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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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und Pferden, die sie in der Nacht vorher aufgeschreckt hatten, war wieder in Bewegung und kreuzte diesmal ihren Weg. Die Tiere befanden sich sichtlich auf der Flucht. Wieder ein Säbeltiger?
    Erst als der Wind Travis jene fernen Laute zutrug, die nur menschlichen Kehlen entstammen konnten, verstand er, daß hier eine Treibjagd im Gange sein mußte. Die primitiven Jäger hatten die Pferde in Panik versetzt und in eine Stampede getrieben, um so mit den Nachzüglern leichtes Spiel zu haben.
    Die Späher verharrten regungslos in sicherer Deckung, als ein immer breiter werdender Strom flüchtender Tiere quer über den Pfad trampelte, der ihren einzigen Zugang zu dem Zeittor darstellte. Die schnelleren Pferde nahmen die Spitze der Herde ein, da sie den plumpen Bisons an Geschwindigkeit überlegen waren. Jetzt sahen die Männer noch andere Jäger, die sich die allgemeine Verwirrung zunutze machten. Fünf dunkle Schatten tauchten etwa hundert Meter von ihnen entfernt auf und stürzten sich auf die Herde. Ein Kalb am Rande der flüchtenden Bisonherde war das erste Opfer.
    „Wölfe“, stellte Ashe fest.
    Es waren massige Tiere mit großen Köpfen, die mit unglaublicher Behendigkeit zwischen den flüchtenden Tieren herumfuhren. Zwei griffen das Kalb von vorn an, während die anderen sich auf seine Beine stürzten, um ihm die Sehnen durchzubeißen und das Tier dadurch bewegungsunfähig zu machen.
    Der Kampf vor ihren Augen hatte Travis so in seinen Bann gezogen, daß er beinahe die anderen Jäger vergessen hätte, die von hinten nachrücken mußten. Aber jetzt hetzte ein Pferd an dem Kalb vorbei, das sich verzweifelt gegen die flinkeren Wölfe zur Wehr setzte. Ein Speer stak ihm in den Rippen, und Blut rann ihm aus dem Maul. Das Tier versuchte den Kopf zu heben, taumelte und brach zusammen.
    Einer der Wölfe wandte sofort seine Aufmerksamkeit der neuen Beute zu. Er ließ von dem Kalb ab und schnüffelte an dem Pferd. Plötzlich stürzte die Bestie sich dem Tier an die Kehle. Der Wolf hatte sein Mahl schon begonnen, als der Jäger diesen frechen Diebstahl rächte.
    Ein zweiter Speer, leichter, aber ebenso gut gezielt, zischte durch die Luft und traf den Wolf an der Schulter. Die Bestie sprang hoch und brach unmittelbar über dem Pferd zusammen. Gleichzeitig sausten weitere Speere durch die Luft und durchbohrten mehrere Wölfe und zuletzt auch das Kalb, das bereits schon in den letzten Zügen gelegen hatte.
    Der größte Teil der Herde war inzwischen vorüber. Die drei Männer duckten sich noch tiefer in das Gebüsch und wagten nicht, sich zurückzuziehen, um nicht die Aufmerksamkeit der Jäger auf sich zu lenken, die jetzt näher kamen, um ihre Beute einzusammeln.
    Es waren vielleicht zwanzig Männer von mittlerer Größe und mit rabenschwarzen Mähnen von der gleichen Art, wie die Perücken der drei Späher. Ihre Kleidung bestand aus den gleichen Lendentüchern aus gegerbtem Leder, die von ledernen Riemen festgehalten wurden.
    Den Männern folgten die Frauen und Kinder, deren Aufgabe es war, dem gefällten Wild den Todesstoß zu geben. Ashes Hand fiel auf Travis’ Schulter. „Zurück“, zischte er dicht am Ohr des Apachen.
    Sie krochen durch das hohe Gras bis zu den Ausläufern des Sumpfes am Seeufer, wo sie, von Schlamm bedeckt und zahllosen Mücken geplagt, endlich wagten, sich aufzurichten.
    Das hätte ins Auge gehen können, keuchte Ross.
    Travis hob den Kopf und versuchte, sich zu orientieren. Als die aufgescheuchte Herde aufgetaucht war, waren sie in Richtung auf das unter Felsbrocken verborgene Zeittor gegangen. Dann hatten sie nach Norden ausweichen müssen. Ihr Ziel mußte also jetzt in südöstlicher Richtung zu finden sein.
    Ashe spähte kniend nach Norden, wo das Schiffswrack aus dem Boden ragte.
    „Da!“
    Sie drängten sich neben ihn und sahen, wie die Jagdgruppe an dem Wrack vorbeizog. Einer der Männer hob den Speer und schlug damit hallend gegen die Schiffswand.
    „Sie haben keine Angst davor.“ Travis wurde klar, was das zu bedeuten hatte.
    „Das heißt also, daß wir uns mit dem kleineren beeilen müssen. Wenn sie es entdecken, könnten sie versuchen, einzudringen. Die Zeit ist also knapp.“
    „Zwischen dem Tor und uns ist nur offenes Land“, erklärte Travis. Und wenn sie auf geradem Wege zu dem fernen Felshaufen hinübergingen, würde jeder Eingeborene sie sehen, der zufällig in diese Richtung sah.
    Ashe sah ihn nachdenklich an. „Meinen Sie, daß Sie es schaffen könnten?“
    Travis schätzte

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