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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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möglichst frühzeitig eine Geisel gefangenzunehmen. Damit hatte man ein wichtiges Verhandlungsargument.
    „Und das Fahrzeug?“ fragte Vyko.
    „Zerstört es!“ Chanik winkte dem Mann mit dem Schreckenshauch zu, und das Fahrzeug ging in Flammen auf.
    „Das wird euch nicht so einfach hingehen“, keuchte der Mann. „Ich bin wichtig – ich werde vermißt werden. Es werden Suchtrupps ausgeschickt werden, und wenn man euch erwischt …“
    „Genau das will ich“, erwiderte Chasnik. „Schlag das Lager auf, Leute! Baut eine Igelstellung auf. Es ist einfacher für sie, zu uns zu kommen als umgekehrt.“
    Schnell wurde Stellung bezogen. Gefesselt wurden die beiden Gefangenen darin niedergelegt.
    Aber noch ehe die Männer unter ihre improvisierten Tarnnetze kriechen konnten, ertönte über ihren Köpfen ein Heulen, und ein Flugzeug kreiste dreimal über ihnen. Beim dritten Male verlor Chanik die Geduld und befahl, darauf zu schießen. Danach drehte die Maschine ab.
    „Jetzt werden sie kommen!“ sagte der Gefangene düster. Vyko wandte sich ihm zu.
    „Meinen Sie damit, daß Menschen in jenen Dingen sind?“
    Der Gefangene starrte ihn an und lachte dann laut. Vyko versuchte, ihm weitere Informationen zu entreißen, aber der Mann war nicht gewillt, ihm zu antworten.
    Der Gefangene hatte jedoch recht. Kaum eine Stunde war vergangen, als aus dem Tal herauf ein dumpfes Rumpeln und Rattern aufklang und ein Späher zurückkehrte und meldete, daß Wagen mit Truppen unterwegs wären. Chanik nickte und befahl, vorläufig nicht zu schießen.
    „Oh, aber das können doch einfach nur die Alten Tage sein!“ sagte Vyko, während er forschend zu den näher kommenden Truppen hinüber sah. Ein zweites Flugzeug flog über sie hinweg. Chanik hatte nicht damit gerechnet, daß er sowohl von der Luft als auch von der Erde aus hätte unsichtbar sein müssen. Aber er hatte sein Bestes getan, um diesen Fehler wieder gutzumachen.
    „Sie verstehen sich auf jene Leute dort drüben“, sagte Chanik bissig. „Sehen Sie hinüber! Sieht der eine Kerl nicht wie ein Offizier aus?“
    Vyko sah zu drei Männern hinüber, die jetzt deutlich zu sehen waren und mit Waffen in der Hand auf sie zukamen. „Es sieht so aus“, stimmte er zu.
    „Gehen Sie hinab und palavern Sie mit ihnen“, sagte Chasnik.
    Die drei näherkommenden Männer erstarrten und blieben stehen. Der Offizier gewann als erster wieder die Fassung, nachdem er Vykos seltsame Kleidung gesehen hatte und die exotischen Tätowierungen auf seinem Körper. „Treten Sie langsam vor!“ befahl er.
    Vyko gehorchte mit heftig pochendem Herzen. Die übrigen rührten sich nicht, bis er etwa dreißig Schritte von ihnen entfernt war. Dann machte der Offizier eine Geste. „Gut, bleiben Sie dort stehen. Wer sind Sie, und woher kommen Sie?“
    Vyko überlegte einen Augenblick, was er darauf antworten sollte.
    Er wollte gerade das Zeichen machen, um eine geheime Beratung zu verlangen, als der Soldat auf der rechten Seite des Offiziers den Finger am Abzug seines Gewehrs krümmte. Eine gewaltige Faust schien Vyko in die Magengrube zu schlagen, und er sank zu Boden.
    Chanik, der aufmerksam beobachtet hatte, gab den Befehl, zuzuschlagen, und in wenigen Augenblicken hatte die Kampfabteilung fast alle Gegner niedergemacht.
    Bevor die Sonne unterging, waren sie Herren des Landes, soweit sie sehen konnte, einschließlich zweier ungefährlich aussehender Dörfer und einer mehrere Meilen langen Metallstraße.

 
10.
     
    Die Anordnung des halben Dutzends kleiner Schiffe, an Bord deren eine Verankerungsgruppe ihre Arbeit, ausführte, geschah immer aufs Geratewohl, da die ,Substanz’ des WESENS in jedem Gebiet ziemlich homogen war.
    Seine Anwesenheit konnte nicht nur mittels hochempfindlicher Instrumente festgestellt werden. Sie wirkte sich mehr als eine Tendenz zur Versetzung in der Zeit denn als etwas Greifbares aus.
    Als Burma sich jedoch durch die Luftschleuse des nächstgelegenen Schiffes schob, fragte er sich unwillig, welche Anordnung der Gruppenleiter diesmal wohl vorgesehen haben mochte. Es war eine gute Gruppe – deshalb hatte er sie ausgewählt – aber der Anordnung der Schiffe nach sah es aus, als hätte man sie einfach auf einer Kreisbahn treiben lassen, bis sie ganz willkürlich ihre Positionen zueinander eingenommen hatten.
    Er erreichte den Teil des Schiffes, in dem es eigentlich am emsigsten hätte zugehen müssen und blieb erstaunt stehen.
    Zwischen den vielfältigen komplizierten

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