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TS 67: Der Held des Universums

TS 67: Der Held des Universums

Titel: TS 67: Der Held des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Fläche außerhalb des großen Waldes.
    „Warum willst du wissen, wo die Sternriesen hausen?“ fragte Elsa. „Du hast Jörn besiegt – aber das gibt dir noch lange nicht die Stärke eines Riesen, Harkins.“
    „Mund halten, Elsa!“ Die ewigen Sticheleien der Frau begannen ihm auf die Nerven zu gehen. „Du wirst heute nacht mit dem ganzen Dorf für den Erfolg unseres Feldzuges beten. Und morgen machen sich die Männer auf den Weg zur Tunnelstadt.“
    „Und wer von uns beiden soll dich begleiten?“ fragte Katha.
    „Du“, erklärte Harkins. Ehe Elsa etwas erwidern konnte, setzte er hinzu: „Elsa, du wirst hier gebraucht, damit du das Dorf mit deinen Zaubersprüchen verteidigen kannst, solange die Krieger weg sind.“
    Sie kicherte hohl. „Raffiniert ausgedacht, Harkins. Aber gut. Ich nehme den Auftrag an.“ Sie sah ihn aus ihren schlauen Augen an. „Aber eines mußt du mir sagen.“
    „Was denn?“
    „Warum greifst du die Tunnelstadt gerade jetzt an? Was kannst du durch diesen unnötigen Krieg gewinnen?“
    „Eine ganze Welt, Elsa“, erklärte Harkins ruhig. Dann schwieg er auf alle weiteren Fragen.
     
    *
     
    In dieser Nacht dröhnten die Zaubertrommeln am Rande des Waldes, und seltsame Gesänge stiegen zum nächtlichen Himmel. Harkins sah zu und staunte über die eigenartige Mischung aus Barbarei und Kultur, die er hier vorgefunden hatte.
    Am kommenden Morgen marschierten sie ab – dreiundzwanzig Männer, geführt von Harkins und Katha. Das war die ganze Kampfstärke des Stammes, abgesehen von ein paar alten Männern, die zur Verteidigung des Dorfes zurückgelassen worden waren.
    Bis Mittag zogen sie am Wald entlang, bis sie auf Kathas Rat in das Dickicht eindrangen. Katha marschierte stolz an Harkins Seite, als hätte es nie einen Jörn gegeben.
    Der Kriegstrupp kam unterwegs für seinen eigenen Lebensunterhalt auf. Zwei der Männer vollbrachten wahre Wunder mit ihrenWurfstäben und erlegten eine reichliche Zahl von Vögeln für das Abendessen, indessen wiederum andere ganze Körbe voll eigenartiger Früchte sammelten. Während die Vögel ausgenommen und gekocht wurden, nahm Harkins einen davon in die Hand und klappte seine Kiefer auf, um die Zähne zu betrachten.
    Es war eine interessante Mutation, eine Rückentwicklung zu einer Art, die vor vielen Jahrtausenden ausgestorben war. Er sah den Vogel eine Weile an und warf ihn dann wieder zu den anderen auf den Haufen.
    „Noch nie einen Vogel gesehen?“ fragte Katha.
    „Einen solchen nicht“, meinte Harkins. Er wandte sich ab und ging auf das Feuer zu, wo die Beute über einem Holzfeuer geröstet wurde. In der Ferne war das Geräusch brechender Bäume zu hören.
    „Sternriese?“ fragte er.
    „Wahrscheinlich ein Roboter“, entgegnete Katha. „Die machen mehr Lärm. Die Sternriesen schauen, wohin sie gehen – die Roboter nicht, die rollen einfach los.“
    Harkins nickte. „Das werden sie hoffentlich auch tun, wenn sie für uns arbeiten. Mitten durch die Sternriesen hindurch.“
     
    *
     
    Die Tunnelstadt erstreckte sich über vielleicht zehn Quadratmeilen und war zu allen Seiten von Wald umgeben. Harkins und seine Männer standen auf einer Klippe und blickten auf die Ruinen der Stadt herunter.
    Die zerbröckelnden Gebäude waren alt – teilweise uralt – aber an ihrem Baustil sah Harkins, daß sie nach seiner Zeit erbaut worden waren. Was einst einmal schlanke Spitzen aus Chrom und Beton gewesen sein mochten, waren heute geschwärzte Ruinen, die langsam dem unaufhaltsamen Ansturm des Urwalds erlagen.
    Harkins wandte sich zu Katha um. „Wie viele Leute wohnen hier?“
    „Vielleicht hundert. Sie wohnen in dem großen Gebäude dort hinten“, sagte sie und deutete auf einen halb verfallenen Turm.
    „Und der Eingang zu den Tunnels?“
    Sie schauderte. „In der Mitte der Stadt. Niemand geht dorthin.“
    „Ich weiß“, nickte Harkins. Die Situation war etwas anders als er erwartet hatte. Er hatte angenommen, daß der Stamm in der Nähe des Tunneleingangs wohnen würde. Dann wäre er gezwungen gewesen, die Leute erst zu besiegen, ehe er irgendwelche unterirdischen Expeditionen unternehmen konnte. Aber jetzt hatte es den Anschein, als könnte er sich an ihnen vorbeischleichen, ohne daß ein Kampf überhaupt nötig war.
    „Woran denkst du?“ fragte Katha.
    Er erklärte ihr seinen Plan. Sie schüttelte sofort den Kopf. „Zuerst muß gekämpft werden. Anders machen die Männer nicht mit. Sie sind nicht daran interessiert, in diese Tunnels

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