Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 78: Operation Vergangenheit

TS 78: Operation Vergangenheit

Titel: TS 78: Operation Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
darin eine Bedrohung gesehen. Ihre Basis muß sich demnach im gleichen Zeitsektor befinden.“
    „Eine große Basis“, korrigierte Millaird, „trotzdem nicht die Basis, die uns interessiert. Vielleicht versetzen sie sie in eine andere Zeit. Sie werden kaum warten, bis wir mit Verstärkung wiederkommen.“
    Doch die Worte Millairds beeindruckten den Major nicht in dem gewünschten Maße.
    „Und wie lange dauert es, bis eine solche Basis geräumt ist? Mindestens einen Monat. Wenn wir uns beeilen und ein Team zurückkatapultieren, dann …“
    Millaird faltete seine Hände über dem Bauch und lachte humorlos. „Wohin sollen wir das Team senden, Kelgarries? Die Richtung nordöstlich der englischen Küste ist doch eine vage Angelegenheit.“ Er wandte sich an Ashe. „Womit ich keineswegs sagen will, daß Sie nicht alles getan haben, was in Ihren Kräften, stand. Das gilt selbstverständlich auch für Sie, McNeil. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?“
    „Nein, Sir. Ich weiß nur noch immer nicht genau, wie die Russen von uns Wind bekommen haben.“
    „Durch ihren Spion natürlich.“
    „Nein. Curd Vrobel wußte nichts von unserem Ziel.“
    „Na, es steht nur fest, daß man uns schon lange auf den Fersen war.“
    „Die Russen haben Geduld und Gehirn … und noch mehr Überraschungen auf Lager. Wir haben Geduld und Gehirn, nur leider keine Überraschungen. Und die Zeit arbeitet gegen uns. Was halten Sie davon?“ Millaird blickte Dr. Webb an.
    Der schweigsame Dritte schob seine Brille höher. „Ich kann nur noch eine weitere Vermutung hinzufügen und würde sagen, daß die russische Basis in der Nähe der Ostsee operiert. Vielleicht in der Nähe von Finnland.“
    Millaird spreizte die Hände und betrachtete seine Fingernägel.
    Dann zog er Notizbuch und Bleistift aus der Tasche und kritzelte etwas. „Die Ostsee ist groß“, murmelte er lakonisch.
    Doktor Webb nickte. „Aber einen Vorteil haben wir: die alten Handelsrouten, die uns aus der Becher-Periode bekannt sind. Es gab unter anderem eine Route für den ,Export’ von Bernstein. Das Land ist bewaldet, doch nicht so dicht wie in einer früheren Periode. Die einheimischen Stämme befassen sich mit Jagd und Fischerei und sind in der Nähe der Küste angesiedelt. Sie haben Kontakt mit den Händlern.“ Seine Brille hatte sich wieder in Richtung der Nasenspitze bewegt, und er schob sie mit einer nervösen Geste zurück. „Diesmal dürften die Russen sich selber einer Gefahr aussetzen.“
    „Und wie sieht diese Gefahr aus?“ fragte der Major.
    „Eine Invasion der Axt-Menschen. Wenn sie noch nicht eingetroffen sind, wird es nicht mehr lange dauern. Sie sind ein Nomadenstamm, werden die Küsten überfluten und sich dort seßhaft machen. Ob sie die einheimischen Stämme ausrotten oder ob sie sich mit ihnen vermischen, ist noch die Frage.“
    „Da braucht man doch nur in den Geschichtsbüchern nachzuschlagen“, warf McNeil ein.
    „Das liegt natürlich nahe. Aber haben wir uns nicht schon wiederholt davon überzeugen können, daß die Geschichtsschreibung von schweren Irrtümern nicht frei ist?“
    Das leuchtete McNeil ein.
    Ashe hatte die Kaffeetasse geleert und reichte sie Ross Murdock. „Vergessen wir nicht den Zorn des Großen Lurgha. Von jetzt an werden wir noch vorsichtiger sein müssen, als wir das ohnehin schon waren.“
    „Wir werden die Funkverbindungen abbrechen müssen“, erwog Doktor Webb.
    „Das können wir nicht!“ rief Millaird. „Ich schicke niemand hinaus, ohne ihm eine Möglichkeit zu geben, mit uns in Verbindung zu bleiben. Strengt eure Gehirne an und denkt euch eine neue Verbindungsmöglichkeit aus. Ein Funkgerät, das senden und empfangen kann, ohne von einer feindlichen Macht geortet zu werden. Zeit und nochmals Zeit! Alles läuft auf diese Frage zurück.“
    „Und Zeit haben wir nicht“, sagte Ashe gelassen. „Wenn der Gegner sich von uns entdeckt glaubt, wird er seine Basis auflösen und sie irgendwo anders neu errichten. Dann wissen wir überhaupt nichts mehr. Jetzt haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt. Unsere Sterne stehen günstig – wenn wir sofort handeln!“
    Millaird schloß die Augen. Es sah aus, als wäre er eingeschlafen. Kelgarries spazierte ruhelos auf und ab, und das rundliche Gesicht des Doktors legte sich in Falten.
    Millaird öffnete wieder die Augen, fragte über seine rechte Schulter hinweg: „Ihr Bericht, Doktor?“
    „Ashe müßte wenigstens fünf Tage in ambulanter Behandlungbleiben. Die

Weitere Kostenlose Bücher