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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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den Tiermeister verblüffte, einen Pfeil auf den Bogen.
    „Paß auf! Deine Katze!“
    Storm zischte Surra den Lockruf zu. Sie erhob sich aus dem schützenden Gras und kam auf ihn zu, während der Pfeil ständig auf ihren Körper gerichtet blieb. Dort versuchte es hastig mit Zeichensprache, aber Storm hatte seine eigene Methode, Vertrauen zu erwecken. Er schwang sich vom Pferd und gab Surra ein Zeichen. Sie kam näher und rieb mit katzenhafter Zärtlichkeit ihren Kopf an seinem Bein. Storm ließ sich auf ein Knie nieder, und die Katze legte ihm die Tatzen auf die Schultern. Mit der Nase berührte sie ganz leicht seine Wange.

 
3.
     
    Storm hörte einen Vogelruf und schaute auf. Dabei begegnete sein Blick den erstaunten, gelben Augen des Norbie, deren vertikale Pupillen sich merklich vergrößerten. Dann begann der Eingeborene von neuem in dem dünnen, scharfen Zwitschern zu sprechen, das, aus der Kehle eines so großen Menschen, so überaus seltsam anmutete. Seine Finger formten rasch und geschickt eine Frage an Dort.
    „Ruf deinen Adler her, wenn du kannst, Storm. Du machst großen Eindruck auf ihn, und das könnte uns viel helfen!“
    Der Terraner kraulte Surra unter dem Kinn und hinter den Ohren und stand auf. Er spreizte die Füße und hob die Schulter ein wenig in Erwartung von Bakus Gewicht. Dann stieß er einen gellenden Pfiff aus.
    Mit langen Flügelschlägen glitt Baku in weiten Spiralen zu ihnen herunter. Die kräftigen Krallen umklammerten Storms Schulter, aber sie drangen nicht ins Fleisch ein. Unter den gnadenlosen Strahlen von Arzors Mittagssonne leuchtete das schwarz-blaue Gefieder metallisch auf, und das grellgelbe Federbüschel um den grausamen, grau-gelben, gekrümmten Schnabel hob sich wie frisch bemalt davon ab.
    „Saaaaa!“ Storms Ruf galt beiden, der Katze und dem Vogel. Der gefederte und der behaarte Kopf hoben sich bei seinem Signal, und zwei Paar glitzernde Raubtieraugen musterten den Norbie mit klugem Interesse.
    „Das hat gewirkt!“ Dort war erleichtert. „Aber halte sie unter Kontrolle, wenn wir ins Lager kommen.“
    Storm nickte und starrte auf die Stelle, wo noch vor Sekunden der Norbie gestanden hatte. Der Terraner war stolz auf seine Tüchtigkeit als Fährtensucher und auf seine Fähigkeit, eins mit seiner Umgebung zu werden, aber dieser Norbie war besser als der beste Pfadfinder, den er je gesehen hatte.
    „Das Lager ist da unten am Flußufer.“ Dort stieg aus dem Sattel. „Wir gehen zu Fuß. Und …“ Er zog seinen Strahler aus dem Halfter und feuerte die Ladung in die Luft. „Man betritt das Lager nicht mit geladenem Strahler. Das gilt als unhöflich.“
    Storm folgte dem voranschreitenden Siedler. Baku erhob sich in die Luft, und Surra strich ein paar Schritte vor ihnen her. Hin und wieder pendelte ihr langer Schwanz ganz leicht von einer Seite zur anderen, um ihr Interesse an der Umgebung zu bekunden. Dann schlug ihnen der Duft fremdartiger Speisen und noch fremdartigeren Lebens den Hügel herauf entgegen, und jetzt waren auch Geräusche zu hören.
    Das Norbielager machte einen recht ungewöhnlichen Eindruck auf Storm. Die Gerüste der halbkugeligen Zelte waren von ihren Eigentümern aus Kalmaholz gefertigt, das leicht zurechtgebogen werden konnte, wenn es feucht war, aber hart wie Eisen wurde, wenn es trocknete. Die Felle, die die Gerüste bedeckten, waren ein buntes Gemisch aller Jagdtrophäen jeder Familie. Blaue Urokfelle waren geschickt an die gelbenSchuppen junger Yorishäute gesetzt, die wiederum mit den roten Fellen von Flußnagern verknüpft waren. Das größte Zelt wies am Rund des unteren Randes eine breite Borte und einen Türvorhang ganz aus leuchtend bunten Vogelfellen auf, die ein lebhaftes Farbmuster bildeten.
    Während sie auf die kleine Gruppe der Zelte zuschritten, konnte Storm keine einzige Frau entdecken, aber vor jeder Behausung standen männliche Norbies, jung und alt, alle bewaffnet. Der Jäger, den sie vorhin getroffen hatten, wartete am Eingang des mit Vogelfellen geschmückten Zeltes – der Häuptlingswohnung.
    Die beiden Fremdlinge schritten auf den Stammesführer zu. Storm machte dicht hinter Dort halt, ohne sich sein Interesse an der ungewöhnlichen Umgebung anmerken zu lassen. Er zählte die runden Zelte. Es waren über zwanzig und er wußte, daß in jedem eine ganze Familie wohnte, die manchmal bis zu fünfzehn oder mehr Mitglieder zählte, da ein Mann in die Familie der Frau einheiratete und mit ihr als jüngerer Sohn lebte, bis die

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