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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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das Schiff in der Nähe des Pols landen, da, wo es schon einmal gelandet ist. Wir nehmen die Mannschaft gefangen und ersetzen sie durch Duplikate, die wir mit gefährlichen Mikroorganismen infizieren.“
    „Das erfordert aber viel Zeit“, ließ sich ein anderer vernehmen. Die Biochemiker der Gruppe stellten sich aber hinter Anty. Auf jeden Fall wollten sie ihr möglichstes tun, um den Plan zu verwirklichen.
    Trotzdem waren die Skeptiker noch nicht ganz überzeugt. „Der Plan ist gut und erfolgversprechend“, rief einer. „Leider hat er einen Haken. Wir müssen das Schiff heranholen und spätestens eine Stunde danach mit einer Mannschaft künstlicher Leichen auf den alten Kurs bringen.“
    Auch die Techniker, die inzwischen die für dieses Unternehmen notwendige Energiemenge errechnet hatten, hatten Bedenken.
    „Ruhe bitte!“ rief Dr. Wu durch seinen Handlautsprecher. „Wir müssen die Einzelfragen klären. Teilt euch in Gruppen auf und löst die anfallenden Probleme! Wenn das fremde Raumschiff den günstigsten Punkt erreicht hat, werden wir es mit dem Transfax einfangen. Es muß sehr schnell gehen, das ist euch allen sicher klar. Das Schiff muß so schnell auf den alten Kurs gebracht werden, daß kein Beobachter feststellen kann, daß sich etwas Ungewöhnliches zugetragen hat. Alles in allem haben wir höchstens eine Stunde Zeit. Setzt euch zusammen und sagt mir nachher, ob es sich machen läßt!“
    Die Gruppe löste sich schnell auf, nur Anty blieb wie betäubt in der Nähe der Transfax-Plattform stehen. Dr. Wu setzte seinen Handlautsprecher ab und blickte auf Anty herab.
    „Danke, Anty“, sagte er warm. „Ich glaube, wir haben dir viel zu verdanken.“
    Anty gab sich bescheiden, aber in Wahrheit war er unbändig stolz auf sich.
    „Du weißt sicher, was das Gelingen deines Planes bedeuten kann“, fuhr Wu fort.
    Anty nickte. „Einen Zeitgewinn.“
    „Ich meine, was es für dich bedeuten kann, Anty. Wir werden uns von nun an mehr um dich kümmern müssen. Du besitzt ein Talent, das wir sehr nötig haben. Du kannst schwierige Probleme lösen. Das ist eine ganz besondere Fähigkeit, die nicht jeder von uns hat. Du wirst aber bald die Nachteile zu spüren bekommen. Dauernd werden Leute zu dir kommen und Antworten verlangen, die sie selbst nicht finden können.“
    Dr. Wu kletterte von der großen Plattform herab und ging auf Anty zu. „Ich beneide dich nicht um diese Fähigkeit, mein Freund. Du wirst Verantwortung tragen müssen, denn man wird dich für jeden Fehlschlag verantwortlich machen.“
    Plötzlich im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, war Anty peinlich Bis zu diesem Zeitpunkt war er immer nur mit untergeordneten Aufgaben betraut worden und hatte fast einen Minderwertigkeitskomplex entwickelt. „Bisher ist noch nicht erwiesen, ob der Plan wirklich gut ist“, sagte er bescheiden. „Alle sind fieberhaft mit den Vorarbeiten beschäftigt. Was kann ich überhaupt tun?“
    „Steck deine Nase in alles, Anty. Ich meine es ernst. Misch dich in alles ein. Du mußt herausfinden, warum manche glauben, daß es nicht klappen wird, und dann mußt du ihnen sagen, warum es doch gehen wird. Es ist dein Plan, Anty. Du mußt dich um alles kümmern. Es muß einfach klappen!“

 
12.
     
    Anty gehorchte. Wu verabschiedete ihn mit einem Kopfnicken und wandte sich ab. Anty wußte nicht, wo und wie er beginnen sollte und ging langsam auf eine Hütte zu, in der eine erregte Diskussion im Gange war.
    „Da ist Anty!“ rief einer, als der junge Mann die Tür öffnete und eintrat. Ehe Anty es sich versah, hatte er einen Zettel mit komplizierten Formeln in der Hand. „Wird diese Energie ausreichen?“ hörte er einen der Kameraden fragen.
    Anty sah die Zahlen, ohne sie wirklich zu begreifen. „Habt ihr daran gedacht, daß wir noch zusätzliche Energie benötigen, um verschiedene Materialien herbeizuschaffen?“
    „Darüber brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, Anty. Dazu werden wir die Energiequellen der Absender benutzen.“
    „Aber wir müssen genaue Nachbildungen der Besatzungsmitglieder herstellen.“
    Einer der Männer nahm ihm den Zettel wieder ab und starrte nachdenklich auf die Formeln. „Anty hat recht“, sagte er. „Wir wissen nicht einmal, welche Werte wir dafür einsetzen müssen. Wir haben keine Ahnung, welche Gestalt die Fremden haben. Wir wissen nichts von der Masse ihrer Körper.“
    „Wir müssen also mindestens hundert Kilogramm pro Besatzungsmitglied einkalkulieren“, sagte ein

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