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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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unterhalten. Sie sind Professor der Sprachwissenschaften an der Universität von New York und der beste Mann auf diesem Gebiet?“
    Professor Winslow lächelte verlegen. „Dem kann ich wohl kaum beistimmen, Herr Präsident. Ich nehme an, daß Sie einige Fragen an mich richten wollen, die sich mit dieser Sendung befassen?“
    „Genau. Welche Folgerungen ziehen Sie daraus?“
    „Das Wort kämpft läßt sich nicht ohne weiteres analysieren. Ob es so gemeint war, wie es klang, oder ob es die entgegengesetzte Reaktion auslösen sollte, ist Angelegenheit der Psychologen. Sie werden allerdings auch nicht sehr weit kommen, bevor sie nicht wissen, von wem der Befehl stammt.“
    Der Präsident nickte.
    „Besonders interessant ist für uns der erste Teil der Sendung. Sie hören den Werbefunk – dieser Satz wird uns noch einige Zeit beschäftigen. Wir haben ihn bereits in fast hundert Sprachen vorliegen und haben seine Bedeutung genauestens untersucht.“
    „Mit welchem Ergebnis?“
    „Der Satz läßt keinerlei Rückschlüsse auf die Herkunft der Sendung zu und scheint speziell deshalb ausgesucht worden zu sein.“
    „Dr. Abrams, ist in Ihrem Observatorium etwas Außergewöhnliches beobachtet worden?“
    „Nichts, Herr Präsident.“ Der kleine Mann mit dem grauen Spitzbart zuckte bedauernd mit den Schultern. „Die Sterne sind alle noch am alten Platz und wir haben keinerlei Veränderungen bemerkt. Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht behilflich sein – es sei denn mit meiner persönlichen Meinung.“
    „Bitte.“
    „Ich schließe die Möglichkeit nicht aus, daß der Mensch nicht das höchstentwickelte Lebewesen im Universum ist. Schließlich ist es doch ganz schön groß. Vielleicht werden wir von irgendeiner Seite aus gelenkt, ohne es zu wissen, das heißt, wenn wir unsere Freiheit zu sehr ausnützen, dann werden wir davor bewahrt, uns selbst Böses anzutun oder uns gar auszurotten. Diese Sendung – aus welcher Dimension sie auch kommen mag – wäre dann eine Aufforderung zur Besinnung.“
    Der Präsident wischte sich mit einem Taschentuch die Stirn ab.
    „Würden Sie sagen, daß diese oder dieses Wesen das ist, was andere Leute Gott nennen?“
    Der kleine Mann zögerte. „Ich weiß es nicht, denn ich habe davon keine Vorstellung. Ich glaube, daß Gott in vielen Gestalten erscheinen kann – aber ich glaube nicht, daß er mit einem langen weißen Bart auf einer Wolke sitzt und zusieht, wie seine Schöpfung vernichtet wird.“
    „Mr. Baylor, ich bin Ihnen ganz besonders dankbar dafür, daß Sie gekommen sind. Ich bin mir völlig klar darüber, daß Sie als Vorsitzender der Kommunistischen Partei der Vereinigten Staaten in allen grundsätzlichen Fragen anderer Meinung sind, aber ich möchte Sie trotzdem bitten, mir zu sagen, was Ihre Parteimitglieder von dieser Sendung halten.“
    „Darüber kann es keine Meinungsverschiedenheiten geben. Wir wissen, woher sie kam.“
    „Wissen Sie es selbst, Mr. Baylor, oder haben Sie es aus Moskau erfahren?“
    „Das spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Wir wissen hundertprozentig, daß diese Sendung von den kapitalistischen Ländern verbreitet wurde – damit wir den Krieg anfangen sollten.“
    „Und warum sollten wir das getan haben?“
    „Sie haben etwas Neues. Irgendeine Erfindung, eine wirksamere Waffe als bisher. Sie wissen, daß Sie die Neutralen gegen sich haben würden, wenn Sie einen Krieg vom Zaune brechen würden, deshalb wollten Sie uns dazu bringen. Wir werden es aber nicht tun, auch wenn Ihre Kriegshetzer noch so enttäuscht sein werden.“
    „Danke, Mr. Baylor. Bevor Sie gehen, möchte ich Ihnen noch eine völlig persönliche Frage stellen, die Sie, bitte, in der ersten Person Singular, nicht Plural, beantworten wollen.“
    „Bitte, fragen Sie.“
    „Glauben Sie selbst wirklich daran, daß die kapitalistischen Länder, wie Sie sie so schön nennen, diese Sendung ausgestrahlt haben?“
    „Ich – ich weiß es nicht …“
    „Wie steht es mit der Nachmittagspost, Walter?“
    „Fast einhundertzehntausend Briefe, Herr Präsident. Wir haben bis jetzt nur Stichproben machen können, aber sie sind so ähnlich wie die Telegramme. General Wickersham würde Sie gern einen Augenblick sprechen, Sir. Er möchte, daß Sie einen Aufruf an die Streitkräfte richten, denn der Kampfgeist scheint sehr gesunken zu sein, und er glaubt, daß ein paar passende Worte von Ihnen …“
    Der Präsident lachte kurz auf. „Was für Worte, Walter? Das einzige Wort, das eine

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