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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Raum?
    Charley Reynolds – der Mann, dem man am meisten zugetraut hatte … er war tot und lag irgendwo auf der Venus begraben.
    David Lester ging es gut. Er war Vater eines der ersten Kinder, die im Gürtel geboren worden waren.
    Oder Eileen Sands, die jeder hier kannte. Sie hatte auch Erfolg gehabt und konnte zufrieden sein.
    Zwei-und-Zwei war so selbstsicher geworden, daß er sogar Witze über die Zukunft machen konnte, ebenso wie Gimp, der sich vielleicht am besten den neuen und fremden Bedingungen angepaßt hatte – obwohl er doch auf der Erde ein Krüppel gewesen war. Vielleicht aber auch gerade deswegen!
    Und die Kuzaks? Früher hatten sie Fußball gespielt, heute spielten sie mit der Macht zwischen den Planeten.
    Aber den größten Erfolg hatte zweifellos Mitch Storey errungen. Seine Geschichte war die wunderbarste. Er lebte mitten unter jenen rätselhaften Wesen, die von einem anderen Stern in das Sonnensystem gelangt waren. Vielleicht würde er der Botschafter der Menschheit sein, wenn es eines Tages darum ging, in die Unendlichkeit vorzustoßen und anderen Rassen zu begegnen.
     
    *
     
    Monate und Jahre vergingen. Die Kugel-Stadt wuchs, bis man sie in zwei Hälften aufteilte. Millionen Kilometer voneinander entfernt umkreisten sie die Sonne – und weitere, neue Städte entstanden.
    Nelsen war viel mit Nancy zusammen, und eines Tages sagte er:
    „Du hast mich oft gefragt, was mit mir los sei, Nancy. Ich habe dir stets ausweichend geantwortet, aber nie die Wahrheit gesagt. Du sollst sie heute wissen. Ich muß zur Erde zurück – wenigstens für kurze Zeit. Raum-Müdigkeit, so nannte es der Arzt. Seit dem Anfall von Syrtenfieber ist ein Jahr vergangen, ich darf also jetzt zur Erde.“
    „Ich auch“, nickte das Mädchen und wurde ein wenig rot. „Schon seit langer Zeit sehne ich mich danach, die Erde wiederzusehen.“
    „Du willst mitkommen?“ freute er sich. Dann wurde sein Gesicht ernst, und er fügte hinzu: „Aber nur dann, wenn du willst. Mir scheint, du hast dich hier gut eingelebt.“
    Ihr Gesicht wurde plötzlich abweisend und ihre Stimme kühl.
    „Wenn du meinst … du willst also deine eigenen Wege gehen? Gut, ich gehe den meinen.“
    Er war ein wenig verwirrt, aber er machte seinen Fehler nicht wieder gut.
    „Zwei-und-Zwei ist hier und wird sich um dich kümmern. Gimp ist auch unterwegs und wird bald eintreffen. Ich glaube nicht, daß ich noch auf ihn warten werde.“
    Dabei liebte er Nancy, aber er hatte nicht mehr den Mut, es ihr zu sagen. Zu oft hatte sie ihn bereits vertröstet. War es Stolz? Oder Eigensinn? Er wußte es nicht, aber er dachte auch nicht mehr darüber nach. Er war nur froh, eine Lösung gefunden zu haben.
    Fünfzig Stunden vor seinem Abflug erreichte ein Transport die Kugelstadt. Er brachte unter anderem auch Männer und Frauen, die ebenfalls zur Erde zurückkehren würden. Nelsen erkannte einige Bewohner von Pallastown darunter.
    Der Leiter des Transportes brachte ihm einen kleinen Jungen, vielleicht fünf Jahre alt. Das Gesicht war ernst, ein wenig ängstlich und doch voller Freundlichkeit. Für sein Alter war der Knabe sehr groß, aber hier draußen in der Schwerelosigkeit war das weiter kein Wunder. Alle Kinder im Gürtel waren so groß geworden.
    Der Junge übergab Nelsen einen Brief.
    „Von Vater und Mutter, Sir“, sagte er dabei. Nelsen las:
     
    „Lieber Frank! Es hat sich herumgesprochen, daß Du zur Erde gehen wirst. Unsere besten Wünsche begleiten Dich. Unser Sohn Davy soll seine Großmutter in Minneapolis besuchen, wo er auch die Schule absolvieren wird. Er kann die Reise allein machen, aber wir wären Dir sehr dankbar, wenn Du Dich ein wenig um ihn kümmern würdest. Er wird Dir nicht viel Mühe machen. Vielleicht sehen wir uns bald mal wieder, alter Freund. Bis dahin verbleiben wir als Deine Freunde
    David und Helen Lester.“
     
    Nelsen seufzte, betrachtete den Jungen und sagte:
    „Ich gehe auch nach Minneapolis. Davy. Reisen wir zusammen. Wovor hast du denn Angst? Du machst ein so furchtsames Gesicht.“
    Die schmalen Lippen zitterten ein wenig.
    „Ich habe Angst vor der Erde – sie ist ein großer Planet mit Schwerkraft. Die Prospektoren haben mir erzählt, ich könnte dort nicht mehr atmen …“
    Nelsen hätte fast gelacht, aber er bezwang sich rechtzeitig. Natürlich hatten die Prospektoren dem kleinen Davy einen Bären aufgebunden – immerhin: Der Junge war in der Schwerelosigkeit geboren worden und aufgewachsen. Es konnte sehr gut sein,

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