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TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

Titel: TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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ablenken. Ich wette, die Autos waren ferngesteuert und hatten jedes eine Bombe an Bord. Helmers Leute wußten, daß wir die beiden Fahrzeuge erledigen würden, und setzten keine Menschenleben aufs Spiel.
    Aber mittlerweile hatten sie vor uns eine niedliche Falle aufgebaut. Vielleicht haben sie das Leitband verknotet oder eine dritte Bombe auf das Band gelegt … denn sie wußten ja, wo wir kamen.
    Ich habe keine Ahnung, was es wirklich war. Auf jeden Fall haben wir ihnen eine lange Nase gedreht, und vor Überraschung kamen sie nicht dazu, mehr als einen Schuß abzugeben, als wir auf einem anderen Leitband vorbeibrausten.“ Er deutete auf die beiden Fenster. „Und der war auch noch schlecht gezielt.“
    Frodgey seufzte.
    „Sie haben es eilig mit ihrem Kapitänsposten, nicht wahr?“
    „Ja“, antwortete Leinster nachdenklich. „Verdammt eilig.“
    An der nächsten Abzweigung ließ Frodgey den Wagen vom Zentralband heruntergleiten und brachte ihn weiter nach rechts hinüber auf ein anderes Band, dessen Lage die augenblickliche Fahrtgeschwindigkeit angepaßt war.
    Wenige Minuten später tauchte abseits der Straße der gewaltige mattschimmernde Dom der Radarleitstelle Baltimore-Nord auf, von dem aus die Straßen nördlich und nordwestlich der Stadt bis halbwegs nach New York überwacht und vor Unfällen behütet wurden.
    Andere Gebäude tauchten auf. Hell erleuchtet, kantig und weit hinauf in den Himmel ragend. Schöpfungen einer Architektur, die den Stil der absoluten Zweckmäßigkeit in einer Art kalter Schönheit schon lange verwirklicht hatte.
    Frodgey gähnte. Sein Gemüt war nicht solcherart, daß es sich über Zwischenfälle wie den gerade vergangenen – obwohl er Frodgey unter Umständen das Leben hätte kosten können – länger als ein paar Minuten erregte.
    Alles erledigt – alles vergessen, war Frodgeys Devise.
    „Ich bin müde“, gab er zu. „Ich könnte ein Bett gebrauchen. Was meinst du, Chef?“
    Leinster nickte.
    „Ich glaube, für den Rest der Nacht wird Helmer Ruhe halten. Die Enttäuschung sollte noch ein wenig nachwirken. Und das mit dem Bett ist wahrhaftig eine gute Idee!“
     
    Die GLORIOUS, Traumschiff zweier Generationen, bewegte sich auf einer Umlaufbahn, die dafür sorgte, daß das Schiff über jeder Stelle der Erde, von der aus es gesehen werden konnte, jeweils zur gleichen Zeit „aufging“.
    Und in den sechzig Jahren, die vergangen waren, seitdem man die gewaltige Kugel der GLORIOUS zum erstenmal als kompakte Kugel am Firmament hatte erscheinen sehen, war noch kaum einer desSpiels müde geworden, sich um die Zeit des Aufgangs dorthin zu stellen, von wo aus er den besten Überblick hatte, den blassen Schimmer langsam über den Horizont wachsen und die gelbe Masse des Schiffs schließlich als leuchtenden Kreis am Himmel stehen zu sehen.
    Die Umlaufbahn der GLORIOUS hatte einen Radius von sechzigtausend Kilometern. Trotzdem erschien dem menschlichen Auge das Schiff um eine Spur größer als der Mond. Wer mathematische Grundkenntnisse besaß, konnte daraus errechnen, daß die GLORIOUS einen Durchmesser von etwa sechshundert Kilometern haben mußte.
    An der GLORIOUS wurde seit etwa hundert Jahren gebaut. Sie war unzweifelbar das größte Objekt, das die Menschheit jemals in ihrer Geschichte geplant – und erst recht das größte, das sie verwirklicht hatte.
    Die Oberfläche der GLORIOUS war mehr als 1,1 Millionen Quadratkilometer groß, das war mehr als anderthalbmal die Fläche des Distriktes Texas in Nordamerika. Das von den Außenwänden der GLORIOUS umschlossene Volumen betrug 113 Millionen Kubikkilometer (diese Zahl hörte man sich gewöhnlich nur an und verzichtete auf einen anschaulichen Vergleich, weil es keinen gab). Der Bau der GLORIOUS hatte mittlerweile schon zwanzig Billionen Credits verschlungen und würde insgesamt zweiundzwanzig Billionen gekostet haben, wenn das Schiff fertig war.
    Die GLORIOUS bot fünfhundert Millionen Siedlern und einem alle Sparten der Technik und der Naturwissenschaften umfassenden Arsenal sicheren und bequemen Platz für eine mehrjährige Reise in die weitesten Fernen der Galaxis.
    Das waren die Angaben, die gemeinhin gemacht zu werden pflegten, wenn man über die GLORIOUS sprach. Darüber hinaus Interessierte erfuhren, daß alle Aggregate des Schiffes zusammen eine Leistung von 10 22 Megawatt verbrauchten und daß diese Leistung – und sogar noch einige Prozent mehr – von den insgesamt einhundert katalytischen HHe-Fusionsgeneratoren

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