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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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sich die dunkle Brille auf und starrte durch das Fenster auf die Plaza. Was er sah. war ungeheuer eindrucksvoll. Zuerst kamen Doktor Wus drei Mitarbeiter vom K’ung-fu-tse. Sie kamen mit Raketen, die aus dem Kraftfeld des Transfax aufstiegen, einmal um das Lager kreisten und dann an günstiger Stelle landeten.
    Aber schon kamen die nächsten. „Verity!“ rief Katja einer weißhaarigen alten Frau zu. die auf einer Zugmaschine saß und eine lange Kette von mit elektrischen Geräten beladenen Anhängern aus dem Kraftfeld des Transfax zog. „Was hast du denn mitgebracht?“
    „Einen kompletten Sender“, rief die Frau fröhlich zurück. „Vielleicht können wir ihn gebrauchen, auf jeden Fall aber den Energieerzeuger.“ Sie erblickte Anty, winkte ihm zu und polterte mit ihrem merkwürdigen Zug weiter über die Plaza.
    Danach kamen Menschen und Material in ununterbrochener Folge. Auch Counce trat von der Plattform. Er brachte nur seine Erfahrungen mit, aber diese Erfahrungen waren mindestens so wichtig wie die materiellen Dinge. Alle geheimen Agenten von den Planeten Shiva, Zeus, Neu-Peru und noch einigen anderen kamen mit Hilfsmitteln.
    Anty blickte auf das große Wunder und wurde von einem Gefühl großer Ehrfurcht gepackt. Das war also die Organisation, der er angehörte, der er sein Leben geweiht hatte, die Organisation freier Menschen, die eine freie Welt wollten. Nach dem Willen aller Mitglieder sollte es außer den natürlichen sittlichen Gesetzen keine Macht geben. Kein Mensch sollte über andere herrschen. Alle diese Menschen dienten ihren Mitmenschen, selbst wenn das mit den größten Gefahren verbunden war. Anty wußte nur zu gut. welche starken Interessen sich dem Plan, eine große, gleichberechtigte Gemeinschaft aller Menschen zu gründen, entgegenstellten.
    Es war wie ein Aufmarsch einer Armee. Von allen bewohnten Planeten erschienen die Kämpfer für die große Gemeinschaft, um der gemeinsamen Gefahr zu begegnen. Die von den kälteren Planeten kommenden Leute legten einen Teil ihrer Kleidung ab, wenn sie in die glühende Hitze traten und machten sich sofort an die Arbeit. Die von der Erde kommenden Mitglieder des Geheimbundes fanden ideale Arbeitsbedingungen vor und brauchten sich nicht erst an die veränderten Verhältnisse zu gewöhnen.
    Ein zweites Transfax-Gerät wurde von der Plattform gewuchtet. Es sollte eine größere Menge Sonnenmaterie heranholen, mit der die benötigte Energiemenge erzeugt werden konnte. Das andere Transfax-Gerät wurde in die Polzone geschafft, um das fremde Schiff über unermeßliche Entfernungen heranzuholen. Kaum hatte ein Gerät das andere an seinen Bestimmungsort gebracht, da stiegen die von K’ung-fu-tse gekommenen Raketen auf und schleppten riesige Kabeltrommeln über das Land. Lange Kabelstränge, durch die in den entscheidenden Sekunden die Energie geleitet werden sollte, wurden vom Lagerplatz bis zum Pol verlegt.
    Einige Männer und Frauen zogen sich Raumanzüge an und wurden zusammen mit einem weiteren Transfax und dem transportablen Sender, den Verity mitgeführt hatte, in einem Orbit um den Planeten gebracht.
    Der Plan war kühn und phantastisch. Das Transfax-Gerät sollte eine größere Menge Materie aus der Sonne des Systems reißen und heranbringen. Diese kleine Sonne sollte dann um den Planeten kreisen, während die freiwerdende Energie mit dem Sender nach unten geleitet und dann durch die Kabel in das am Pol stehende Transfax-Gerät übertragen werden sollte, überall herrschte fieberhafte Aktivität. Alle wußten, was vom Gelingen des Planes abhängig war und gaben sich die allergrößte Mühe. Aber nicht nur draußen, sondern auch in den Hütten wurde intensiv gearbeitet. Jaroslav wurde gleich nach seiner Ankunft zu den Biologen gebracht, die einige auf Ymir übliche Bakterien aus seiner Kleidung isolierten und die sofort Kulturen ansetzten, um die an sich harmlosen Mikroorganismen durch Mutationen zu Krankheitserregern zu machen.
    Die Sonne ging unter. Als sie am nächsten Morgen wieder über den Horizont stieg, herrschte noch immer eine furchtbare Aufregung. Das wüste Durcheinander war aber nur scheinbar, denn jeder einzelne wußte genau, was er zu tun hatte. Kurz nach Sonnenaufgang waren die Vorbereitungen soweit gediehen, daß die Techniker die ersten Tests machen konnten. Alles lief glatt und zufriedenstellend.
    Mit brennenden Augen lief Anty Dreean wie im Traum durch das Lager. Er konnte es kaum fassen, daß seine Idee greifbare Wirklichkeit

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