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TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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nur durch seinen erstaunlich makellosen Körperbau auffallen.
    Danbar nahm Slade lächelnd beim Arm und führte ihn zu einem anderen ähnlich aussehenden Mann, der die Vorgänge sorgfältig beobachtet hatte.
    „Das ist Malenkens“, sagte er und wies auf den anderen. Der Klang seiner Stimme verriet sehr deutlich, daß Malenkens ein sehr wichtiger Mann sein mußte.
    Slade sah sich den Mann genau an. Zweifellos war Malenkens ein Führer des Stammes, denn alles an ihm verriet eine gewisse Autorität. Auch Malenkens reichte Slade die Hand, doch er verhielt sich dabei zurückhaltender, ja fast herablassend und kühl.
    „Die anderen wirst du später kennenlernen“, sagte Danbar. „Jetzt werden wir erst einmal zu den Höhlen zurückkehren und frühstücken.“
    Slade folgte ihm willig. Er staunte über die Selbstverständlichkeit, mit der diese Leute ihn aufnahmen. Ganz so leicht und reibungslos hatte er sich den endgültigen Übergang in die andere Welt nicht vorgestellt. Er war plötzlich fast froh, daß er sich zu diesem Schritt entschlossen hatte. Die Erinnerungen an Naze waren ein großes Hemmnis gewesen, aber das abweisende Verhalten der Menschen seiner normalen Umgebung und vor allem die durch Miriam erlittenen Demütigungen hatten ihm den entscheidenden Schritt erleichtert.
     
    *
     
    Der zu den Höhlen führende Pfad war mit einer zementartigen Masse befestigt; besonders steile Stellen wurden durch Stufen überwunden. Neben dem Pfad waren herrliche Ziersträucher angepflanzt worden. Der Weg schlängelte sich über den ganzen Hügel und verästelte sich in kleine, zu den einzelnen Höhleneingängen führenden Seitenpfaden. Die ganze Anlage war absolut nicht so primitiv, wie sie Slade im ersten Augenblick erschienen war. Nur ein meisterhafter Gartengestalter konnte diese in die Natur eingefügte Anlage entworfen haben.
    Slade blieb vor der ersten Höhle stehen und blickte neugierig hinein. Auch die Höhlen waren absolut keine Behausungen von Primitiven, sondern planmäßig ausgebaute und eingerichtete Heimstätten. Boden und Wände waren mit der zementartigen Masse verkleidet und mit dicken Wollteppichen verziert. Die Möbel waren aus Holz, aber ihre Formen und die glattgeschliffenen und polierten Oberflächen deuteten auf eine hochentwickelte Wohnkultur hin.
    Danbar berührte ihn am Arm und bedeutete ihm, Malenkens zu folgen. Slade ging langsam weiter, drehte sich aber immer wieder um. Er suchte Leear, aber die geheimnisvolle Frau war nirgendwo zu entdecken. Es beunruhigte ihn nicht besonders. Irgendwann würde er sie wiedersehen, irgendwann würde sie ihm das große Geheimnis offenbaren. Sie hatte ihn in die Welt der Dreiäugigen eingeführt, offensichtlich mit einer ganz bestimmten Absicht. Er war nun freiwillig gekommen, um wahrscheinlich für immer zu bleiben.
    Malenkens blieb stehen und sprach ihn zum erstenmal an. „Hier hinein!“ sagte er nur und deutete auf einen Höhleneingang.
    Die drei Männer traten ein und setzten sich in bequeme Sessel. Malenkens blickte den Gast nachdenklich an und sagte: „Slade, wir haben dich seit deiner Ankunft beobachtet und über dich nachgedacht. Nach meiner Ansicht wirst du mindestens sechs Jahre brauchen, um dich an den Lebensrhythmus unserer Gruppe zu gewöhnen. Dein innerer Widerstand ist noch zu groß. Du bist in einer anderen Welt aufgewachsen, wo bestimmte geistige Fähigkeiten nicht entwickelt werden. Außerdem wirst du Leear helfen, die Barriere zu zerstören und Naze zu befreien. Dabei wirst du natürlich viel wertvolle Zeit verlieren und mit deiner geistigen Umstellung nicht so recht vorankommen. Außerdem wissen wir nicht, ob du aus dem Kampf gegen den unsterblichen Geean als Sieger hervorgehen wirst.“
    Malenkens machte eine nachdenkliche Pause und fuhr fort: „Ich will dich nicht beunruhigen und unsicher machen. Ich teile dir nur die Tatsachen mit, ohne irgend etwas zu verheimlichen. Mehr habe ich im Augenblick nicht zu sagen. Danbar wird für dich sorgen und dich informieren.“
    Danbar sah Slade lächelnd in die Augen. „Wahrscheinlich hast du Malenkens’ Äußerungen nicht richtig verstanden“, sagte er verständnisvoll. „Du wirst gleich begreifen, was er gemeint hat. Paß jetzt bitte gut auf!“
    Danbars Sessel war plötzlich leer.
     
    *
     
    Slade blieb verblüfft sitzen und starrte auf den leeren Sessel. Er war so überrascht, daß er kaum denken konnte. Dann erinnerte er sich an Leear, die ja bei der Scheune unsichtbar über ihm geschwebt

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