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TS 79: Der Mars-Robinson

TS 79: Der Mars-Robinson

Titel: TS 79: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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wieder normal. Ich klappte den Helm zurück, zwängte mich aus dem Raumanzug und sah beunruhigt nach der Druckkammertür. Aber sie blieb verschlossen. Ich fand keine Erklärung für die Katastrophe, nur daß etwas passiert war, was nicht hätte passieren dürfen. Den schlimmsten Anblick boten die freischwebenden Körper …
    Ja, zwei Mann waren noch da: Petifer und Hapton. Sie hatte der Luftsog nicht erfaßt und hinauskatapultiert wie die anderen. Sie waren die Schreckgespenster meines eisernen Sarges.
    Nur um irgend etwas zu tun und mich abzulenken, begann ich mit den Aufräumungsarbeiten, sofern man überhaupt von ,Aufräumung’ sprechen konnte.
    Ich schob die Toten in die Gerätekammer und schlug die Tür hinter ihnen zu – so heftig, daß ich mich einige Male um die eigene Achse drehte und noch ein paar zusätzliche Kapriolen vollführte. Mit hastigen Schwimmbewegungen brachte ich meinen Körper wieder zur Ruhe. Dann ruderte ich in den Kontrollraum und schloß auch diese Tür hinter mir.
    Ich legte mich auf den Platz von Maxwell und blickte durch die Panzerlinse des Periskops. Hell waren nur die Sterne, sonst nichts. Den Planeten Mars konnte ich nicht sehen und hatte auch keine Ahnung, was ich anstellen sollte, um ihn zu entdecken.
    Ich tastete vorsichtig die Kontrollknöpfe ab, wagte aber zunächst nicht, einen davon niederzudrücken. Außer Captain Maxwell und Petifer kannte jeder von uns nur die Knöpfe und Hebel, die man beim Abfeuern des zur Rückreise auf die Erde bestimmten Raketensatzes betätigen mußte. Wir waren Spezialisten, doch nur jeder auf seinem Gebiet. Wer hätte es sich auch träumen lassen, daß von der ganzen Besatzung nur ich allein übrigbleiben sollte?
    Schließlich drückte ich doch auf einen mir unbekannten Knopf.
    Der schien mit den Gyroskopen zusammenzuhängen, denn im Maschinenraum unter mir wurde es sofort lebendig. Ich drückte den Knopf noch tiefer, was zur Folge hatte, daß die Rakete eine Drehung von einhundertachtzig Grad beschrieb.
    Ich hielt eifrig Ausschau nach der Erde und entdeckte sie nach fünfzehnminütiger Suche: eine hellgrüne Diskusscheibe und noch davorgelagert der in seinen Ausmaßen riesige Mond. Genauso riesig war auch meine Versuchung, auf dem schnellsten Wege direkt die Erde anzusteuern. Dann ließ ich jedoch die Hand sinken. Welch ein Wahnsinn! Löste ich jetzt die Raketen aus, so würde ich eventuell, statt zur Erde, mitten in die Sonne fliegen. Nur Maxwell und Petifer hatten die mathematischen Formeln der günstigsten Rückflugposition gekannt. Ich fragte mich, ob irgendwo ein paar Skizzen vorhanden waren, aus denen ich halbwegs klug werden konnte. Leider fand ich nur das Bordtagebuch und nach langer Suche noch einen astronomischen Kalender mit dem täglichen Planetenstand. Beides nützte mir nicht viel für meine künftige navigatorische Tätigkeit.
    Ich brachte die Rakete auf eine Kreisbahn – so nahm ich wenigstens an – und setzte die schon begonnenen Aufräumungsarbeiten fort.
    Wie lange würde ich noch im Weltraum herumfliegen? Der Sauerstoff oder die Lebensmittel – was würde zuerst zu Ende gehen? Doch wenn die Rakete reibungslos funktionierte, war an ein rasches Ende kaum zu denken, denn unsere Vorräte waren für eine sehr lange Reise bestimmt.
    Bald nahm ich meine Mahlzeiten wieder regelmäßig ein und schlief auch von Zeit zu Zeit. Ich machte mir die bittersten Vorwürfe. Hätte ich in der Druckkammer selber versucht, die Luke von innen zu öffnen, wäre das Unglück vielleicht nicht passiert. So war ich jetzt allein, konnte nur essen, trinken, schlafen und mir den ungefähren Zeitpunkt meines Todes ausrechnen. Was mich besonders unruhig machte, war die völlige Stille und die ewig gleichbleibende Aussicht. Manchmal begab ich mich in den Maschinenraum. Dann mußte ich auch dauernd an die beiden Leichen in der Gerätekammer denken. Ich konnte nicht einmal mehr den Anblick der eisernen Tür ertragen und klebte eine Decke davor. Aber das erinnerte mich noch stärker, und ich riß sie wieder weg.
    Ich lag wieder einmal auf der Couch von Maxwell, als ich im All eine rötlich schimmernde Scheibe auftauchen sah. Sie schien eine kompakte Form zu haben, jedenfalls war es kein Meteoritenschwarm. Die Kugel sah so unheimlich aus, daß ich einen Zusammenprall fürchtete und mich am liebsten im äußersten Schwanzende der Rakete verkrochen hätte.
    Dann wurde die Sicht klarer. Ich konnte zwei Polarkappen erkennen, eine größere und eine kleinere. Ich sah

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