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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Ausbleiben der anderen enttäuscht war. Ein Abend ohne fruchtbare Diskussionen war für Jaroslav ganz einfach ein Fehlschlag. Er war wie ein Stück Hefe in einem Kuchenteig. Er setzte neue Gedanken in die Köpfe der jungen Leute und freute sich über die schnell einsetzende Gärung.
    Was hat er davon? Was bezweckt er mit dieser gefährlichen Aktivität? fragte sich Enni immer wieder. Die Antwort auf diese Frage konnte sie jedoch nicht finden. Diese Geheimbündelei war doch außerordentlich gefährlich. Bei einer Entdeckung würden die jungen Leute schwere Strafen erleiden müssen. Enni glaubte zu wissen, daß Jaroslav sich davor fürchtete, obwohl ihm persönlich nichts geschehen konnte.
    Das war neu für sie. Jaroslav sorgte sich um andere. Woher hatte er das? Das konnte er doch nur bei den Erdbewohnern gelernt haben.
    Eines Tages fragte sie ihn danach, aber er blickte sie nur lange an.

 
7.
     
    Jaroslav Dubin war der einzige Mensch, der auf Ymir in einem kleinen einstöckigen Haus leben durfte, das eigens für ihn gebaut worden war. Die Stadtväter hielten es für angebracht, diesen gefährlichen Mann zu isolieren, und hatten ihm deshalb dicht am Flughafen ein eigenes Haus errichten lassen. Jaroslav kam das sehr gelegen, denn so war er immer gleich zur Stelle, wenn ein Raumschiff landete.
    Bei den notwendigen Besuchen stand der Neid in den Augen der Stadtväter. Immer wieder gab es etwas Neues zu sehen: einmal einen Teppich, dann wieder ein Bild, ein Möbelstück oder gar fremdartige Delikatessen. Die Männer protestierten natürlich gegen diese Sünden und redeten Jaroslav ins Gewissen, aber mehr konnten sie nicht tun.
    Aber auch die jungen Leute, die heimlich in Jaroslavs Haus geschlichen kamen, waren neidisch. Auch Enni spürte in sich den immer stärker werdenden Wunsch, all diese herrlichen Dinge zu besitzen. Das lag auch in Jaroslavs Absicht. Er gab sich große Mühe, die schönen und seltenen Dinge möglichst auffällig anzuordnen, um in den jungen Leuten bestimmte Wünsche zu wecken.
    Es kam aber auch vor, daß Jaroslav Besucher empfing, die diese Dinge überhaupt nicht beachteten. Solche Besucher kamen allerdings nie auf gewöhnlichen Wegen, sondern auf höchst geheimnisvolle Weise durch eine Wand.
    Hinter dieser Wand befand sich ein verdeckter Hohlraum, und in dieses Versteck führten starke Kabel, die die von einem im Keller stehenden Reaktor abgeleitete Energie in ein merkwürdiges Gerät leiteten. Der Reaktor war notwendig, denn die Transfax-Plattform schluckte eine Menge Energie.
    Jaroslav war allein, als eine Warnglocke durch das Haus schrillte. Jaroslav Dubin regte sich nicht besonders darüber auf und legte gelassen sein Buch beiseite. Die Glocke konnte alles mögliche ankündigen: neue Bücher und Magazine, Kleidungsstücke oder Lebensmittel, vielleicht sogar nur eine kleine Nachricht. Viele Dinge, die sein Leben so angenehm machten, bezog er auf diese Weise.
    Als er die Holzverkleidung des Hohlraumes öffnete, schrak er doch ein wenig zusammen, denn vor ihm stand ein Mann.
    „Said Counce!“ rief er freudig aus und trat einen Schritt zurück. „Was, in aller Welt, führt dich hierher? Komm herein und setz dich!“
    Counce nickte und trat in den Raum. Er war noch immer nur mit einer Badehose bekleidet. Er fror aber nicht, denn Jaroslavs Haus war gut geheizt, und dicke Teppiche hielten die Bodenkälte ab.
    Jaroslav war außer sich vor Freude. Er holte sofort einige Gläser und eine Flasche Wein, um seinen Gast gebührend zu bewirten. Counce setzte sich inzwischen in einen Sessel und blickte sich um. An der Wand sah er ein dreidimensionales Bild eines Teils der Milchstraße mit den besiedelten Planeten. Darunter befanden sich wohlgefüllte Bücherregale mit Werken, die einem Durchschnittsymiraner als äußerst gefährlich erscheinen mußten. An den anderen Wänden hingen Bilder und Reliefs, die Jaroslavs Sinn für die schönen Künste offenbarten.
    Counce trank den Wein, wollte aber nichts zu essen haben. Mit einem freundlichen Kopfnicken bedeutete er seinem Gastgeber, in einem anderen Sessel Platz zu nehmen.
    „Jaroslav, was hast du in letzter Zeit getan?“ fragte er kurz.
    „Ich habe die Wahrheit verbreitet. Wie üblich, mußte ich unter den schwierigsten Umständen arbeiten. Ich glaube aber, die Arbeit macht sich bezahlt. Ich wünschte nur, es wären mehr Agenten hier.“
    „Das wünschen wir alle, Jaroslav. Es geht aber nicht. Dich haben wir unter einem akzeptablen Vorwand einsetzen

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