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TS 79: Der Mars-Robinson

TS 79: Der Mars-Robinson

Titel: TS 79: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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mußte wohl so eine dumpfe Ahnung gehabt haben, daß draußen etwas vorging. Ich hatte gelernt, daß es vorteilhafter war, einer Gefahr entgegenzugehen, als sich vor ihr zu verstecken.
    Ich kroch durch die Druckkammer. Es war draußen doch nicht so mild, wie ich erwartet hatte, und zum erstenmal während meines Lebens auf dem Mars spürte ich einen schwachen Luftzug. Die Temperatur mußte unter den Gefrierpunkt gesunken sein, und doch war kein Frost in der Luft, sondern nur dünne Nebelschwaden, denen die beiden Monde einen kalten Silberglanz verliehen.
    Nacht auf dem Mars …
    Ich versetzte mich im Geiste in die sibirische Steppe, da war es bestimmt nur halb so einsam. Aber erstaunlicherweise machten mein Ärger und meine Verzweiflung einem frohlockenden Gefühl Platz. Ich beschloß, in dem leuchtenden Nebel einen nächtlichen Spaziergang zu machen, entfernte mich eine Strecke von dem Wrack und ging zu der kleinen felsigen Anhöhe, die ich kurz nach meiner Bruchlandung zum erstenmal erstiegen hatte.
    Ich bestieg die Anhöhe und blickte in die Runde. Mein Körper spannte sich, als meine Augen ein Glitzern wahrnahmen. Es sah aus wie ein Aufblitzen. Es kam aus südwestlicher Richtung. Diesen Weg hatten die Kreaturen eingeschlagen. Ich sah dieses Leuchten wieder und wieder. Es erinnerte mich an den Scheinwerfer eines Leuchtturms oder ein Schiffssignal weit draußen im Meer. Und unter meinen Füßen vibrierte der Boden.
    Diese Lichter hatte ich schon einmal gesehen, doch ihre Ursache war mir unbekannt und erschöpfte sich ausschließlich in vagen Vermutungen.
    Das Rumoren schwoll an. Die wildesten Gedanken durchkreuzten mein Hirn. War es irgendein Fahrzeug, von intelligenten Wesen gesteuert? Was wußte ich denn schon vom Mars? Ein Weltraumfahrer, der auf einem fremden Planeten gelandet war, konnte einfach nicht damit rechnen, daß er sofort die wichtigsten Lebewesen kennenlernen würde.
    Ich war auf alles gefaßt, als ich sah, daß die Lichter sich in meine Richtung bewegten. Ich blieb stehen, wo ich nun einmal stand, denn die Lichter kamen mit rasanter Geschwindigkeit näher. Das mußte ein Fahrzeug sein – was denn sonst?
    Wieder hörte es sich an wie das Stampfen einer Elefantenherde.
    War es nicht möglich, daß auf dem Mars eine Zivilisation existierte, die das Rad noch nicht kannte? Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Nein, ohne Räder gab es auch keine Zivilisation. Eine Maschine ohne Räder war undenkbar. Aber was konnte es sein, das sich in diesem Tempo vorwärtsbewegte und doch keine Räder hatte?
    Da sah ich es; das ganze Ding war ein Leuchtturm mit Beinen und hundert Fuß groß! Es hatte die runden phosphoreszierenden Augen eines Tiefseefisches und kam mit Donnergetöse auf mich zu!
    Was es nicht alles gibt, dachte ich verwirrt. Ich wollte weglaufen, aber meine Beine bewegten sich nicht sofort von der Stelle. Dann wußte ich noch lange nicht, in welche Richtung ich eigentlich laufen sollte, denn die Kreatur – ich erkannte, daß es ein Fahrzeug sonderbarster Konstruktion sein mußte – brauste mir über den Weg und auf das Raketenwrack zu. Ich hinter ihm her. Als es an mir vorbeidonnerte, fühlte ich eine Hitzewelle. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was es war und auf welche Weise es sich fortbewegte, aber ich wußte, daß es lebte und die Nacht bevorzugte.
    Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken. In dem silbernen Licht der Monde und dem hellen Schein seiner eigenen Beleuchtung konnte ich jede seiner Bewegungen erkennen. Es stampfte auf mein Wrack zu. Ich hielt den Atem an. Wenn es Lust dazu verspürte, konnte es die Rakete umkippen wie einen morschen Zaunpfahl. War es Einbildung, daß das Ungetüm kurz vor dem Wrack stoppte und es ableuchtete? Aber es bewegte sich weiter und auf die Wesen zu, die ich mit dem Pfeil erlegt hatte. Sie lagen nördlich des Wracks.
    Da, jetzt blieb das Monstrum stehen!
    Meine Angst erreichte ein Stadium, in dem ich mir ihrer nicht mehr bewußt wurde. Die Grenze des Erträglichen war überschritten. Ich konnte nur die Augen offenhalten und starren; mein Gehirn verarbeitete die Eindrücke kaum noch.
    Die Kreatur – wenn man sie so bezeichnen konnte – bewegte sich von einer Leiche zur anderen. Sie schien sie zu inspizieren und sich darüber zu wundern, weshalb sie gestorben waren und woran.
    Plötzlich hörte ich krachende Geräusche. Das eiskalte Grauen rieselte mir den Rücken herunter. Es hörte sich an, als ob ein Riese seine Mahlzeit verzehrte …
    Ich stand auf meinem

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