg fuhren.
    Der Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen verringerte sich wieder. Helmer und Weinberg fuhren weniger als die auf diesem Leitband erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Allerdings hielten sie sich ein gutes Stück über dem vorgeschriebenen Mindesttempo.
    In wenigen Sekunden pirschte Frodgey sich bis auf zweihundert Meter heran.
    „Ich gehe jetzt herunter“, sagte er. „Halt dich fest, Chef!“
    Auf Straßen, die mit Radarleitbändern versehen waren, war es verboten, zwischen zwei Leitbändern zu fahren. Wenn ein Wagen dennoch von seinem Band herunterglitt, dann setzte erstens im gleichen Augenblick der Motor aus, und zweitens erhielt die jeweils nächste Verkehrspolizeiwache ein automatisches Signal.
    Leinsters Plan jedoch ließ sich nur

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