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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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lag unendlich viel von seiner eigenen Sehnsucht:
    „Terra – Garten von Terra.“

 
16.
     
    Als er später wieder fähig war, zusammenhängend zu erzählen, merkte Storm, daß die Gruppe, die Brad Quade in den Bergdistrikt gefolgt war, nicht mit geschlossenen Augen ritt.
    Kelson von der Planetarischen Friedenspolizei, ein großer, langsam sprechender Mann mit Augen, denen Storm ansah, daß ihnen nichts entging, und mit einem Verstand wie ein Elektronenrechner, stellte ein paar Fragen, jede einzelne genau auf den Kern der Sache zielend.
    Der Terraner hatte gezögert, seinen Verdacht bezüglich Bister auszusprechen. Eine solche Geschichte wäre vielleicht von Veteranen seiner eigenen Einheit akzeptiert worden, die allen Grund hatten zu glauben, daß den Agenten eine große Auswahl an Masken zur Verfügung standen, aber von diesen Männern, die noch nie einem Xik persönlich gegenübergestanden hatten, konnte man von ihnen verlangen, die Tatsache zu akzeptieren, daß ein Xik unentdeckt unter ihnen gelebt hatte, und zwar ohne schlüssigere Beweise als Storm sie bieten konnte?
    Zu seinem größten Erstaunen legte, als Kelson ihn mit den Fragen eines versierten Inquisitors dazu gebracht hatte, seinen Verdacht auszusprechen, keiner seiner Zuhörer Unglauben an den Tag. Vielleicht standen diese planetengebundenen Siedler derart phantasievollen Vorstellungen, wie sie die Existenz eines Imitators unter ihnen darstellte, aufgeschlossener gegenüber als die Abwehroffiziere, die darauf gedrillt waren, Unbewiesenem mit wachsamem Unglauben zu begegnen.
    „Bister …“, wiederholte Quade nachdenklich. „Coll Bister. Kennt ihn jemand von euch?“
    Dort Lancin antwortete als erster. „Er ist mit mir und Storm zusammen vom Hafen als Viehtreiber heruntergeritten, genau wie der Junge hier sagt. Auf mich wirkte er nicht anders als jeder andere Herumtreiber. Ich habe aber von Imitatoren gehört, als ich bei der Armee war.
    Wie ich hörte, hat man gegen Ende des Krieges zwei davon geschnappt. Sie trugen die Uniform der Konföderierten und waren eben dabei, in dem großen Schlamassel ihre eigene Schau abzuziehen. Hätten den ganzen Sektor zum Deubel gehen lassen, wenn nicht eine von den Schweinereien, die sie vom Stapel ließen, rechtzeitig dem Sektionskommandanten gemeldet worden wäre.
    Nach dieser Geschichte haben sich die Jungens gegenseitig verdammt genau unter die Lupe genommen, falls sie nicht im gleichen Tal geboren und zusammen aufgewachsen waren! Bister ist nicht mit unserem Schiff gekommen, und er war auch neu bei Larkin, hat noch nie vorher für Put geritten. Weiß nicht, woher er kam, nur, daß Put ihn mit uns zusammen als Aushilfsreiter angenommen hat.“
    „Schuldbewußtsein“, bemerkte Kelson, „ist eine seltsame Sache. Bister haßte Terraner, und er hatte vermutlich, wie Sie, Storm, annehmen, Angst vor Ihnen, weil Sie für eine Aufgabe ausgebildet waren, die der seinen glich. Wäre er nicht schuldbewußt gewesen – und ängstlich – hätte er nie daran gedacht, Sie so zu behandeln, wie er es getan hat.
    Bister ist einer von denen, die wir morgen – oder besser heute – kriegen werden! Wenn Dumaroy schon losgeritten ist, folgen wir ihm. Aber wir wollen uns nicht mit den Xiks einlassen. Da sie Waffen haben, wie Sie sie beschrieben haben, Storm, brauchen wir ein Patrouillenschiff, um gründlich aufzuräumen.
    Quade, Sie wollen wahrscheinlich sowieso Ihren Sohn holen – Sie nehmen sich die Gegend da oben vor. Nehmen Sie einen Spähtrupp und reiten Sie nach Osten. Ich werde mit den anderen weiterreiten und versuchen, Dumaroy den Weg abzuschneiden. Ich schätze, wir erreichen eine ganze Menge mehr, wenn wir uns teilen.“
    Sie taten, was Kelson vorgeschlagen hatte. Quade schlug mit Storm als Führer und zwei seiner Reiter einen Seitenpfad ein, nachdem sie Dumaroys Lager am Fluß verlassen und Anzeichen dafür gefunden hatten, daß der Bergsiedler seinen Plan, den Norbies und seiner entführten Herde in die Berge zu folgen, in die Tat umgesetzt hatte.
    Storm ritt wie in einem Traumnebel gefangen. Er fand seine Richtpunkte und berechnete, wo sie einen möglichen Hinterhalt umgehen mußten, aber all das wurde mechanisch von einem Teil seines Ichs erledigt, der wie ein Roboter eine vorgeschriebene Aufgabe ausführte und nach einem Lochkartenmuster arbeitete.
    Ob der Strahlschuß weiterreichende Nachwirkungen auf ihn hatte, als er angenommen hatte, konnte der Terraner nicht sagen. Aber nichts um ihn herum schien

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