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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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neben Storm auf den Boden gelegt und Hing versuchte, ganz und gar unter ihn zu kriechen. Sie kratzte auf dem Felsboden herum und wimmerte, bis er den Arm ausstreckte und sie zwischen sich und die Katze nahm. Er hörte die Pferde stampfen, aber sie versuchten nicht, aus dem Tunnel, in den Logan sie getrieben hatte, herauszukommen. Es war, als hätten auch sie die Warnung aufgefangen, die Storm den anderen Tieren auf dem Gedankenwege vermittelt hatte.
    Er wußte nicht mehr als das, was er in den Armeeberichten gelesen hatte. Aber diese, in der knappen, präzisen Sprache derartiger Dokumente abgefaßt, waren an alle Sonderkommandos gegangen, deren Männer oder Tierteams bei ihren Räumungsarbeiten auf diese neue, gräßliche Waffe stoßen konnten. Und Dienstberichte übertrieben selten.
    Warum war die Wirkung dieser Dinger auf die Xiks so viel weniger schrecklich als auf andere? Wie lange dauerte es noch bis zur Explosion? Storm versuchte, im Dunkeln die Sekunden zu zählen und merkte nicht, daß er es laut tat, bis er einen Ton hörte, der wie ein Kichern klang und aus Logans Richtung kam.
    „Ich hoffe, du läßt uns nicht umsonst Verstecken spielen“, bemerkte der andere. „Wie lange dauert es denn noch, bis die Welt untergeht?“
    Als wäre seine Frage das Stichwort gewesen, ging ihre Welt, dunkel und muffig, wie sie war, tatsächlich unter. Storm konnte später nicht beschreiben, was mit ihm in diesem Zeitraum geschah, der so jäh aus der einförmigen Kette von Sekunden, Minuten und Stunden herausgehoben wurde. Es war ein Gefühl, als packe ihn eine Riesenfaust, rolle ihn zu einem Ball von handlicher Größe und werfe ihn in die Luft, um ihn dann wieder aufzufangen. Er konnte nicht denken, nicht fühlen. Es gab nichts als leeren Raum, durch den er getrieben wurde, weiter – und weiter – und weiter –
    Und diese Attacke auf die stabilen Fundamente dieses kleinen Stückchens Planet war nicht allein physisch. Ein Teil von Storm klammerte sich an den harten Felsboden als Anker für den Teil, der wirbelte und flog. Und weil er sich so festklammerte, wurde sein Inneres in Stücke gerissen.
    Wie lange dauerte es? War er am Ende des unheimlichen Kampfes zwischen Materie und Nicht-Materie bewußtlos? Boten die Felsen um sie her Schutz, indem sie den größten Teil der unbekannten Strahlung abhielten? Er wußte nur, daß sie den Rückstoß überstanden hatten und lebten!
    Wieder fühlte er Surras Wärme, die die Eiseskälte der Höhle durchdrang. Er wich Hings kratzenden Pfoten aus, die sich wand und um sich trat.
    Eine Weile lag er still wie ein Insekt, das unter einem Felsen sitzt und weiß, daß im nächsten Moment der schützende Stein aufgehoben wird und es einer unbekannten Gefahr ausgesetzt wird. Dann, mitten in seiner blinden, unvernünftigen Panik, faßte er einen Entschluß. Er hob den Kopf von den Armen und glaubte eine entsetzliche Sekunde lang, er sei blind. Denn es gab kein Stückchen Himmel mehr. Nichts als stickige Dunkelheit, eine eisige Dunkelheit voll der dumpfen Luft, die diesem Ort eigen war.
    Storm setzte sich auf. Er fühlte, daß auch Surra sich erhob. Sie fauchte und spuckte. Und dann kam aus der Dunkelheit mit forcierter Leichtigkeit Logans Stimme:
    „Ich glaube, eben hat jemand die Tür zugeschlagen!“

 
13.
     
    Storm nahm die Lampe und richtete sie auf den Höhleneingang. Sein Verstand weigerte sich, zu akzeptieren, was seine Augen sahen – es gab keine Öffnung mehr. Einmal war sie schon von einem Erdrutsch zugeschüttet worden, aber das war etwas anderes gewesen, da hatte der Verschluß nur aus Erde und Steinen bestanden. Jetzt rann es schwarz über die Erde und die Steine herunter, ein dickliches Zeug in Rinnsalen und großen Tropfen, das einen dichten Vorhang bildete.
    „Was zum … ?“
    Der Terraner vernahm Logans erstaunte Frage, als er näher an die seltsame Wand herantrat und die Lampe auf den breitesten der schwarzen Ströme richtete. Jetzt erkannte Storm die Masse. Es war die Substanz, aus der die Schiene bestand, der die Expedition bis ins Tal gefolgt war, das Zeug, aus dem die Wände des Tunnels am Eingang des Tales bestanden. Aber jetzt war es so weich wie Teer, der unter dem Strahl eines Blasters geschmolzen und flüssig geworden war. Obwohl er es vorher nicht bemerkt hatte, mußte dieses Baumaterial der früheren Bewohner in dieser Höhle verwendet worden sein und war jetzt durch den Rückstoß der Xik-Waffe geschmolzen.
    Storm reichte Gorgol die Lampe mit dem Wink,

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