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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Ringkampf mit Handgranaten gleichkäme.
    Aber eigentlich sprachen wir ja nicht von Handgranaten sondern von Frauen. Hör mal zu, Junior …“
    An der Decke blinkte die Lampe, die die Telefonklingel ersetzte. Carmody drückte auf einen Knopf.
    „Viel Arbeit, Carmody?“ fragte die Stimme seines Vorgesetzten.
    „Im Augenblick nicht, Chef. Ich habe Junior gerade das Zeug über Chromosomen gegeben. Jetzt warte ich darauf, daß er mir erklärt, die Daten seien ungenügend, aber dazu wird er schon noch ein paar Minuten brauchen.“
    „Okay. In einer Viertelstunde werden Sie abgelöst. Kommen Sie doch dann in mein Büro. Der Präsident möchte mit Ihnen sprechen.“
    „Wird gemacht.“
    Auf Juniors Schaltpult leuchtete eine Lampe auf, die anzeigte, daß er fertig war. Carmody schaltete den Lautsprecher ein und fragte: „Na, Junior?“
    „Daten ungenügend“, sagte Junior mit ausdrucksloser Stimme.
    Carmody seufzte enttäuscht und schrieb das Ergebnis an den Rand des Fragebogens. Dann sagte er: „Junior, ich schäme mich für dich! Na gut, vielleicht finden wir noch etwas, was du in einer Viertelstunde schaffst.“.
    Er blätterte die Fragebogen durch, die vor ihm lagen, aber keiner von ihnen enthielt weniger als drei Seiten voller Daten.
    „Fehlanzeige“, sagte er schließlich. „Nichts, was du in weniger als zwanzig Minuten schaffst.“
    Er lehnte sich wieder bequem in den Sessel zurück. Ein AE 7 Rechenautomat konnte sich eben leider nicht mitten in einer Aufgabe auf eine andere Stimme umstellen – Bob Dana, der ihn ablösen würde, hätte also noch einmal von vorne anfangen müssen. Es hatte also keinen Sinn, eine Aufgabe anzufangen, die er nicht fertigmachen konnte.
    Um die Zeit totzuschlagen, blätterte Carmody in einigen Fragebogen. Eine Frage, die sich mit Raumstationen befaßte, interessierte ihn am meisten, aber sie war zu kompliziert für ihn.
    „Für dich ist sie es bestimmt nicht“, sagte er zu Junior. „Das muß man dir lassen, mein Junge, wenn es sich um irgend etwas außer Frauen handelt, bist du einfach unschlagbar.“
    Der Lautsprecher war eingeschaltet, aber da man ihn nichts gefragt hatte, blieb Junior stumm.
    Carmody legte den Fragebogen wieder auf den Tisch und sah Junior nachdenklich an. „Junior“, sagte er, „das ist wirklich dein schwacher Punkt – die Frauen. Andererseits wäre es aber mit der Menschheit bald zu Ende ohne sie, oder?“
    „Ja“, antwortete Junior.
    „Gut, wenigstens das weißt du. Aber hier habe ich etwas, was dich verblüffen wird: Was weißt du über die Blondine, die ich gestern abend auf der Party getroffen habe?“
    „Daten ungenügend.“
    Carmody grinste. „Du willst, daß, ich deutlicher werde, aber diesmal werde ich dich hereinlegen. Nur eine Frage: werde ich sie wiedersehen?“
    „Nein“, antwortete Junior mit blecherner, aber entschiedener Stimme.
    Carmody zog die Augenbrauen hoch. „Darf ich fragen, wie, zum Teufel, du auf diese Idee kommst?“
    „Ja, Sie dürfen fragen.“
    Das war Juniors Schwäche, er antwortete grundsätzlich nur auf die tatsächlich gestellte Frage, nicht auf die, die man eigentlich gemeint hatte.
    „Genau gesagt, warum sollte ich die Blondine, die ich gestern getroffen habe, nicht wiedersehen?“
    „Heute abend werden Sie sehr beschäftigt sein und vor morgen mittag werden Sie heiraten.“
    Carmody schoß von seinem Stuhl auf. Der Automat schien völlig übergeschnappt zu sein. Der Gedanke an eine Heirat war ja völlig absurd! Außerdem machte Junior doch sonst nie Voraussagen, es sei denn über Dinge, die sich in Zahlen ausdrücken ließen.
    Ray starrte immer noch ungläubig und bestürzt auf Juniors Schaltpult, als ihn ein Summer daran erinnerte, daß seine Schicht zu Ende war und daß Bob gekommen war, um ihn abzulösen. Es war zu spät, um noch weitere Fragen zu stellen – ihm wäre sowieso nur noch eine eingefallen: „Bist du verrückt geworden?“
    Bob Dana kam herein und blieb stehen, um sich Ray genauer anzusehen. „Was ist denn mit dir los“, fragte er besorgt. „Du siehst aus, als seist du einem Geist begegnet.“
    Carmody schüttelte abwehrend den Kopf und antwortete: „Nichts Besonderes, Bob. Ich bin nur ein bißchen abgespannt.“ Er wollte erst noch über die Angelegenheit nachdenken, bevor er mit irgend jemand darüber sprach.
    „Was Besonderes passiert?“
    „Nein, aber vielleicht schmeißen sie mich raus. Reeber will mit mir sprechen, bevor ich nach Hause gehe – angeblich ist sogar der

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