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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Ortes die frische Luft, die durch die schmale Öffnung, die sie gelassen hatten, hereindrang, wieder hinaustrieb, und als er seine Augen schloß und das kleine Fleckchen Himmel nicht mehr sah, malte ihm seine Phantasie ein Schreckbild, als sei er in einer Kiste eingeschlossen, die er nicht öffnen konnte.
    „Versiegelt Höhlen.“ Er hatte immer geglaubt, daß dieser Name daher kam, daß sie tatsächlich zugemauert waren. Aber jetzt vermutete er, daß das, was sie versiegelte, in den Höhlen selbst steckte. Die Vernunft sagte Storm, daß es das Beste für sie war, wenn sie in Deckung blieben, bis er und Gorgol die Berge abgesucht und einen Weg nach draußen gefunden hatten. Dann hatten sie eine fünfzigprozentige Chance, zu überleben. Aber sein Körper war verkrampft, jeder Nerv in ihm weigerte sich, noch einen Augenblick länger hierzubleiben.
    Der Morgen kam, und die drei Männer in ihrem Versteck entdeckten, daß die Höhle ihnen außer Schutz noch eine Annehmlichkeit bot: Sie war kühl, während das grelle Sonnenlicht draußen im Tal feuchte Hitze erzeugte. Logan kletterte hinauf zu Storm in den Ausguck.
    „Dieses Jahr kommt die große Dürre früher“, bemerkte er. „Das ist oft so, wenn die Stürme in den Bergen sehr früh und zu heftig auftreten. Noch ein Grund mehr für uns, diese gastliche Stätte im Laufschritt zu verlassen.“
    „Die Expedition hat auf dem Weg hierher einen Fluß überschritten“, erwiderte Storm. „Voll Wasser – durch die Regenfälle natürlich, aber trocknet er vollkommen aus?“
    „Der Staffa? Nein. Aber der fließt ziemlich weit südlich von hier, entspringt im östlichen Bergland. Ich weiß nichts über diesen anderen, den du erwähntest. Wenn wir versuchen wollten, den Staffa zu erreichen und ihm zu folgen, müßten wir doppelt solange reiten, und das brächte uns außerdem in das Gebiet, wo die Nitra ständig Überfälle machen.“
    „Dann sollten wir lieber bald aufbrechen …“ Storm brach fast mitten im Wort ab, als sich der fächerförmige Ausschnitt des Tales, den er von seinem Ausguck sehen konnte, plötzlich belebte. Mit Hilfe des Feldstechers holte er die fernen Gestalten schnell nahe heran. Sie trugen Norbie-Harnische und Gamaschen, aber sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, die Verkleidung über die Kleider hinaus zu vervollständigen. Die fahlgrüne Haut, das glatte, gebleichte Haar, das ihnen vom Hinterkopf in geringelten Rattenschwänzen bis auf die Schultern hing, entlarvte zwei der Reiter als Xiks, während ihre drei Begleiter offensichtlich der Kolonistenbevölkerung angehörten. Zwei von ihnen trugen Bogen, aber die Xiks führten fremde Waffen mit. Und einer von ihnen hatte ein Rohr von stumpf-weißer Farbe quer über seinen Sattel gelegt.
    Storm hatte sich mit der Existenz von Schlitzern abgefunden, mit den Blastern, von denen er jetzt auch einen besaß, mit dem Energiestrahl, den er im Nebental bei seiner gräßlichen Arbeit beobachtet hatte, aber er erschrak immer wieder zutiefst beim Anblick dieses weißen Rohres und beim Gedanken an das, was es bedeutete. Es gab nur ein paar davon, da sie erst fast am Ende des Krieges entwickelt und niemals allgemein in Gebrauch genommen worden waren.
    Und die Wildnis eines Grenzlandplaneten war der allerletzte Platz, an dem der Terraner erwartet hätte, eine solche Waffe nachlässig über den Rücken eines Pferdes gelegt zu sehen. Zwei davon, erbeutet in kleinen Vorposten, die von der konföderierten Armee so schnell eingenommen worden waren, daß den Verteidigern keine Zeit blieb, ihre Waffen einzusetzen, waren auf verödeten Planetoiden getestet worden. Und angesichts des Ergebnisses hatte das Oberkommando der Konföderierten befohlen, alle weiteren, die gefunden wurden, auf der Stelle zu zerstören.
    Man konnte die Rohre zwar benutzen – ja. Und die Wirkung auf den Feind wäre katastrophal. Aber sie erzeugten einen unvorhergesehenen Energierückstoß, obwohl er sich auf die Xiks vielleicht nicht so fürchterlich auswirkte wie auf die Truppen der Konföderierten, die die Waffen testeten. Die Rohre beruhten auf einem ähnlichen Prinzip wie die Schlitzer, und wurden benutzt, um leblose Materie zu zerstören. Aber sie waren bei weitem stärker als ein Schlitzer der Konföderierten, dreimal so groß und besaßen die dreifache Reichweite.
    „Noch mehr Schwierigkeiten?“ fragte Logan.
    Storm hielt ihm das Glas hin, so daß der andere hindurchsehen konnte.
    „Siehst du das Rohr auf dem zweiten Pferd? Das ist das

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