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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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auszustrahlen. Auf der Erde wird man also lediglich verstärkte kosmische Strahlung feststellen.“ Magwareet ging durch die Kabine. „Entschuldigen Sie mich, bitte.“
    In einer in die Wand eingelassenen Platte befanden sich mehrere Druckknöpfe. Er preßte einen Daumen auf einen der Knöpfe und sagte: „Den Kommandierenden Offizier, bitte.“
    Die Platte leuchtete auf und zeigte eine dicke Frau in einem schweißgetränkten Overall. Sie lächelte.
    „Ich glaube, ich bin jetzt der rangälteste Offizier. Das war ein verdammt gefährliches Schiff, Koordinator. Es muß ihr größter und modernster Typ gewesen sein!“
    „Das kann sein. Erstatten Sie bitte bei Ihrer Rückkehr ausführliche Meldung an Artesha. Lassen Sie Ihre Schiffe auch – sobald sie wieder in die Zeitenwoge eintreten – nach dem anderen Wellenkamm Ausschau halten, den wir kurz vor dem Auftauchen passierten. Dicht in seiner Nähe befindet sich ein Strudel, und einige Leute von der Verankerungsgruppe, mit der zusammen Burma sich verirrt hat, wurden in der Nähe wieder in das normale All zurückgeworfen. Suchen Sie nach ihnen, und wenn Wymarin oder einer seiner Assistenten dabei ist, dann lassen Sie es mich wissen. Verstanden?“
    „Verstanden“, antwortete die dicke Frau. Sie lächelte noch einmal und sagte: „Ein gefährlicher Kampf!“ Dann verschwand ihr Bild.
    „Das war es wirklich“, murmelte Magwareet. „Hoffentlich erlebe ich nie einen gefährlicheren. Nun, ich möchte gerne wissen, was die Leute an den Detektoren inzwischen festgestellt haben. Am besten kommen Sie mit, Red und Chantal.“
    „Sind noch andere Leute an Bord?“ fragte Red.
    „Acht.“
    „Haben sie gewußt, was vorging?“
    „Nein … Sie haben Zeitkarten studiert. Deshalb haben sie auch das Auftauchen des feindlichen Zerstörers und der Flotte registriert. Aber sie wissen keine Einzelheiten. Hier entlang.“
    Der Raum lag direkt unterhalb der Kabine des Piloten. An seinen Wänden leuchteten grünlich die Zeitkarten. Fünf Frauen und drei Männer hörten ruhig zu, als Magwareet von den Ereignissen der vergangenen fünf Minuten berichtete.
    „Haben Sie etwas festgestellt?“ fragte Magwareet, als er geendet hatte.
    „Hier“, sagte ein dunkelhaariges Mädchen. „Dies ist anachronistisch. Aber es hat ein Austausch mit dem nächstgelegenen Wellenkamm stattgefunden, als die Verankerungsgruppe aufgesplittert wurde. Sehen Sie?“
    „Moment“, sagte Magwareet und studierte die grünen Linien. „Ach ja, es ist gerade in diesem Augenblick, nicht wahr?“
    „Ist es schlimm?“ fragte Red zögernd.
    „Es könnte schlimm sein. Es könnte sogar sehr schlimm sein. Aus irgendeinem Grunde, den wir noch nicht erkennen, ist etwas von einer Zeitenwoge erfaßt worden, mit größter Wahrscheinlichkeit organischer und nicht anorganischer Natur und mit noch größerer Wahrscheinlichkeit menschliche Wesen. Und wenn es Menschen sind …“
    „Was dann?“
    „Dann ist eine Gruppe der blutdürstigen Wilden in der Geschichte – eine Kriegsschar aus dem Crozerianischen Reich des dreiundzwanzigsten Jahrhunderts – in das Jahr 1957 eingefallen.“

 
9.
     
    Chanik, der Kommandeur der Kampfgruppe, wäre für jeden in der toten Stadt am Fuße des Berges unsichtbar gewesen. Aber man erzählte sich, daß es noch immer in den zerstörten Städten Leute gab, die die Magie aus den alten Tagen kannten, und Chanik hatte einen mächtigen Respekt vor Magie von der Art, die das Prismenfernglas hergestellt hatte, durch das er die vor ihm liegende Gegend beobachtete. Deshalb ließ er möglichst viel Fels zwischen sich und der toten Stadt. Die Himmelsfaust war hier gnädig gewesen. Sie hatte nicht auf die Stadt selbst zugeschlagen, sondern auf das niedriggelegene Gelände auf der anderen Seite der Stadt und entlang des Flusses.
    Die Andeutung einer Bewegung neben ihm beunruhigte ihn, und stirnrunzelnd sah er den glattgesichtigen Neunzehnjährigen an, der neben ihm kauerte. Chanik war wütend darüber, daß er, der Vierzehnte in der Reihe der Hauptleute von Kampfgruppen des Crozerianischen Imperiums, diesmal mit einem frisch von der Schule entlassenen, unerfahrenen Magier in den Kampf geschickt worden war.
    Dennoch, der Junge besaß alle Symbole. Die blauen Tätowierungen auf Körper und Armen waren Zeichen der Macht, und offensichtlich hielt jemand viel von seinen Fähigkeiten.
    Chanik ging beiseite und ließ Vyko an das Fernglas treten. Nach einem raschen Blick durch das Fernglas nickte der

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