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TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: TS 76: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Etwa zwölf Monate. Hast eine Menge Mühe darauf verwendet. Jedesmal, wenn ich dich sehe, schleppst du Holz herein und sägst und hämmerst daran herum.“
    Elwood nickte und ging auf seine Tür zu.
    „Selbst deine Kinder läßt du daran arbeiten, wenigstens den Kleinen. Ja, wirklich ein hübsches Boot.“ Hunt überlegte. „Der Größe nach zu schließen, mußt du ja eine große Reise damit vorhaben. Wohin wolltest du eigentlich fahren? Ich hab das vergessen.“
    Schweigen.
    „Ich höre nichts, Elwood“, sagte Hunt. „Sprich doch. Mit einem so großen Boot mußt du doch …“
    „Laß mich in Frieden.“
    Hunt lachte. „Was ist denn, Elwood? Ich meine es doch nicht böse, will bloß ein wenig sticheln. Aber im Ernst, wohin willst du denn damit fahren? Willst du es ans Ufer hinunterschleppen? Ich kenne jemand, der hat ein kleines Segelboot, das zurrt er immer auf seinem Anhänger fest und hängt es an seinen Wagen. Er fährt jede Woche in den Jachthafen, aber, mein Gott, dieses Riesending hier bekommst du ja gar nicht auf einen Anhänger. Weißt du, ich hab einmal von einem Mann gehört, der hat sich im Keller ein Schiff gebaut. Nun, weißt du, was er festgestellt hat, als er fertig war? Das Boot war so groß, daß er es nicht durch die Tür brachte …“
    Liz Elwood schaltete soeben das Küchenlicht ein und stieß die Tür auf. Sie trat ins Freie.
    „Guten Abend, Mrs. Elwood“, sagte Hunt und tippte an den Hut. „Ein netter Abend heute.“
    „Guten Abend“, Liz wandte sich E. J. zu. „Um Himmels willen, kommst du jetzt?“ Ihre Stimme klang gereizt.
    „Natürlich.“ Elwood ging auf die Tür zu. „Ich komme schon. Gute Nacht, Joe.“
    „Gute Nacht“, sagte Hunt. Er sah den beiden nach. Die Tür schloß sich, und das Licht ging aus. Hunt schüttelte den Kopf. „KomischerKauz“, murmelte er. „Und dabei wird er jeden Tag komischer, als wenn er in einer anderen Welt lebte. Der und sein Schiff!“
    Er ging ins Haus.
     
    *
     
    „Sie war erst achtzehn“, sagte Jack Fredricks, „aber ich kann euch sagen …“
    „Diese Mädchen aus dem Süden sind alle so“, meinte Charlie. „Aber wie sie reden …“
    „Warum? Was hast du dagegen einzuwenden?“ wollte Jack wissen. „Sie reden anders als wir, aber daran gewöhnt man sich.“
    „Warum können sie nicht wie vernünftige Leute reden?“
    „Wie meinst du das?“
    „Sie reden wie – wie Farbige.“
    „Nun, sie kommen auch aus derselben Gegend“, warf Ann ein.
    „Willst du damit sagen, daß das Mädchen eine Farbige war?“ fragte Jack gereizt.
    „Nein, natürlich nicht. Iß deinen Kuchen.“
    Charlie sah auf die Armbanduhr. „Ist schon beinahe eins. Wir müssen ins Büro zurück.“
    „Ich bin mit dem Essen noch nicht fertig“, sagte Jack. „Wartet!“
    „Wißt ihr, in meiner Gegend sind jetzt eine ganze Menge Farbige eingezogen“, meinte Ann. „Ein paar Häuser weiter hängt das Plakat eines Häusermaklers an einem Haus: ,Alle Rassen willkommen.’ Ich wäre beinahe tot umgefallen, als ich das sah.“
    „Und was hast du getan?“
    „Gar nichts. Was kann man denn schon tun?“
    „Weißt du, wenn man im Staatsdienst ist, kann es einem passieren, daß einem plötzlich ein Neger oder ein Chinese gegenübersitzt“, sagte Jack, „man kann nichts dagegen unternehmen.“
    „Nur kündigen.“
    „Aber das widerspricht doch dem Recht auf Arbeit“, warf Charlie ein. „Wie kann man so arbeiten? Das möchte ich wirklich wissen.“
    „Stecken viel zuviel Mischlinge in der Regierung“, erklärte Jack. „So ist es dazu gekommen, daß sie Leute für den Staatsdienst einstellen, ohne sich um ihre Rasse zu kümmern. Das war noch zu Zeiten von Harry Hopkins.“
    „Und wißt ihr, wo Harry Hopkins geboren ist?“ fragte Ann. „In Rußland.“
    „Das war doch Sidney Hillman“, verbesserte sie Jack.
    „Trotzdem“, brummte Charlie. „Man sollte sie zurückschicken.“
    Ann sah Ernest Elwood fragend an. Er saß stumm da und las seine Zeitung. In dem Café herrschte ziemlicher Lärm. Jedermann aß und redete, und es herrschte ein beständiges Kommen und Gehen.
    „E. J., fehlt dir etwas?“ fragte Ann.
    „Nein.“
    „Er liest die Baseballnachrichten“, meinte Charlie. „Das sieht man an seinem konzentrierten Blick. Wißt ihr, gestern abend war ich mit meinen Kindern im Spiel und …“
    „Kommt jetzt“, sagte Jack und erhob sich. „Wir müssen zur Arbeit zurück.“
    Sie standen alle auf. Elwood faltete seine Zeitung schweigend

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