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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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im gleichen Hotel genommen hatte.
    Olliver sagte: „Gute Neuigkeiten, Crag. Eisen ist auf der Erde; in zwei Wochen wird er seinen Urlaub beenden. Sie haben also noch solange Zeit. Vielleicht ist es leichter für Sie, wenn der Wachhund außer Haus ist.“
    „Wer stellt jetzt neue Leute ein?“
    „Techniker niemand, aber der Chef der Wache, ein Mann namens Knutson, hat die Ermächtigung, neue Sicherheitsposten aufzunehmen. Konnte nicht herausfinden, ob sie Leute brauchen oder nicht, aber die Chancen dürften nicht schlecht stehen; sie haben zumeist eine oder zwei Wachen zuwenig.“
    Crag meinte: „Ich werde mit Knutson besser in der Stadt Bekanntschaft schließen. Wissen Sie, woran ich ihn erkennen kann?“
    „Ja, ich traf ihn einmal, als ich vor sechs Monaten Menlo einen kleinen Besuch abstattete. Er ist ein großer Kerl mit rotem Haar und einer quer über die Wange verlaufenden Narbe. Benötigen Sie noch etwas Geld, Crag?“
    „Ich könnte ein paar Hundert brauchen. Sicher ist sicher.“
    Olliver händigte ihm zwei Hundertdollarscheine aus.
    Als Crag sie einsteckte, kam Judeth herein, bekleidet mit einem leichten Umhang, und reichte ihm die Hand. „Wiedersehen, Crag. Viel Glück.“
    Crag fragte sich, weshalb ihre Hand die seine zu verbrennen schien, als er sie ergriff. Hastig verließ er den Raum.
    Die kleine Stadt Pranger – mit ihrer Bevölkerung von Zwölfhundert – war das einzige Verbindungsglied zwischen Menlo und der Zivilisation. Crag mußte die Fahrt von Mars City nach Pranger in einzelnen Etappen zurücklegen, und so war der Nachmittag bereits angebrochen, als er ankam.
    Es gab nicht viel zu sehen. Außer einigen Geschäften, einem Gasthaus und zwei schäbig aussehenden Tavernen bestand alles aus den Hütten der Bergleute. Man grub hier nach Molybdän, und fast die gesamte Bevölkerung arbeitete in den Minen. Es war eine arme, schmutzige Stadt.
    Da dies der einzige Platz war, den die Leute von Menlo aufsuchen konnten, war es kein Wunder, daß es manche bei Eisen nicht lange aushielten. Crag kam zu dem Entschluß, daß es besser wäre, wie zufällig mit Knutson zusammenzutreffen und sich einem Angebot von dessen Seite her aufnahmebereit zu zeigen, als ihn persönlich darum zu fragen.
    Es war schon in den frühen Abendstunden, als er einen stämmigen, rothaarigen Mann das Wirtshaus passieren sah, in dem er sich aufhielt. Auf die Entfernung hatte er nicht ausmachen können, ob der Mann eine Narbe hatte, aber er war besser gekleidet als die Bergleute, was Crag stark vermuten ließ, Knutson vor sich zu haben. Rasch folgte er ihm. Als dieser dann eine der beiden Tavernen betrat, bestätigte sich Crags Vermutung. Richtig, der Mann besaß eine Narbe, die quer über die Wange verlief. Und darüber hinaus mußte er noch feststellen, daß der große Rothaarige bulliger war, als ihn Olliver beschrieben hatte; das bedeutete, daß es einen sehr einfachen Weg gab, mit ihm Freundschaft zu schließen: – sich von ihm zusammenschlagen zu lassen.
    Crag trat neben Knutson an die Bar, rutschte wie zufällig aus und fiel auf Knutson, wobei er einen Teil des Drinks ausschüttete, den dieser bereits in der Hand hielt. Aber Crag entschuldigte sich schnell; er mußte vorsichtig ans Werk gehen, um die Lauterkeit seines Psycher-Zertifikates nicht in Frage zu stellen. Denn ein kürzlich behandelter Mann kann sich verteidigen, wenn er angegriffen wird, oder kann andere angreifen, sofern es seine Pflicht als Wachposten verlangt, aber er ist nicht mehr von Natur aus aggressiv.
    Einen Augenblick später, wieder scheinbar unabsichtlich, stieß er gegen Knutson und schüttete den Rest des Drinks aus. Und diesmal brauchte sich Crag nicht zu entschuldigen, denn er hatte keine Zeit mehr dazu. Ein Faustschlag traf auf sein Kinn, und er taumelte weg von der Bar, aber ließ sich nicht zu Boden fallen. Er erlangte sein Gleichgewicht wieder und schlug mit einer raschen Drehung seines Körpers zurück. Jedoch mit seiner rechten Hand; mit der linken täuschte er nur. Er sah darauf, daß es ein guter Kampf wurde, obwohl er ihn mit einem einzigen Schlag hätte beenden können, und dies mit seiner Rechten. Es wurde ein guter und langer Kampf, und er ließ sich nur langsam besiegen. Aber letzten Endes ging er zu Boden.
    Und Knutson, ein Grinsen auf dem Gesicht, half ihm auf und sagte: „Mann, das war nicht übel – für einen Kerl deiner Größe. Hättest mich beinahe geschlagen. Darf ich dir ‘nen Drink bestellen?“
    Und so grinste Crag

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