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TS 69: Im Kosmos verschollen

TS 69: Im Kosmos verschollen

Titel: TS 69: Im Kosmos verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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eintauchen und dann das Kind daran saugen lassen. Es war unzufrieden und machte ein großes Geschrei, aber sein Hunger war so groß, daß es doch von der gehaltlosen Flüssigkeit annahm.
    Meine Gedanken waren aber ständig oben bei den Klippen. Ich wußte, daß ich früher oder später nach Spuren suchen mußte.
    Ich legte das Kind in Eves Arme.
    Mir blieb nicht viel Zeit zum Überlegen. Ich brauchte Schlaf, aber um schlafen zu können, brauchte ich in erster Linie Gewißheit. In zwei Stunden würde ich mir diese Gewißheit verschaffen, können. Während des Auf- und Abstieges würde ich das Floß ständig im Auge behalten können und jedes außergewöhnliche Ereignis sofort bemerken.

 
15.
     
    Ich warf noch einen Blick auf Eve. Sie schien ruhiger zu atmen und sich endlich zu erholen. Ich stellte eine Schüssel mit Wasser neben ihr Lager und legte auch etwas Nahrung in ihre Reichweite. Dann überlegte ich, ob ich den Steg vom Ufer zum Floß einziehen sollte. Ich ließ es aber sein, denn einen wirksamen Schutz würde diese Maßnahme doch nicht bedeuten.
    Der Aufstieg war ziemlich anstrengend. Ich hatte aber schon einen engen Pfad ausgetreten und kannte auch die Bäume, an denen ich festen Halt fand. Eigentlich waren es auch dort oben keine richtigen Bäume, sondern nur besonders starke und feste Farne.
    Erst ganz oben wurde ich vorsichtig und bewegte mich langsam kriechend weiter. Unter mir sah ich den See und das am Ufer hegende Floß. Alles blieb ruhig. Ich begann bereits zu hoffen, daß meine Wahrnehmung doch nur eine Halluzination gewesen war. Meine Augen waren entzündet und schmerzten. Die Müdigkeit saß mir in den Knochen und machte jede Bewegung zu einer großen Anstrengung. Ich wollte mich beeilen, aber dabei mußte ich trotzdem vorsichtig sein. Die Umgebung war so ruhig wie immer. Bis auf das donnernde Rauschen des Wasserfalles war kein einziger Laut zu hören.
    Vorsichtig spähte ich nach vorn. Ich sah nichts und eilte vorwärts. Die Stelle, an der ich die fremde Gestalt gesehen hatte, war mir gut bekannt. Oft genug war ich auf denselben Felsbrocken gestiegen und hatte hinuntergeschaut.
    Um mich herum waren dichte Büsche. In den nächsten Minuten würde ich wissen, ob meine Wahrnehmung doch nur eine Täuschung meiner überreizten Nerven gewesen war. Das Leben würde wieder schön und hoffnungsvoll werden. Das Kind war geboren. Eve würde sich wieder erholen. Ich hatte wirklich keinen Grund, mir Sorgen um die Zukunft zu machen.
    In diesem Augenblick hörte ich ein Geräusch. Es war offensichtlich kein abbröckelnder, den Hang hinab polternder Stein, sondern ein metallisches Geräusch. Meine Gedanken fieberten durch das Gehirn. Was sollte ich tun? Sollte ich einfach auf die Lichtung treten oder mich vorsichtig weiterschleichen?
    Dann entdeckte ich die ersten Spuren. Ängstlich verharrte ich ein paar Minuten. Da sich aber nichts ereignete, kletterte ich auf den Felsen und überblickte den oberen See, der den Wasserfall speiste. Das war der gefährlichste Augenblick, denn mein Kopf hob sich klar gegen den Himmel ab.
    Trotzdem mußte ich es wagen, denn nur so konnte ich etwas erfahren.
    Ich sah ein schimmerndes Objekt am Seeufer liegen. Zwei Männer hielten sich in der Nähe auf.
    Männer?
    Sie hatten zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf. Vielleicht müssen intelligente Wesen diese Form haben, ging es mir durch den Kopf.
    Meine Lage war nicht sonderlich angenehm. Daß die Fremden intelligent waren, daran gab es keinen Zweifel, denn nur intelligente Wesen können Raumschiffe bauen. Ebenso offensichtlich stammten diese Wesen aber nicht von der Erde. Sie erfüllten mich mit neuer Hoffnung, gleichzeitig stießen sie mich ab. Sie waren eben doch zu fremdartig und mir war klar, daß ich mich nicht ohne weiteres zeigen konnte. Die Reaktion dieser Wesen war unmöglich abzusehen.
    Ein freundliches Verhalten der Fremden war kaum zu erwarten, denn der Planet mußte für sie ebenso unentwickelt sein wie für mich. Mein plötzliches Auftauchen würde vielleicht zu Kurzschlußhandlungen führen. Diese Wesen würden wahrscheinlich wie ein Mensch reagieren, der in einer fremden Wildnis plötzlich einem großen, unbekannten Tier begegnet. Dieses Schicksal mußte ich vermeiden. Nicht meinetwegen, sondern wegen Eve und des Kindes. Ich mußte erst herausfinden, was das für Wesen waren und welche Absichten sie hatten.
    Mein Plan stand bereits fest. Das Floß mußte in ein Versteck gebracht werden. Erst danach würde ich eine

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