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TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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gespart. Es besaß auch eine Kabine und ein Dach darüber und ein großes Fenster. Das Dach hatte er mit Teer gestrichen. Ein Boot, das sich sehen lassen konnte.
    Er begann zu arbeiten. Kurz darauf kam Liz aus dem Haus. Er hörte sie nicht, und so bemerkte er sie erst, als er aufstand, um ein paar große Nägel zu holen.
    „Nun?“ sagte Liz.
    Elwood blieb stehen. „Was gibt’s denn?“
    Liz verschränkte die Arme über der Brust.
    Elwood wurde ungeduldig. „Was gibt’s denn? Weshalb starrst du mich denn so an?“
    „Hast du dir wirklich Urlaub genommen? Ich kann das einfach nicht glauben. Du bist nach Hause gekommen, um – um an dem da – zu arbeiten.“
    Elwood wandte sich ab.
    „Warte.“ Sie trat neben ihn. „Lauf mir nicht davon, bleib stehen.“
    „Sei ruhig. Schrei mich nicht so an.“
    „Ich schreie nicht. Ich möchte mit dir reden. Ich möchte dich etwas fragen. Darf ich? Darf ich dich etwas fragen? Es macht dir doch nichts aus, mit mir zu sprechen?“
    Elwood schüttelte den Kopf.
    „Warum?“ sagte Liz leise, mit eindringlicher Stimme. „Warum? Willst du mir das sagen? Warum?“
    „Warum was?“
    „Das. Das – dieses Ding hier. Wofür ist es? Weshalb stehst du hier am hellichten Tag im Hof? Ein ganzes Jahr lang geht das nun schon so. Gestern abend bei Tisch bist du plötzlich aufgestanden und hinausgegangen. Warum? Wozu das alles?“
    „Ich bin beinahe fertig“, murmelte Elwood. „Noch ein paar Kleinigkeiten hier und dort und dann …“
    „Und dann was?“ Liz stellte sich ihm in den Weg. „Und was dann? Was tust du dann damit? Es verkaufen? Es zu Wasser lassen? Alle Nachbarn lachen schon über dich. Alle Leute hier wissen …“ Plötzlich brach ihre Stimme, „… wissen von dir und diesem – diesem Unsinn hier. Die Kinder in der Schule machen sich über Bob und Toddy lustig. Sie sagen ihnen, ihr Vater ist – er ist …“
    „Verrückt?“
    „Bitte, E. J. Sag mir, wofür das gehört. Tust du das? Vielleicht verstehe ich es. Du hast es mir nie gesagt. Würde dir das nicht helfen? Kannst du das nicht?“
    „Nein, ich kann nicht“, sagte Elwood.
    „Du kannst nicht? Warum nicht?“
    „Weil ich es nicht weiß“, sagte Elwood. „Ich weiß nicht, wozu es gehört. Vielleicht für gar nichts.“
    „Aber wenn es keinen Sinn hat – weshalb arbeitest du dann daran?“
    „Ich weiß nicht. Ich arbeite gern daran. Vielleicht ist das einfach eine Spielerei.“ Er machte eine ungeduldige Handbewegung. „Ich hatte immer eine kleine Werkstatt. Als ich ein Kind war, habe ich Modellflugzeuge gebaut. Ich habe Werkzeuge. Die habe ich immer gehabt.“
    „Aber warum kommst du mitten am Tag nach Hause?“
    „Ich war so unruhig.“
    „Warum?“
    „Ich – ich höre die Leute reden, das macht mich unruhig. Ich möchte allein sein. Sie regen mich auf. Vielleicht ist das krankhaft.“
    „Soll ich Doktor Evans anrufen und dich anmelden?“
    „Nein, nein, mir fehlt nichts. Bitte, Liz, geh jetzt weg, damit ich weiterarbeiten kann. Ich möchte fertigwerden.“
    „Und dabei weißt du nicht einmal, wofür du das tust.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dann hast du also die ganze Zeit gearbeitet, ohne zu wissen weshalb. Du läßt einfach deinen Job im Stich und uns, um …“
    „Geh jetzt, bitte.“
    „Hör mir zu. Du legst jetzt den Hammer weg und kommst herein. Du ziehst dich um und fährst wieder ins Büro. Hast du verstanden? Wenn du das nicht tust, kommst du mir nie wieder ins Haus. Du kannst dann meinetwegen die Tür einschlagen mit einem Hammer. Aber von jetzt an wird sie jedenfalls für dich versperrt sein, wenn du nicht dieses Schiff sein läßt und an deine Arbeit gehst.“
    Schweigen.
    „Geh mir aus dem Weg“, sagte Elwood. „Ich muß fertigwerden.“
    Liz sah ihn ungläubig an. „Du arbeitest weiter?“
    Der Mann schob sich an ihr vorbei. „Du arbeitest wirklich weiter? Mit dir stimmt etwas nicht. Du hast …“
    „Hör jetzt auf“, sagte Elwood und sah an ihr vorbei.
    Liz wandte sich um.
    Toddy stand unter der Tür. Sein kleines Gesicht wirkte ernst, beinahe feierlich. Er sagte kein Wort.
    „Toddy!“ sagte Liz. „Ist es schon so spät?“
    Toddy kam auf seinen Vater zu.
    „Hallo, Junge“, sagte Elwood. „Wie war’s in der Schule?“
    „Schön.“
    „Ich gehe jetzt hinein“, sagte Liz. „Denk an das, was ich dir gesagt habe, E. J.. Es war mein Ernst.“
    Sie ging auf das Haus zu. Die Tür fiel krachend hinter ihr ins Schloß.
    Elwood seufzte. Er setzte sich auf die

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