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TS 79: Der Mars-Robinson

TS 79: Der Mars-Robinson

Titel: TS 79: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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braucht. Ich denke auch, es gibt schon zu viele von euch.“
    „Was du nicht sagst …!“ staunte ich. Es kam noch besser.
    „Ich denke, ihr seid alle sehr schwach und habt nur Angst vor dem Leben. Ihr strebt nach Macht, weil die Macht für euch Sicherheit bedeutet. Ihr strebt nach Kraft, weil ihr schwach und unsicher seid. Ihr strebt nach Wissen, weil ihr zu wenig wißt. Ihr wollt mehr sein, als ihr seid. Ihr wollt das Universum erobern, weil es groß ist und ihr so klein. Ihr denkt nur immer, wenn ihr noch ein wenig mehr wißt, dann werdet ihr auch das Rätsel eurer Natur lösen. Aber eure Natur ist, wie sie eben ist. Das wollt ihr nicht begreifen, und darum wollt ihr auch immer mehr.“
    Er stand auf und verschwand. In der Dunkelheit dachte ich über seinen Kommentar nach. Nicht weil er in mir Zweifel geweckt hatte. Das Forschen der Menschheit mußte einfach einen Sinn haben. Hundert Millionen menschliche Gehirne und noch mehr konnten sich einfach nicht geirrt haben.
    Überraschend kam er wieder zurück, und sein Licht blinkte hell, bläulich und kühl. „In deiner eigenen Welt, nicht hier, was gibt es da zu tun?“
    Ich war jetzt vorsichtiger mit meinen Antworten, abgesehen davon waren sie gar nicht so leicht zu finden. „Wir bauen Häuser und Unterkünfte“, führte ich aus. „Wir machen uns die Welt gemütlicher, als sie ist, verstehst du. Von Natur aus sind wir nackt. Aber warum sollen wir frieren? Wir machen Hitze, Licht und Wärme. Wir bereiten uns auch unsere Lebensmittel so zu, daß sie wirklich schmecken.
    Wir geben unser Wissen an unsere Kinder weiter. Was soll ich lange reden? Wir wollen von unserem Planeten so viel wie nur irgend möglich wissen!“
    Sein kühles Blaulicht blinkte milde: „Und wenn ihr zuviel wißt?“
    „Zuviel ist immer noch besser als zu wenig“, antwortete ich verärgert. Wie konnte ich ihm beibringen, daß jeder neugeborene Erdbewohner den gleichen Problemen gegenüberstand?
    Er sagte: „Was passiert, wenn ihr alles erreicht habt? Du sagtest mir, daß es bei euch Menschen gibt, die nur immer alles erforschen wollen. Wenn nun alle Ziele erreicht sind und es nichts mehr zu erforschen gibt – was dann?“
    Mir war nicht ganz geheuer zumute. Ich erschrak nicht nur vor dieser Frage, sie erschütterte mich zutiefst. Welch ein Stadium der Glückseligkeit hatte ich denn zum Beispiel erreicht? Ich saß hier. Aber weshalb saß ich hier? Und was hatte ich davon?
    Sein Licht, sein sehendes, nicht sein ,sprechendes’ Licht, umschmeichelte mich. Er sah, daß ich den Kopf in die Handflächen gestützt hatte und daß mich seine Worte hart getroffen hatten. Ja zum Teufel, was hatte ich auch davon? Ich saß auf dem Nullpunkt aller Wissenschaften!
    Mit einem violetten Schimmer sagte er: „Wenn ihr alles erreicht habt, werdet ihr vielleicht feststellen, daß es sinnlos ist. Der Sinn eures Lebens scheint viel einfacher zu sein als alles, was du mir erzählt hast. Und warum soll ich deine Zeit verschwenden, die kürzer ist als unsere? Du willst Zäune für uns bauen, die wir noch nie nötig hatten.“
    Ich setzte die Voltspannung meiner Batterie herab und antwortete in Rot: „Warum quälst du mich so? Warum zerstörst du das Wenige, das mir noch verblieben ist? Bin ich in diesem Käfig nicht unglücklich genug? Ich habe dir erzählt, daß Arbeiten und Forschen unser Lebensinhalt ist. Wir sind die einzigen Wesen, die ein Ziel vor den Augen haben und eines Tages im ganzen Universum zu finden sein werden. Wir wissen nicht, welch einer Macht wir unser Leben verdanken, gerade darüber wissen wir am wenigsten. Du darfst dich nicht über mich lustig machen, das ist gefährlich! Wenn wir eure Welt erobert haben und herausfinden, was und wie sie ist, dann kann ich dir auch eine genaue Antwort auf deine Frage nach dem Warum geben. Oder ich hoffe es jedenfalls. Das ist unser Glauben. Wir bemühen uns, in allen Dingen einen tieferen Sinn zu finden, und das nicht nur in unserem Leben, sondern auch in dem anderer Menschen, die vor uns lebten. Das sind wir! Wir, die ihre Schwäche in Stärke verwandelt haben! Wir werden das Universum erforschen, solange wir leben und bis in den letzten Winkel allen Lebens vordringen.“
    „Was habt ihr davon?“ fragte er.
    Ich gab keine Antwort. Sein sehender Lichtschein erfaßte michund blendete so stark, daß ich mich aufrichtete. Um mich herum war gleißende Helligkeit.
    „Du mußt die Farben verstehen lernen“, sagte er. „Du mußt deine Augen weiten. Du mußt

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