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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Ordnung. Aber wir hatten nie vermutet …“
    „Was vermutet?“ fragte Magwareet ungeduldig. „Daß dieses Ungeheuer einen Raumanzug trägt und der Rasse unseres mysteriösen Gegners angehört?“
    „Nun, ja“, antwortete Kepthin. „Ist das nicht eine großartige Entdeckung?“
    „Nein, es ist entsetzlich. Wenn einer der Feinde auf diese Art in unser Sonnensystem eindringen konnte, warum sollen es dann nicht auch andere können? Sind unsere Verteidigungen nutzlos? Werden wir plötzlich feststellen müssen, daß Millionen dieser Wesen unter uns auftauchen?“ Auf Magwareets Stirn brach Schweiß aus. Dann knackte es in seinem Sprechgerät, und er hörte Arteshas Stimme. „Magwareet, sie haben Burma gefunden. Es ist ihm gelungen zurückzukommen.“
    „Ich bin froh“, sagte Magwareet aufrichtig. Arme Artesha, dachte er, sie muß eine Zeitlang die Hölle erduldet haben.

 
5.
     
    Red hatte lange nicht versucht, so weit zu gehen, seit er als Kind sein Bein verloren hatte. Damals hatte er es schon als Triumph angesehen, auf ebener Straße gehen zu können und nur denEindruck zu erwecken, er hätte sich das Fußgelenk verstaucht. Diesmal aber war es anders – ganz anders.
    Die Hitze ließ ihn in Schweiß ausbrechen, der in Strömen seinen Körper entlanglief. Der heiße, trockene Sand drang in seine Schuhe ein, bis er an seiner Fußsohle das Gefühl hatte, als würden ihm glühende Nadeln ins Fleisch gestoßen. Das grelle Licht blendete ihn.
    Der Staub drohte ihn zu ersticken. Das unregelmäßige Felsengelände ließ ihn immer wieder zu Boden fallen, aber jedesmal stand er wieder auf, fluchte und ging weiter.
    Dann begann seine Prothese am Beinstumpf zu reiben, und der Schmerz wurde immer unerträglicher. Als er schon beinahe eine Meile zurückgelegt hatte, blieb er stehen, nahm die Prothese ab und legte das Taschentuch darüber. Aber die Erleichterung hielt nur kurze Zeit an, und danach mußte er nur noch grimmiger die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Schmerz aufzubrüllen.
    Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, ehe er eine Felsenkuppe erreicht und in ein weites Tal hinabblickte, in dem es von Menschen wimmelte.
    Dort drunten gab es ein Gebäude, ein reines Zweckgebäude ohne jedes dekorative Zierwerk. Rund um dieses Gebäude bewegten sich riesige blitzende Maschinen beinahe lautlos. Männer in Overalls, denen Hitze und Licht nichts anzuhaben schienen, bedienten sie.
    Taumelnd und laut schreiend ging er den Hang hinab.
    Sein Rufen erregte sogleich Aufmerksamkeit. Zwei Männer, die nicht weit entfernt an der Arbeit waren, richteten sich auf und antworteten in der gleichen unverständlichen Sprache, die Burma in seinem Delirium gesprochen hatte.
    „Hilfe!“ rief Red. „Hier! Kommen Sie hierher!“
    Nach anfänglichem Zögern folgte einer seinem Ruf. Er näherte sich, sah Reds Kleider erstaunt an und wartete ab.
    „Sprechen Sie Englisch?“ erkundigte Red sich.
    Der Mann nickte. „Wenig – Sie – von irgendwo anders?“
    „Ich bin von 1957“, sagte Red und fühlte sich plötzlich ausgebrannt und erschöpft.
    „Sie verstehen Zeitbewegung?“ sagte der andere erstaunt. „Sie wissen wie?“
    „Zwei Meilen von hier entfernt liegt ein Mann namens Burma. Er ist einer eurer Leute. Er hat mich hierhergebracht. Er ist krank und braucht Hilfe.“
    Der andere schüttelte bestürzt den Kopf. Jetzt hatten auch andere ihn bemerkt. Das leise Summen eines Flugzeuges irgendwelcher Art, das über dem Tal schwebte, verstärkte sich, als die Maschine auf sie zukam. Der Pilot senkte die Maschine und setzte zum Landen an.
    Eine Tür glitt zurück, und eine kräftige Frau stieg aus der Maschine. Sie fuhr Reds Gegenüber mit zwei rasch hervorgestoßenen Sätzen an, erhielt eine Antwort und blickte dann Red an.
    „Sie wissen, daß Sie nicht in Ihrer eigenen Zeit sind“, sagte sie schließlich in fließendem Englisch, das jedoch einen starken Akzent hatte. „Wieso?“
    Red setzte sich auf einen in der Nähe liegenden Felsblock und zeigte mit dem Daumen in die Richtung, aus der er gekommen war. „Fragen Sie einen Kerl namens Burma. Er kennt alle Antworten. Sie werden ihn ungefähr zwei Meilen von hier entfernt finden.“
    Die Frau nickte, redete wieder in ihrer eigenen Sprache und kletterte ohne weitere Fragen in das Flugzeug zurück, das sich in die von Red angegebene Richtung hin in Bewegung setzte. Als die Maschine sich erhob, bemerkte Red plötzlich, daß der Mann, der bei ihm geblieben war, plötzlich eine kurzläufige

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