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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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später landeten sie im Morgengrauen mit dem alten Helikopter am Rande der Großen Syrte, nur wenige Meilen von der Station entfernt. Selma legte ihre Hand auf Nelsens Schulter.
    „Denke daran, was du Mitch versprochen hast und vergiß nicht, wer diese Pflanzen sind und woher sie stammen. Solltest du jemals daran zweifeln, daß wir richtig handeln, so stelle dir nur vor, was du tun würdest, wenn eine fremde Rasse die Erde überfiele und versuchte, die Menschheit mit Feuer auszurotten. Ihnen erging es so, und doch haben sie sich anfangs nicht dagegen gewehrt.“
    „Keine Sorge, Selma“, sagte Nelsen ruhig und ernst. „Wir werden uns schon eine schöne Geschichte ausdenken.“
    Mitch sah trotz des Versprechens nicht sehr zuversichtlich aus.
    „Eines Tages werden die Menschen herausfinden, wie man das Volk von den Sternen tötet.“
    „Ich weiß nicht, Mitch“, antwortete Nelsen. „Deine Pflanzen haben gute Verteidigungswaffen.“
    Tief in seinem Herzen jedoch fürchtete er, daß der Vormarsch des Menschen nicht aufzuhalten war. Vielleicht gelang es Mitch und seinen Freunden, ein Reservat zu erkämpfen.
    Mitch fragte:
    „Hast du eine Zigarette. Frank?“
    Frank gab ihm drei Päckchen, die er noch in seinem Archer fand. Dann erhob sich der Helikopter und trieb langsam in die Wüste hinaus. Im gleichen Augenblick war es Nelsen, als schöbe sich eine undurchsichtige Wand zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Das Erlebnis verblaßte. Nelsen hatte den Verdacht, daß die merkwürdigen Lebewesen vom Sirius nicht ganz unschuldig an dieser Erscheinung waren.
    „Haben wir das alles nur geträumt?“ flüsterte Nancy.
    Eine knappe Stunde später waren sie in der Station, wo Ed Huth sie mit mißtrauischen Blicken empfing.
    „Ich fürchte, ich habe mir den falschen Mann für den Patrouillendienst ausgesucht, Nelsen“, sagte er.
    „Kann schon sein, Ed“, erwiderte Frank. „Es tut mir furchtbar leid.“
    Dr. Pacetti untersuchte sie. Er stellte eine Menge Fragen, die Nelsen und Nancy nach Möglichkeit beantworteten.
    „Wir wurden plötzlich bewußtlos, Doktor“, erklärte Nancy unter anderem. „Wir müssen eine ganze Weile in der Wüste gelegen haben, bis wir wieder zu uns kamen. Aber daß inzwischen vier Monate vergangen sein sollen …?“
    Die Zeit verging.
    Nancy arbeitete wieder im Hospital und wurde mehr als einmal von Doc Pacetti in Gespräche verwickelt. Er konnte nichts erfahren. Nelsen hatte das Gefühl, daß Nancy für die Pflanzen vom Sirius sogar eine gewisse Sympathie aufbrachte. Genau wie er.
    Und dann, etwa nach sechs Wochen, wurden die Nachrichten schlechter. Pallastown schickte einen Hilferuf. Es hatten wieder Überfälle und Sabotageakte stattgefunden. Die Behörden forderten Verstärkung an.
    Nelsen meldete sich sofort freiwillig.
    „Sie hatten das Syrtenfieber“, stellte der untersuchende Arzt fest. „Aber Sie kennen den Asteroidengürtel – und das ist entscheidend. Sie erhalten also die Ausreisegenehmigung.“
    Nancy Codiss hatte diese Erfahrung nicht. Auch ihre Ausbildung als Krankenschwester und Laborantin genügte nicht. Sie mußte auf dem Mars zurückbleiben.

 
8.
     
    Frank Nelsen erlebte den eigentlichen Angriff auf Pallastown nicht mehr mit. Die schnell auf dem Mars zusammengestellte Rettungsexpedition erreichte den Asteroiden erst einige Tage nach der Katastrophe.
    Der Überfall war ohne jede Warnung erfolgt und hatte in der Stadt selbst begonnen. Ein riesiger Tank mit flüssigem Sauerstoff und ein ebenso großer mit leicht entzündbarem Kohlenwasserstoff waren zur gleichen Zeit mit Hilfe von Explosivstoffen gesprengt worden. Die Detonation war so gewaltig gewesen, daß der viele Millionen Tonnen schwere Asteroid Pallas um einige Meilen aus seiner Kreisbahn verschoben wurde.
    Die Plünderung der Stadt begann unmittelbar nach diesem schrecklichen Ereignis, noch bevor der Angriff aus dem All einsetzte. Gutgezielte Meteorbrocken prasselten in das Chaos hinein, zerrissen die bereits geborstenen Häuser und verstümmelten Tote und Verwundete.
    Dann landeten die Piraten.
    In den ersten Stunden mußte es in Pallastown furchtbar ausgesehen haben. Rettungsmannschaften, Polizei und Zivilisten versuchten zu retten, was nicht sofort zerstört worden war. Die Verwundeten wurden in die Krankenhäuser gebracht. Dann begann der Kampf gegen die Piraten mit einer nahezu beispiellosen Härte, an dessen Ende die Banditen in alle Richtungen flohen. Der Schreck über ihre ruchlose Tat mußte ihnen in

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