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TS 79: Der Mars-Robinson

TS 79: Der Mars-Robinson

Titel: TS 79: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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überzeugt, daß es sich um intelligente, das heißt: selbständig denkende und reagierende Lebewesen handelt?“ fragte DeLut noch einmal.
    „Ja“, bestätigte ich wieder.
    Vanburg wollte vorsichtig wissen: „Wenn schon von Intelligenz die Rede ist – welch eine Gesellschaftsordnung bevorzugen sie? Ich spreche jetzt von der sogenannten sozialen Struktur.“
    „Das ist sehr kompliziert“, antwortete ich. „Es besteht eine Art Familiensystem, wenn man so sagen kann.“
    Aber diese Auskunft brachte ihn nicht weiter. Er wollte eine Antwort, die seine Phantasie erfassen konnte.
    „Ich meine, was sie tun und lassen.“
    „Nichts“, sagte ich.
    Das wollte mir niemand glauben und ich fügte hinzu: „Sie jagen, essen, schlafen und sterben.“
    Captain Vanburg zuckte die Achseln und sagte nach längerem Überlegen: „Sie waren fünfzehn Jahre mit ihnen zusammen … Hm! … Aber Sie haben mehr gesehen als wir, und wenn Sie das sagen, wird es schon stimmen.“
    „In Ordnung“, sagte ich. „Denken Sie darüber, wie Sie wollen. Ich kann nur sagen, daß sie keine Häuser bauen. Sie konstruieren auch keine Maschinen oder sonstige Gebrauchsgegenstände, und sie arbeiten nicht von acht Uhr morgens bis fünf Uhr abends. Sie bauen auch keine Raketen, um damit von einem Planeten zum anderen zu fliegen. Demnach sind sie gar nicht so intelligent.“
    Der General sagte: „Captain Vanburg wird Ihre Auskünfte über das Leben auf dem Mars nicht anzweifeln.“
    „Sie haben auch eine Sprache“, erklärte ich. „Sie unterhalten sich mit Lichtwellen der verschiedensten Farbtönungen. Sie können sich nur nicht in Worten ausdrücken. Schreiben können sie natürlich erst recht nicht. Wenn Sie Zeuge ihrer Unterhaltung sind, sehen Sie nur eine Symphonie von Regenbogenfarben. Möglich, daß das auch noch kein Zeichen von Intelligenz ist. Sie werden sagen, daß sich die Singvögel unserer Erde mittels Zwitschertönen unterhalten, die manche Menschen herrlich finden, was sie allerdings nicht von der Ansicht abbringen kann, daß Vögel eben keine Intelligenz besitzen.“
    Sie sahen mich noch immer an: verwundert, zweifelnd, aber geduldig.
    Boles erinnerte sich seines Notizblockes und kritzelte etwas hinein. Ich konnte mir vorstellen, daß die Worte lauteten: Verständigung mittels Lichtsignalen, ähnlich wie bei den Vögeln mittels Zwitschertönen.
    Ich ließ ihnen Zeit, alle Eindrücke gründlich zu verdauen. Dann sprach ich weiter.
    „Vielleicht reicht die folgende Begebenheit aus, um ihre Intelligenz zu bestätigen: Als sie merkten, daß ich nur in sehr beschränktem Maße farbiges Licht produzieren konnte, lernten sie meine Signale nach und nach auswendig. Meine Signale basierten auf dem Morsealphabet. Sie lernten erstaunlich rasch und leicht, zeigten aber andererseits kein Interesse, mir auf diese Weise zu antworten. Und sie wußten auch, was Ihre Landung auf diesem Planeten bedeutete. Sie wußten, daß ich der erste Fremde war und Sie der zweite. Und sie rechnen damit, daß sehr bald mehr Fremde auf diesen Planeten kommen werden. Sie sehen darin so etwas wie eine Heuschreckenplage.“
    Ich sah ihren Gesichtern an, daß sie sich trotz angestrengten Nachdenken nicht viel unter den Marsianern vorstellen konnten.
    Was ich jetzt erzählte, mußte meine Zuhörer noch skeptischer stimmen:
    „Es war mein Fehler“, sagte ich, „denn ich habe ihnen zuviel von der Menschheit erzählt. Ich hätte mir erst alle Möglichkeiten und Entwicklungen der Zukunft durch den Kopf gehen lassen sollen.“
    „Sie haben von der Menschheit erzählt“, unterbrach der General, – „und was haben sie dazu gesagt?“ Er sprach diese Frage mit milder Nachsicht aus. Er hielt mich für übergeschnappt, doch meine vermeintlich blühende Phantasie schien ihm zu gefallen.
    „Sie wollten wissen, ob auf der Erde Wesen wie sie selbst existieren. Und ich Narr bestätigte es ihnen. Ich erwähnte Walfische, und was mir noch an großen Tieren in den Sinn kam. Ich wollte ihnen damit imponieren und zu wissen geben, daß unsere beiden Planeten eine auffallende Ähnlichkeit miteinander haben. Ich wollte sie überzeugen, daß die Lebensformen aller Planeten verwandt seien.“
    „War das nötig?“ fragte der General.
    Ich antwortete nicht. In der engen Kabine des Raumschiffes, das mich hoffentlich wieder zur Erde zurückbringen würde, sagte ich ihm nur, was ich zu sagen hatte.
    „Sie fragten, ob die Walfische die beherrschenden Lebewesen unserer Erde wären. Ich

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