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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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wirklich zu sein. Er ritt eine Zeitlang neben Quade her und beantwortete Fragen über ein Zusammentreffen mit Logan, ihre Flucht vor den Xiks und durch die Höhle der Gärten, und über den letzten, folgenschweren Angriff des Yoris. Aber für den Terraner war auch die Unterhaltung nur Teil eines Traumes. Auch merkte er nicht, daß Quade ihn verstohlen musterte, während sie tiefer in die Wildnis des Vorgebirges eindrangen.
    Aber wenn auch sein Geist wie unter Schleiern lag, hinderte ihn diese Tatsache doch nicht daran, sofort zu reagieren, als der Angriff kam.
    Sie befanden sich in dem engen Zugang zu der Schlucht, die zu dem Tal führte, in dem Gorgols Höhleneingang lag, und ritten im Gänsemarsch hintereinander her, wie es das Gelände verlangte. Storm hatte vielleicht fünf Sekunden Zeit, einen Warnruf auszustoßen. Er sah, wie sich ein gelb-roter Arm bewegte und erkannte die blaubemalten Hörner auf dem runden Schädel.
    „Ahuuuuuu!“ Der Kriegsruf seines Volkes warnte die anderen, als Pfeile sie umschwirrten. Dann spie der Boden um sie herum Männer aus. Ein betäubender Schlag dicht unter der Schulter warf Storm fast aus dem Sattel. Sein linker Arm hing schwer und schlaff herunter, als ein blaugehörnter Norbie nach seinem Gürtel griff.
    Mit der anderen Hand führte der Terraner einen Kommandoschlag, aber das Gewicht des fallenden Eingeborenen zog ihn zu Boden, wo sie in eine Lücke zwischen zwei Felsen rollten.
    Eine endlose Spanne Zeit kämpfte Storm mit einem Arm, um ein langes Messer von seiner Kehle abzuwehren. Nur die Tatsache, daß sein erster Schlag den Norbie praktisch kampfunfähig gemacht hatte, rettete ihm das Leben. Er zog sein Knie an, stieß zu und brachte den anderen aus dem Gleichgewicht. Dann rollte er herum und machte den Nitra bewußtlos. Der stürzte lang auf den Talboden hinaus, wo der Kampf noch im Gange war.
    Storm rappelte sich auf, brach aber sofort wieder zusammen, als ein Strahlschuß seinen dröhnenden Kopf streifte. Er glitt, vollkommen schlapp, hinter die Felsen und spürte kaum, daß er mit seinem vollen Gewicht auf der verwundeten Schulter landete, wobei der mit grausamen Widerhaken besetzte Pfeil noch tiefer in sein Fleisch gestoßen wurde und der bemalte Schaft abbrach.
    Vielleicht neutralisierte diese zweite Dosis aus einem Strahler in gewisser Hinsicht die Nachwirkungen der ersten, denn als Storm die Augen aufschlug, erinnerte er sich klar und deutlich an alles, was geschehen war, kurz bevor er getroffen wurde.
    Das strahlende Sonnenlicht hatte die Schlucht verlassen, und der schmale Durchgang lag kühl da – kühl und sehr still. Zitternd, atemlos vor Schmerz in der steifen Schulter, zog sich Storm hoch und lehnte sich an die Schmalseite der Felswand, die ihn geschützt hatte. Er mußte übersehen worden sein, stellte er fest. Die Nitra hatten ihn nicht verstümmelt, wie es sonst ihre Gewohnheit war.
    In der Schlucht lagen keine Leichen. Nur zerbrochene Pfeile, aufgewühlte Erde und ein oder zwei Blutlachen kennzeichneten den Kampfplatz. Storm wankte hinaus und versuchte, die Spuren zu lesen. Gab es Stiefelabdrücke, die von hier fortführten? Gefangene, die man gezwungen hatte, zu marschieren?
    Storm preßte seine Hand fest auf das Loch in seiner Schulter und kniff die Augen zusammen, um den Wirrwarr von Huf-, Stiefel- und Fußspuren zu betrachten. Eine Hand ausgestreckt, um sich von den Felsen abzuhalten, stolperte er weiter, der Gartenhöhle entgegen.
    Wie er den Eingang der Höhle erreichte, konnte er nicht sagen. Aber er gelangte dorthin und rief leise nach den beiden, die er hier zurückgelassen hatte.
    Aus dem Dunkel kam keine Antwort. Storm tastete sich weiter, geleitet von dem Licht, das aus der Gartenhöhle drang. Der Durchlaß, den sie halb geschlossen und wieder aufgebrochen hatten, war noch offen. Der Terraner schwankte hinein und fiel auf dem Pfad zwischen zwei angrenzenden Gärten auf die Knie.
    „Logan!“ rief er schwach. „Gorgol!“ Er konnte nicht wieder auf die Füße kommen. Aber irgendwo gab es hier eine Pinie, – und grünes Gras – und den Duft der heimatlichen Berge. Storm verlangte danach ebensosehr wie es ihn nach kühlem Wasser für seine trockene Kehle verlangte, nach dem Nachlassen des bohrenden Schmerzes in der Schulter, nach kühlem, grünem Gras und dem gewölbten Dach der Pinie über seinem Kopf.
    Er bewegte sich kriechend vorwärts, aber ein Hindernis versperrte ihm den Weg. Er fühlte einen weichen Körper, sah Gorgols Gesicht

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