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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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fragte Falconetta.
    „Wir holen sie ganz einfach per Transfax.“
    Ram war damit nicht einverstanden. „Dann wird Bassett sofort wissen, daß wir die Hände im Spiel haben. Er weiß jetzt von der Existenz unserer Geräte und kann sich alles andere leicht ausrechnen.“
    „Das ist ja unsere Stärke“‘, sagte Counce mit Überzeugung. „Er wird erkennen, wie mächtig wir sind. Er wird erkennen, daß wir ihm eine Informationsquelle zukommen ließen, die nach seiner Meinung ausreichend sein müßte. Wenn er erst begreift, daß wir das Ergebnis schon vorher wußten, wird er erst in die Luft gehen, sich dann aber schnell wieder beruhigen.“
    Ram überlegte noch eine Weile, ehe er zustimmend nickte. „Es klingt jedenfalls logisch. Wir tun auf jeden Fall unser Bestes. Mehr können wir im Augenblick leider nicht unternehmen.“
    „Ich würde mich bedeutend wohler fühlen, wenn das nicht unser Bestes wäre“, seufzte Counce. Er ließ sich in einen Sessel fallen und strich sich über die Augen.
    „Es sind leider keine besonders angenehmen Methoden“, sagte er bitter. „Ich fühle mich dabei nicht besonders wohl, aber ich sehe wirklich keine besseren Möglichkeiten.“
    „Es dient alles einem guten Ziel“, sagte Ram Singh beruhigend. „Hast du die letzte Falconetta-Sendung gesehen, Said?“
    „Nein. Ich nehme aber an, daß die halbe Bevölkerung der Erde zugesehen hat. Was habt ihr denn gebracht?“
    „Eine Serie über die Auswirkungen der Intoleranz in den früheren geschichtlichen Epochen. Die Gegenüberstellung der Rassenprobleme in Südafrika mit den Segnungen einer wirklich menschlichen Zusammenarbeit war sehr interessant und aufschlußreich. Diese Gegenüberstellung soll die letzte Sendung vorbereiten, in der wir ein hypothetisches Zusammentreffen mit einer fremden Lebensform diskutieren wollen.“
    „Gar nicht schlecht“, sagte Counce anerkennend. „Leider wissen die Zuschauer nicht, wie aktuell diese Fragen sind.“
    „Auch wenn sie es wüßten, würden sie kaum anders reagieren“, warf Falconetta ein. „Wir haben die größte Zuschauerzahl, die je ein Video-Programm gehabt hat, aber man bewilligt uns in jeder Woche nur eine einzige Stunde. Manchmal frage ich mich, ob dieMenschheit es wirklich wert ist. Wie können wir die Menschen nur dazu bringen, zu begreifen, wie notwendig es ist. auch andere Rassen anzuerkennen? Wir können von den Menschen einfach nicht erwarten, daß sie eine andere Lebensform tolerieren, wenn sie ihre eigenen Mitmenschen verachten, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben oder auch nur auf einem anderen Planeten geboren sind.“
    „Wir versuchen es ja“, sagte Ram Singh. „Trotzdem ist die ganze Sache ziemlich aussichtslos. Selbst wenn wir die Menschen dazu bringen, friedlich mit einer anderen intelligenten Lebensform zusammenzuleben, bleibt die Gefahr, daß die anderen sich nicht an uns gewöhnen können.“
    Dieses Problem war oft genug diskutiert worden, und die drei hatten auch eine Lösung gefunden. Alle drei schwiegen, als sie daran dachten. Mit dem Transfax konnten sie jede Menge Atombomben auf jeden anderen Planeten befördern, aber gerade das wollten sie ja vermeiden.
    Wieder tönte der Summton durch den Raum. Counce stand auf und öffnete die Geheimtür. Ein Zettel flatterte gerade auf die Plattform. Er las die Nachricht mit ausdruckslosem Gesicht und wandte sich dann Falconetta und Ram Singh zu.
    „Ich habe euch in dem U-Boot gefragt, was im Augenblick am schlimmsten für uns wäre. Könnt ihr euch auf die Antwort besinnen?“
    Ram Singh packte die Armlehnen seines Sessels, um seine zitternden Hände zu beruhigen.
    Counce nickte. „Es ist wirklich passiert. Diese Nachricht hier ist von Wu. Sie haben das fremde Raumschiff entdeckt – und nicht nur das. Es war auf Ymir! Jaroslav hat noch nichts von sich hören lassen, aber es besteht trotzdem nicht der geringste Zweifel. Sie haben uns viel zu früh entdeckt. Wir haben intensiv vorgearbeitet, um die Welt auf diesen Augenblick vorzubereiten, aber wir haben leider noch nicht genug erreicht.“
    Falconetta und Ram Singh sahen sich ernst an. Die Stimme ihres Gefährten klang wie eine Grabrede auf die Menschheit.

 
11.
     
    Das Schiff raste auf geradem Kurs durch das All, ohne die üblichen Abstecher zu machen. Das konnte nur bedeuten, daß die Besatzung des Schiffes das Ziel genau kannte. Normalerweise wurde ein System nach dem anderen angesteuert und alle einigermaßen bewohnbar aussehenden Planeten

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