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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Instrumenten saß eine müde wirkende, etwa sechzigjährige Frau und überwachte eine einzige Einsatzspur auf dem Zeitband.
    „Was, zum Teufel, geht denn hier vor?“ fragte er.
    Die Frau sah auf und fauchte ihn an: „Man hat sich also wieder an uns erinnert! Wer sind Sie?“
    Burma ging nicht darauf ein und fuhr fort: „Dies hier sollte eigentlich eine in vollem Einsatz stehende Verankerungsgruppe sein. Wo sind alle?“
    „Fragen Sie doch Artesha! Sie hat gestern alle Experten für fremde Psychologie abberufen und mit der Untersuchung dieses gefangenen Feindes beauftragt.“
    Burma zwang sich zur Ruhe.
    „Gut“, sagte er schließlich und stellte sich ihr vor. „Ich werde die Lage hier rasch geklärt haben. Artesha!“ setzte er hinzu und schaltete das Sprechgerät in der Wand ein.
    „Es tut mir leid“, sagte Artesha, als er ihr die Lage erklärt hatte. „Ich wollte die Gruppe aufteilen und sie anderen Gruppen zuteilen, weil die Chancen geringfügig zu unseren Gunsten stehen, daß wir bei dem Feind früher zu Erfolg kommen als bei dem WESEN. Schließlich besitzen wir mehr Kenntnisse über ihre Psychologie …“
    „Artesha“, erklärte Burma, „du berücksichtigst nicht die Tatsache, daß Wymarin das WESEN gereizt hat – oder nicht? Ich habe nur eine ganz schwache Ahnung, wie ihm das gelungen ist. Aber ich weiß, daß er einen völlig neuen Weg eingeschlagen hatte. Höre zu!
    Wir haben vorher einen Weg gefunden, wie wir das WESEN direkt beeinflussen konnten – das geschah mittels Atomexplosionen. Hohe Energiepegel behagen ihm nicht. Vielleicht wirken sie auf es wie Feuer auf einen Menschen. Jedenfalls können wir Spuren seiner Gegenwart im Sonnensystem erst bei Merkur feststellen, und jedesmal, wenn eine wirklich große Explosion stattfindet, zuckt und windet es sich.
    Aber Wymarin hatte eine Idee. Er hat sich auf die Möglichkeit gestützt, daß das Ding auf eine Art intelligent ist, die für uns verständlich ist. Vorher hatten wir immer angenommen, daß es das vier-dimensionale Gegenstück einer Amöbe ist, weil es die gleiche Art von Handlungen zeigt und ebenso formlos ist, soweit wir das feststellen können.
    Er versuchte, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Er wollte ihm erklären, was es uns antut, damit es uns helfe, es aus dieser Gegend des Alls zu entfernen. Und wenn es das Ergebnis seiner Kontaktaufnahme mit ihm war, das jene übergroße Zeitenwoge hervorrief – ich meine diejenige, die mich erwischt hat …“
    „Ich verstehe“, unterbrach Artesha ihn. Sie schien im höchsten Grade erregt. „Ich kann dir einige Experten zurückschicken, aber wir brauchen einige, um die Untersuchung des Feindes abzuschließen. Warum hast du dir überhaupt jene Gruppe ausgesucht?“
    „Weil es bei dieser Gruppe sowohl Fachleute für Psychologie als auch für Kontinuum-Mathematik gab“, antwortete Burma.
    „Ich werde dir deine Leute schnell zurückschicken“, sagte Artesha und schaltete ab.
    Burma drehte sich um. Die Frau sah ihn forschend an. „Es tut mir leid“, sagte sie widerwillig. „Ich wußte nicht, wer Sie sind. Ich bin Lalitha Benoni.“
    „Hat Ihre Gruppe Versuche auf Wymarins Linie fortgesetzt?“ wollte er wissen.
    „Nein. Wir waren der Ansicht, daß das WESEN auf Reizmittel reagiert. In der Hauptsache versuchten wir, einen Plan aufzustellen, der mit der Art übereinstimmte, in der es vor Atomexplosionen und ähnlichem zurückweicht und hegten dabei die Hoffnung, ein Reizmittel zu entdecken, das es vertreiben würde. Auf Grund der vierdimensionalen Natur des WESENS nahmen wir an, daß dieser Reiz ziemlich komplex sein müßte.“
    „Ich wünschte nur, daß die Koordination nicht so schwierig wäre“, sagte Burma. „Wir haben etwa neuntausend Verankerungsgruppen im ganzen Sonnensystem stehen, aber noch nicht das Problem gelöst, wie wir die von einer Gruppe erarbeiteten Informationen sofort allen anderen zugänglich machen können. Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Datenverarbeitungsmaschinen überprüft?“
    „Gestern. Seither habe ich jedoch keine mit Rot versehene Nachricht mehr erhalten“, erklärte Lalitha.
    „Ein Mathematiker einer anderen Gruppe hat die Endergebnisse zur Vertreibung des WESENS ausgearbeitet.“ Während er sprach, warf Burma einen Blick auf die Geräte. Sie schienen alle einsatzbereit. „Das Sonnensystem würde dadurch buchstäblich vernichtet. Die Sonne würde ihre Bahn verlassen und mit ihr die Planeten – einfach alles. Nein, es ist wohl ganz gut,

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