TS 63: Planet zu verschenken
könnten erschlossen werden.
Er bemerkte Lecoqs Unruhe und zwang sich in die Wirklichkeit zurück. Nachdenklich blickte er über die blankpolierte Tischplatte hinweg in Lecoqs Gesicht.
„Du bist nervös, mein Freund“, sagte er gelassen. „Es ist natürlich aufregend und beunruhigend, daß es Leute gibt, die über Mittel verfügen, die wir bisher für unmöglich gehalten haben. Diese Leute haben uns sogar das Fehlschlagen eines Planes angekündigt, den wir für absolut unfehlbar hielten.“
„Beunruhigend nennen Sie das? Wir haben uns lächerlich gemacht!“ brummte Lecoq.
„Unsinn! Du gehst von falschen Voraussetzungen aus. Ich weiß nicht, was das für Leute sind und von wo aus sie operieren, aber ich weiß, daß sie nicht so mächtig sind, wie sie vorgeben. Wir haben jedenfalls keinen Grund, uns vor ihnen zu fürchten. Sie fürchten uns. sonst würden sie sich nicht versteckt halten. Für ihr Versteckspiel gibt es nur eine vernünftige Erklärung. Sie verfügen zwar über ein großes Wissen, aber sie haben keine Macht. Außerdem ist es beruhigend, daß es den Leuten nicht einmal gelungen ist. sich versteckt zu halten. Es waren schon vorher gewisse Gerüchte im Umlauf, die mich aufmerksam gemacht haben. Jetzt wissen wir schon eine ganze Menge. Ich nehme an. daß wir diese Leute beunruhigt haben, so daß sie eine direkte Verbindung mit uns gesucht haben. Ich habe die Absicht, diese Gruppe aufzuscheuchen.“
„Wie denn?“ fragte Lecoq mißmutig. „Was wissen wir denn? Wir haben keine Ahnung, wer diese Leute sind, und wo sie sich aufhalten. Ich habe unsere besten Physiker mit der Lösung des Problems beauftragt, aber kein einziger konnte die Lösung finden. Es ist einfach nicht möglich, den Teletransport zu überwachen und die Anlagen zu lokalisieren. Wir können also nicht an die Leute heran.“
„Doch.“
„Und wie stellen Sie sich das vor?“
„Wir nehmen sie einfach beim Wort. Der geheimnisvolle Bursche hat mir doch einen Vorschlag gemacht. Ich werde diesen Vorschlag annehmen und dadurch auf seine Spur kommen.“
„Ist das Ihr Ernst? Der Kerl hat doch irgend etwas von Ymir gefaselt. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß wir ausgerechnet dort die Antwort auf unsere Fragen finden werden.“
„Vielleicht irrst du dich. Sie haben uns schließlich den Fehlschlag auf Boreas vorausgesagt, nicht wahr? Du willst doch sicher nicht sagen, daß unser Komputor eine falsche Antwort gegeben hat. Diese Leute wissen also unwahrscheinlich viel. Sie wußten sogar vorher, wo und wann wir landen würden. Der Mann in dem Boot war der beste Beweis dafür.“
Lecoq war nicht so leicht zu überzeugen. „Das beweist gar nichts“, sagte er ärgerlich. „Sie haben uns entdeckt und bis zur Landung im Auge behalten. Es ist schließlich kein Kunststück, ein Raumschiff zu orten und aus Orbit und Geschwindigkeit auf den möglichen Landeplatz zu schließen. Den Mann haben sie ganz einfach mittels Teletransport an die richtige Stelle gebracht.“
„Mir ist es völlig gleichgültig, wie er an die richtige Stelle gelangt ist“, entgegnete Bassett. Er lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte. „Wichtig ist allein, daß jemand auf meine Ankunft gewartet hat. Das kann nur bedeuten, daß die Leute über meine Pläne informiert waren. Keiner von uns wußte genau, wann wir auf die Erde zurückkehren würden und erst recht nicht, welchen Landeplatz wir suchen würden. Wir sind an einer abgelegenen Stelle gelandet und nicht im Süd-Atlantik in der Nähe von Rio. Die anderen haben diesen Landeplatz vorausgeahnt, und das gibt mir sehr zu denken.
Zweitens wußten sie, daß meine Pläne mit Boreas undurchführbar waren. Kein anderer hatte von diesen Plänen überhaupt eine Ahnung, und selbst wir mußten die Unterlagen erst mühselig auswerten, um zu dem gleichen Ergebnis zu gelangen.
Das ist aber noch nicht alles. Diese Leute geben vor, die Lösung aller Probleme zu kennen und haben auf den Planeten Ymir hingewiesen. Warum haben sie sich die Mühe gemacht, mich so eindrucksvoll zu überraschen? Das kann sehr gut bedeuten, daß sie sich von mir die Lösung des Problems erhoffen. Sie wissen, wo wir ansetzen müssen, aber sie können es selbst nicht durchführen.“
Bassett lehnte sich zurück und betrachtete sein Gegenüber sehr lange. Dann sagte er in einem Ton, der jeden Widerspruch ausschloß: „Wir werden alle unsere Kräfte ansetzen, um selbst auf den Kern der Dinge zu stoßen. Diesmal werden wir
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