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TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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letzten Abreise war er auffällig unruhig. Er schien außerordentlich intensiv nachzudenken und zu grübeln. Ganz im Gegensatz zu seinem vorherigen Verhalten wirkte er vor der Abreise sehr entschlossen. Ich hatte den Eindruck, daß er sich nach langen Zweifeln und Überlegungen zu einem bestimmten Schritt entschlossen hatte. Er kaufte sich eine zweite automatische Pistole und eine auffällig große Menge Munition. Er kaufte auch noch andere Dinge, die aber verpackt geliefert wurden, so daß ich nicht sagen kann, was die Pakete enthielten. Er las auffällig viel, hauptsächlich Bücher über Metallurgie, Physik, Weltraumschiffe – und besonders über Seelenwanderung.
    Während der ganzen Zeit fuhr er mit seinen Sehübungen fort. Ich hatte den Eindruck, daß er seine Bemühungen besonders auf das dritte Auge konzentrierte. Bei diesen Übungen trug er merkwürdigerweise stets einen leichten Jagdanzug, den er sich extra anfertigen ließ. Er ging auch nie ohne die beiden Pistolen, eine Munitionstasche und ein großes Jagdmesser in den Garten. Die Taschen seines aus wasserdichtem Material gefertigten Jagdanzuges waren anscheinend mit verschiedenen Dingen vollgepackt.
    Mr. Slade bemerkte meine Verwunderung über dieses Verhalten, lachte aber nur über meine diesbezüglichen Bemerkungen. Eines Tages sagte er mir, daß ich mich nicht aufregen sollte, wenn er plötzlich verschwände.
    Als ich ihn am Tage darauf zum Mittagessen ins Haus rufen wollte, war er nicht mehr im Garten. Er war verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Seine Augentrainingstafeln standen noch immer im Garten, und auch sonst war alles unverändert. Besonders auffällig war, daß der kurz vorher gefallene Schnee keinerlei Fußspuren aufwies. Es war sehr merkwürdig und geheimnisvoll. Mr. Slade schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Ich war absolut nicht überrascht, als Mr. Slades Leiche zweihundert Meilen von hier entfernt gefunden wurde. Mr. Slade erwartete offensichtlich etwas Besonderes – und das geschah ja dann auch.“

 
6.
     
    Der Wechsel von der einen in die andere Welt vollzog sich mit unwahrscheinlicher Plötzlichkeit. Eben noch hatte Slade sein Haus, seinen Garten und die Umgebung gesehen, aber im nächsten Augenblick war alles nicht mehr vorhanden, und er sah eine andere Wirklichkeit.
    Ein warmer Regen ergoß sich aus tiefhängenden Wolken auf die wilde Landschaft und den Hügel mit den Höhlen. Der Regen bildete einen dichten grauen Schleier, durch den die Landschaft noch wilder und unberührter wirkte. Trotz des dichten Regens leuchteten Gräser und Pflanzen in einem intensiven Grün. Slade dachte über das große Wunder nach. Er war auf der gleichen Erde, nur auf einer anderen Existenzebene, aber auch die Natur unterschied sich außerordentlich von den gewohnten Verhältnissen. Dabei schien doch die gleiche Sonne, und nachts strahlten dieselben Sterne herab. Die andere Welt war kalt und verschneit, aber in der neuen Dimension war es warm, und ein fast tropischer Regen prasselte auf die Landschaft.
    Der Regen rann Slade in den Kragen und riß ihn aus seiner Versunkenheit. Er trat unter einen in der Nähe stehenden Baum und blickte durch den grauen Wasservorhang zu den Höhlen auf.
    Die Aufregung des ersten Augenblicks ließ langsam nach. Vor den Höhleneingängen zeigte sich kein Leben, und auch die Feuer waren ausgegangen. Der Regen hat die Leute in die sicheren, trockenen Höhlen getrieben, dachte Slade.
    Er war etwas unsicher und unentschlossen. Was sollte er tun? Der durch die Äste tropfende Regen machte seine Situation ungemütlich. Er konnte sich jedoch nicht dazu entschließen, zu den Höhleneingängen aufzusteigen, denn er befürchtete, daß die primitiven Höhlenbewohner ihn, den unbekannten Eindringling, mit Speeren und Messern empfangen könnten.
    Da er aber nicht ewig im Regen stehen wollte, suchte er sich einige abgestorbene Äste und breite Blätter zusammen, aus denen er sich eine notdürftige Unterkunft baute. Dann kratzte er die obere, feuchte Schicht des Bodens weg und stieß zu seiner Überraschung bald auf trockenen Untergrund. Er fühlte sich in seiner Laubhütte einigermaßen sicher, denn solange der Regen anhielt, würden die primitiven Menschen kaum aus ihren Höhlen kommen.
    Er hatte keine Angst, denn der Regen und die Dunkelheit schützten ihn ja, aber die Gedanken ließen ihm keine Ruhe. Er wußte, daß er vor den Höhlenbewohnern erwachen mußte, wenn er von ihnen nicht überrascht werden

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