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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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geschah, bis er allmählich an den Strauch herankam. Als er sich bis auf einen halben Meter genähert hatte, verschwammen die Ausläufer des Busches in einem Nebel und waren verschwunden. Restlos. Olliver hatte ihn also nicht belogen, weder in der Natur des Gerätes, noch in der Begrenzung seiner Reichweite. Es sah nicht so aus, als wäre es eine Million Dollar wert, dachte Crag, aber dies war schließlich Ollivers Angelegenheit.
    In Mars City angelangt, verschaffte er sich einen Grund für seine Kündigung in Menlo, indem er sich von einem Arzt die Bestätigung geben ließ, nicht das ansteckende Fieber gehabt zu haben, sondern – den Symptomen nach zu schließen – irgend etwas anderes. Sicherheitshalber teilte er dies Knutson mit; erstens hatte er es ihm versprochen, zweitens mochte er dessen Hilfe noch einmal benötigen. Letzten Endes hatte er die Million ja noch nicht in seiner Tasche …
    Als er dies alles geregelt hatte, rief er das Phobos-Hotel an und ließ sich mit Olliver verbinden.
    „Hier Crag“, sagte er. „Ich hab’s.“
    „Wunderbar, Crag! Können Sie gleich herkommen?“
    „Und die Gegenleistung – haben Sie sie im Hotel?“
    „Hier? Natürlich nicht. Ich brauche schon bis morgen abend, um …“
    „Dann rufe ich morgen abend wieder an.“
    „Warten Sie, Crag. Wo sind Sie …?“
    Crag hängte auf.
    Spät am folgenden Abend meldete er sich wieder. Olliver sagte rasch: „Crag, hängen Sie nicht auf! Hören Sie zu. Soviel Bargeld ist schwer aufzutreiben. Der Großteil meiner Investitionen befindet sich auf der Erde, und ich versuche gerade …“
    „Wieviel haben Sie bei sich im Hotel?“
    „Die Hälfte. Ich brauche wenigstens ein paar Tage, um den Rest flüssig zu machen.“
    „Also gut“, sagte Crag. „Wenn Sie die Hälfte haben, nehme ich Ihr Wort für den Rest. Sind Sie allein?“
    „Ja, außer Judeth. Können Sie gleich kommen?“
    Crag bejahte und war in fünf Minuten dort.
    Olliver, mit vor Erregung angespanntem Gesicht, ließ ihn herein. „Sie haben es mit?“
    Crag nickte und blickte sich um. Judeth saß auf einem mit Brokat überzogenen Sofa und starrte ihn mit undurchsichtigem Blick an.
    Olliver wandte sich an sie. „Wir wollen ihm glauben, daß er es bei sich hat. Bring ihm das Geld, Liebling.“
    Sie brachte ihm ein dickes Bündel Banknoten. „Fünfhunderttausend. Zählen Sie nach!“
    Crag stopfte es in die Tasche. „In Ordnung. Olliver, hier ist Ihr Spielzeug.“
    Ollivers Hand zitterte leicht, als er es ergriff. „Haben Sie fein gemacht, Crag. Und Sie glauben nicht, daß man irgend etwas in Menlo missen wird?“
    „Nie, solange Eisen nicht das Duplikat ausprobiert, das ich zurückgelassen habe. Doch nun zu der restlichen halben Million. Wo und wann erhalte ich sie?“
    „Setzen Sie sich, Crag“, sagte Olliver. „Ich will Ihnen meine nächsten Pläne auseinandersetzen und einen Vorschlag machen. Erstens: Ich kann Ihnen den Rest des Geldes innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden geben, von unserer Ankunft auf der Erde ab gerechnet. Ich brauche nur gewisse Anlagen flüssigzumachen.“
    „Also gut“, sagte Crag. „Und wann wollen Sie zur Erde?“
    „Morgen starte ich. Zuvor aber werde ich noch woanders zwischenlanden. Die ganze Reise wird eine Woche dauern. Doch nun zum Vorschlag. Wollen Sie nicht mit uns kommen?“
    „Wo ist die Zwischenlandung?“
    „Im Asteroidengürtel. Auf einem kleineren Körper.“
    „Um den Desintegrator auszuprobieren?“ Crag nickte langsam und wunderte sich, warum er nicht auf solch eine einfache Antwort zu dem Problem, Neutronium in handlicher Form zu erhalten, gekommen war. Man desintegrierte einen kleinen Asteroiden, und seine Atome würden, da sich der Körper in keinem Gravitationsfeld außer seinem eigenen befand, zu einer winzigen Kugel zusammenbrechen, welche leicht in einem Raumschiff von der entsprechenden Ladekapazität fortgeschafft werden konnte. Ganz einfach, jetzt, wo man es wußte. Hatte Eisen nicht daran gedacht? Und wenn ja, dann hatte er wahrscheinlich keinen Nutzen in dem Neutronium gesehen. Anscheinend hatte aber Olliver noch einen Trumpf zum Ausspielen.
    „Okay“, sagte Crag. „Ich treffe Sie morgen nachmittag beim Schiff. Es liegt ja noch im gleichen Hangar?“
    Olliver bejahte und brachte Crag zur Tür.
    Crag hatte Zeit, zwei verschiedene Bankhäuser aufzusuchen und bei jedem einen beträchtlichen Teil der halben Million zu deponieren. Er traute Olliver nicht ganz – aus dem einfachen Grund, weil

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